Stopp den Bürokratie-Irrsinn! Das österreichische Gewerbe und Handwerk fordert einen Bürokratiestopp
© WKÖ-Bundesparte Gewerbe und Handwerk
Persönliche Dienstleister, Fachgruppe

Der Fachverband der persönlichen Dienstleister fordert einen Bürokratie-Stopp

Die Forderungen des FV der persönlichen Dienstleister: Stoppt den Bürokratie-Irrsinn 

Lesedauer: 1 Minute

20.12.2024

70,9 Prozent der Betriebe im Gewerbe und Handwerk klagen, dass die Belastungen durch Bürokratie in den vergangenen drei Jahren zugenommen haben, betonte Spartengeschäftsführer Reinhard Kainz. Für 28,7 Prozent blieb alles unverändert, eine Entlastung spüren nur verschwindende 0,4 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung, die KMU Forschung Austria im Auftrag der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) durchgeführt hat. 

Der durch bürokratische Auflagen verursachte Aufwand ist beträchtlich: Die Gesamtkosten für das Gewerbe und Handwerk belaufen sich auf 4,3 Milliarden Euro pro Jahr. Es müssen dafür jedes Jahr rund 70 Millionen Arbeitsstunden aufgewendet werden. Das entspricht 42.190 Vollzeit-Arbeitsstellen oder 6,6 Prozent der gesamten Personalkapazität.

Bürokratie-Stopp als Konjunkturpaket 

"Die große Stärke unserer Betriebe ist der Servicegedanke und die Nähe zu den Kundinnen und Kunden: Wir möchten unsere Arbeit machen und uns um die Menschen kümmern können, nicht um Formulare. Wir fordern deshalb einen Bürokratie-Stopp", sagte Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), am Donnerstag bei einem Pressegespräch.

Die Umfrage zeigt zudem, dass überbordende Bürokratie den Fachkräftemangel verschärft, die Inflation anheizt, Investitionen hemmt und Innovation behindert. Ein Zurückfahren des Mehr-Aufwandes um nur 10 Prozent könnte die Betriebe um 430 Mio. Euro Kosten pro Jahr entlasten und 4.200 Vollzeitkräfte für produktive Tätigkeiten freispielen. "Ein effektiveres und günstigeres Konjunkturpaket ist gar nicht vorstellbar", betonte Spartengeschäftsführer Reinhard Kainz.

Die Forderungen des Fachverbandes

Der Fachverband der persönlichen Dienstleister gehört der Bundessparte Gewerbe und Handwerk innerhalb der Wirtschaftskammer Österreich an. Er ist die Interessenvertretung aller persönlichen Dienstleister Österreichs.

Die Bürokratie für seine 40.218 Mitglieder muss gestoppt werden!

Reduzierung der Auflagen bei Herstellung von Einzelmischungen ätherischer Öle

Die Herstellung von Einzelstücken und Miniserien bei der Erzeugung ätherischer
Öle ist nach den EU-Vorschriften (Kosmetik-VO, CLP-VO, REACH) denselben bürokratischen uflagen hinsichtlich Zulassung, Kennzeichnung und Kontrolle unterworfen, ie die Massenproduktion. Bei der Festlegung von rechtlichen Standards in den genannten EU-Vorschriften ist die Praxis und Leistungsfähigkeit von KMUs ausreichend u berücksichtigen und sind diese daher von den überbordenden bürokratischen Auflagen zu befreien.

Verbesserung der Kleinunternehmerregelung

Mit der Anhebung der umsatzsteuerlichen Grenze auf 55.000 Euro in der Kleinunternehmerbefreiung urde ein erster Schritt in Richtung Entbürokratisierung und Verwaltungsvereinfachung gesetzt. Mit Anfang 2025 erhöht die EU diese Grenze auf einen Rahmenbetrag von 85.000 Euro. Um den Verwaltungsaufwand bei Kleinunternehmen weiter zu verringern, sollte die Kleinunternehmerbefreiung auf 85.000 Euro angehoben werden.

Unterlagen zum Download

Infofolder "Bürokratie-Stopp" der Sparte Gewerbe und Handwerk

Forderungen des Fachverbandes der persönlichen Dienstleister

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