Hörgeräte
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Welttag des Hörens am 3. März

Michael Wögerer „Neue Hörgerätefunktion von Apple ist hilfreich, ersetzt aber professionelle Beratung und angepasste Hörgeräte nicht!“

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Aktualisiert am 26.02.2025

Rund 1,6 Millionen Menschen in Österreich sind von Schwerhörigkeit betroffen. In Europa sind es rund 119 Millionen Menschen und weltweit laut WHO 1,5 Milliarden. Angesichts dieser Zahlen verwundert es nicht, dass Lifestyle-Konzerne wie Apple versuchen, in diesen Markt vorzudringen. Mit der neuesten Generation seiner AirPods Pro 2 hat der US-Konzern erst kürzlich eine softwarebasierte Hörgerätefunktion vorgestellt. Damit verspricht man sich neue Kundengruppen, die den Weg zum Hörakustiker scheuen. 75 Prozent der Personen weltweit, die ein Hörgerät tragen sollten, tragen laut Schätzungen nämlich keines. Und das liegt laut Experten nicht nur an einer bewussten Verweigerung, sondern auch daran, dass viele der Betroffenen gar nicht wissen, dass sie schwerhörig sind. „Technische Innovationen wie die Gehörgerätefunktion von Apple sind auf jeden Fall hilfreich, da sie einen niederschwelligen und unkomplizierten Hörtest ermöglichen. Gerade bei beginnender Schwerhörigkeit können Hightech-Kopfhörer das Hörvermögen verbessern, eine Beratung durch professionelle Hörakustiker ersetzen sie aber nicht“, sagt Michael Wögerer, Landesinnungsmeister der oö. Gesundheitsberufe, der den bevorstehenden Welttag des Hörens am 3. März zum Anlass nimmt, auf die Wichtigkeit der Beratung durch Fachleute hinzuweisen.

Kopfhörer können nicht mit individuell angepassten Hörgeräten mithalten

Moderne Hörgeräte sind längst mit innovativen Technologien ausgestattet und lassen sich etwa mittels Bluetooth mit dem Smartphone oder dem TV-Gerät verbinden. Jahrelange Forschung und Entwicklung haben dazu geführt, dass digitale Hörgeräte mittels KI die Lautstärke automatisch anpassen, Umgebungsgeräusche anhand individueller Vorlieben filtern und sogar als Freisprecheinrichtung oder Kopfhörer fungieren. Selbst Gesundheitswerte können Hightech-Hörgeräte heute mittels Fitnesstracker aufzeichnen. „Gewöhnliche Kopfhörer kommen da nicht mit. Alleine schon aufgrund der geringen Akkulaufzeit und des fehlenden Tragekomforts sind Kopfhörer kein Ersatz für professionelle Hörgeräte. Eine rein softwarebasierte Hörgerätefunktion klassischer Kopfhörer eignet sich maximal für kurze und gezielte Anwendungen wie dem Besuch eines Vortrags oder Kinos – und auch dann nur bei einer leichten Schwerhörigkeit. Hörgeräte sind keine Einheitsprodukte, sondern individuell eingestellte und angepasste High-End-Lösungen, die den ganzen Tag bequem im Ohr sitzen und ein optimales Hörerlebnis in jeder Situation bieten“, erklärt Wögerer. 

Ein optimales Hörerlebnis kann nur durch eine professionelle Beratung erreicht werden.


Vorsorgen mit professioneller Beratung

Die oö. Hörakustiker empfehlen spätestens ab einem Alter von 40 Jahren regelmäßige Hörtests durchzuführen. „Ein optimales Hörerlebnis kann nur durch eine professionelle Beratung erreicht werden. Von der Einstellung über Frequenzbereiche, die gezielt verstärkt oder abgeschwächt werden, bis hin zur Anpassung der Hardware an den Gehörgang bieten die oö. Hörakustiker individuelle Lösungen, die optimal auf die Bedürfnisse des Hörgeräteträgers abgestimmt sind“, so Wögerer. Professionelle Hörgeräte sind langlebig, verfügen über lange Akkulaufzeiten sowie modernste Software und sind für den täglichen, langfristigen Einsatz konzipiert. Zudem gibt es sie in den unterschiedlichen Designs und Ausführungen. „Die Beratung durch erfahrener Hörakustiker ist dabei essenziell, um die optimale Lösung für die eigenen Bedürfnisse zu finden“, erklärt der Landesinnungsmeister.