Winterliches Arrangement aus roten Kerzen, Tannenzweigen, Christbaumschmuck, Nüssen, Nelken und kleinen Geschenkpäckchen
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Sparte Handel

Steirer setzen beim Christkind keinen Sparstift an

Trotz großer finanzieller Belastungen durch die hohe Inflation und Energiekrise planen die Steirerinnen und Steirer heuer durchschnittlich 310 Euro für Weihnachtsgeschenke ein. Macht unterm Strich einen Weihnachtsumsatz von rund 300 Millionen Euro.

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15.11.2023

Mit rund 310 Euro bleibt das Budget fürs Christkind heuer auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Auch die Zahl der Geschenkekäufer bleibt ähnlich: 91 Prozent bzw. 990.000 Steirer wollen Präsente für ihre Liebsten unter den Christbaum legen. Unterm Strich geht die KMU Forschung Austria von einem Weihnachtsumsatz in der Höhe von rund 300 Millionen Euro für den steirischen Handel aus. "Den Kunden wird dabei auch mehr und mehr bewusst, was man mit seiner Kaufentscheidung alles in der Hand hat: 49 Prozent wollen für das Weihnachtsfest heuer verstärkt in Geschäften der Umgebung einkaufen", freut sich Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der WKO Steiermark. 

Allen Herausforderungen zum Trotz blicken die Steirerinnen und Steirer mit Zuversicht auf die bevorstehende Adventszeit. So lassen sich die aktuellen Ergebnisse der KMU Forschung Austria bei ihrem traditionellen Ausblick auf das weiß-grüne Weihnachtsgeschäft zusammenfassen. Zwar geben 67 Prozent der Befragten an, heuer verstärkt auf ihr Geld zu achten - mit 310 Euro liegen die geplanten Durchschnittsausgaben aber auf dem Niveau des Vorjahres. Selbiges gilt für die Gesamtzahl jener, die ihre Liebsten zu Weihnachten Beschenken wollen, sie bleibt mit 91 Prozent bzw. 990.000 Steirerinnen und Steirern vergleichsweise ident. Sieben Packerl werden heuer im Schnitt besorgt, immer öfter wird dabei auch bewusst auf regionale Angebote zurückgegriffen, wie Handelsobmann Gerhard Wohlmuth zu berichten weiß: "47 Prozent wollen verstärkt in Geschäften ihrer Umgebung einkaufen, 45 Prozent mehr auf regionale Produkte achten. Diesen erfreulichen Trend wollen wir weiter verstärken. Denn es braucht ein Bewusstsein dafür, dass die Konsumentinnen und Konsumenten mit ihrer Kaufentscheidung wesentlich mehr in ihren Händen halten als die Entscheidung über ein Produkt. Wer vor Ort einkauft, sichert Arbeits- und Ausbildungsplätze und trägt wesentlich zur Erhaltung von regionaler Infrastruktur bei."

Trend zu frühen Einkäufen

Ebenfalls eine nachhaltige Veränderung ist der Trend zu frühen Weihnachtseinkäufen, der Anteil der sogenannten "Late-Shopper" - also jener, die erst kurz vor Weihnachten einkaufen – nimmt dagegen mehr und mehr ab. Im Vergleich zum Vorjahr (16 %) wollen heuer nur noch 12 Prozent der Steirerinnen und Steirer den Großteil ihrer Geschenke in der zweiten Dezemberhälfte besorgen. "Das hat sicherlich auch mit den medial breit diskutierten Lieferschwierigkeiten und den längeren Lieferdauern auf Seiten der Produzenten zu tun", betont Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria. "Die meisten Geschenkekäufe sind für die erste Dezember-Hälfte geplant, nämlich 35 Prozent, gefolgt von der zweiten November-Hälfte mit 30 Prozent", so Ziniel. Auf der Suche nach den passenden Geschenken ziehen die Steirer dabei unterschiedliche Informationsquellen zu Rate. Etwas weniger Personen nutzen dafür heuer das Internet (54 % im Vergleich zu 60 % im Vorjahr), dennoch bleibt Online die beliebteste Inspirationsquelle, dicht gefolgt von den Impulsen direkt im Geschäft bzw. Schaufenster.

Wo die steirischen Christkindl ihre Präsente besorgen

Durchschnittlich 1,5 von 7 Weihnachtsgeschenken wollen die Steirerinnen und Steirer (ab 15 Jahre) heuer im Online-Handel kaufen. In Bezug auf das durchschnittlich geplante Budget von 310 Euro werden rein rechnerisch (über alle Altersgruppen hinweg) rund 66 Euro für den Kauf von Geschenken im Internet eingeplant. Damit bleibt auch in diesem Jahr der Großteil des Weihnachtsumsatzes im stationären Handel, wobei Geschäften in der näheren Umgebung laut KMU Forschung Austria die höchste Bedeutung zugemessen wird. Insgesamt rechnet die KMU Forschung Austria heuer mit einem Weihnachtsumsatz von rund 300 Millionen Euro im steirischen Handel.

Welche Geschenke die Steirer unter den Christbaum legen

Das Ranking der häufigsten Weihnachtspräsente wird einmal mehr von Gutscheinen angeführt – knapp die Hälfte der Konsumenten (45 Prozent) beabsichtigen diese für ihre Liebsten unter den Christbaum zu legen. Auf Platz zwei des Rankings liegen in diesem Jahr Spielwaren (35 %) gefolgt von Bekleidung und Textilien (27 %), Kosmetika (26 %) sowie Bargeld (22 %). Auf den weiteren Plätzen der Top-10-Weihnachtsgeschenke finden sich Bücher (20 %), Genussmittel (19 %), Schmuck (15 %), Wein (10 %) und Elektrogeräte (9 %).

Handelt fordert: Keine neuerliche Maskenpflicht

Für den steirischen Handel ist das Weihnachtsgeschäft heuer nach zwei Coronajahren jedenfalls wichtiger denn je, betont Wohlmuth: "Ich hoffe und fordere von der Politik inständigst, dass es zu keiner neuerlichen Maskenpflicht kommt, das würde die ohnehin schaumgebremste Stimmung der Konsumenten weiter bremsen. Es ist höchst an der Zeit hier wirklich die Eigenverantwortung der Menschen zu stärken. Darüber hinaus appelliere ich in Sachen Energiekosten den Unternehmen nachhaltig unter die Arme zu greifen."

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