Nachlese Jahrestagung OÖ Spediteure
15.10.2024, WKOÖ
Lesedauer: 2 Minuten
Zahlreiche Unternehmer:innen der OÖ Speditions- und Logistikbranche nutzten bei der WKOÖ Jahrestagung die Gelegenheit zum Kontakt, Austausch sowie Information über aktuelle Fachthemen und Aktivitäten der WKOÖ-Fachgruppe.
FG-Obfrau Guggi Deiser diskutierte zu Beginn gemeinsam mit ihren Branchenkolleg:innen die aktuelle Entwicklung in der Branche. Kritische Konjunkturdaten sowie die überwiegend negative Stimmung in der Wirtschaft insgesamt haben auch in der Logistikbranche Auswirkungen.
Gemeinsam mit Geschäftsführer Christian Strasser erfolgte dann eine Erörterung der Handlungsbedarfe bei Branchen-relevanten Rahmenbedingungen. Einer dringend notwendigen Entlastung bei Steuern und Abgaben stehen die anstehende steigende CO2-Bepreisung sowie mit voraussichtlich 12,5 % eine eklatante Steigerung der Mautkosten entgegen. Notwendigen Entlastungen bei Bürokratie widersprechen tagtäglich neu hinzukommende Verpflichtungen (Stichwort Lieferkettengesetz sowie wirkungsloser Bahnzwang in der Abfall-Logistik). Handlungsbedarf besteht jedenfalls in allen Bereichen der Infrastruktur, ob auf der Straße, Schiene, aber auch Maßnahmen zur Schiffbarkeit und damit besseren Nutzung der Potenziale auf der Donau.
Über die Info-Angebote der Fachgruppe wie Newsletter-Service, PR-Aktivitäten, Veranstaltungen und Netzwerk-Aktivitäten der Fachgruppe wurde ebenso informiert wie über aktuelle Angebote der WKOÖ speziell zu Beratungen und Förderungen im Bereich KI Künstliche Intelligenz,- einer gerade für die Logistikbranche hoch spannenden und Chancen-reichen Entwicklung, die von der Berufsschule Ried auch bereits als Themenschwerpunkt vor allem in der Berufsausbildung zum Logistics Professional im Rahmen durch die Duale Akademie aufgegriffen wurde.
Nicht zuletzt deshalb verzeichnet die Branche auch in einer aktuell herausfordernden Zeit sehr stabile Lehrlingszahlen, eine gute Auslastung der Berufsschulklassen in Ried für die Lehrberufe Speditionskaufmann-/frau-/Logistiker-/in und der Dualen Akademie. „Wir fahren einen guten Weg“- konnte deshalb Reinald Katzinger, Direktor der Berufsschule Ried daher zufrieden resümieren.
Kombinierter Verkehr – eine echte Alternative für die Herausforderungen in der Zukunft der Logistik – zu diesem Thema lieferte DI Erich Possegger, CombiNet- Generalsekretär eine spannende fachliche Keynote. CombiNet ist eine Plattform von Eisenbahnverkehrsunternehmen, Terminalbetreibern, Intermodal-Operateuren, Logistikdienstleistern, Häfen und Technologiepartnern und mit seinen Aktivitäten sicher auch ein Beitrag, dass Österreich mit einem 30-prozentigen Schienenanteil im Modal-Split Bahnland Nummer 1 im Gütertransport in der EU ist. Während maritime Verkehre logischer Weise intermodal geführt werden, gelten Kontinentalverkehre als Wachstumsträger mit hohem Potenzial, wenn es gelingt, mit passenden Rahmenbedingungen die Herausforderungen zu meistern. Der Ausbau von Schieneninfrastruktur, das Bewältigen von Engpässen vor allem bei Deutschland-Verbindungen bedingt durch die unumgängliche Sanierung des deutschen Bahnnetzes, die Beseitigung der Hochwasserauswirkungen auf der Weststrecke im Inland, hohe bzw. voraussichtlich bald nochmals steigende Strompreise und fehlende Interoperabilität im Europäischen Bahnwesen (Irrgarten an nationalen Regelungen) u.v.m. zeigen den Handlungsbedarf auf. „Wenn es uns aber gelingt, die Vorteile aus beiden Welten (Schiene und Straße) zu vereinen, gemeinsam zu nutzen, und damit ein positives Bewusstsein für Kombinierten Verkehr zu verankern, können alle Beteiligten daraus gewaltige Nutzen generieren“- so Possegger.
Exakt zu dieser Message passend konnten die Vertreter der Branche den Mitgliedsbetrieben die laufenden Vorbereitungen zur Konzeption einer ARGE Intermodal in OÖ vorstellen. Dabei sollen mit einem Konsortium beteiligter Betriebe aus der OÖ Logistikwirtschaft gemeinsam Potenziale gebündelt und ein für alle Branchenmitglieder in der täglichen Praxis nutzbares Angebot für kombinierte Verkehre (vorerst in der Deutschland-Relation) geschaffen werden. Parallel dazu wird mit der Initiative LogIn auch an einem Ausbildungsschwerpunkt Intermodale Logistik gearbeitet, denn Kompetenz ist letztlich die unerlässliche Basis für erfolgreiche Innovationen.
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