Grafik mit zwei Schiffen auf rauer See
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Export unter Druck

Sowohl Exporte als auch Importe sind im ersten Halbjahr zurückgegangen. Der Exporttag in der Wirtschaftskammer OÖ war u.a. auch Anlass, Unterstützung und Neuausrichtung der Exportwirtschaft zu diskutieren.

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Aktualisiert am 05.12.2024

„Es ist ein Gebot der Stunde, unsere Exporteure bei der Erschließung von Alternativmärkten tatkräftig zu unterstützen“, sieht WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer eine klare Stoßrichtung und verweist auf die Angebote der „Außenwirtschaft Austria“ der Wirtschaftskammer und des Export Centers OÖ, einer Einrichtung von Land OÖ und Wirtschaftskammer.  Beim heurigen Exporttag in Linz haben WKO-Wirtschaftsdelegierte aus über 117 Ländern und Zuständigkeitsbereichen der Welt über Geschäftschancen informiert und Unternehmen beraten.

Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner sieht einen großen Export-Schwerpunkt der Zukunft im Bereich „Green Tech“. Oberösterreich ist hier mit rund 14 Prozent seiner Gesamtexporte von 54 Mrd. Euro österreichweit führend. Seit mehr als 20 Jahren können heimische Betriebe übrigens auf die Unterstützung des Landes OÖ zurückgreifen, die auch eine perfekte Ergänzung zum bundesweiten Förderprogramm „go-international“ des Wirtschaftsministeriums darstellt.

Für Michael Otter von der WKO-Außenwirtschaft geht es darum, den Fokus sowohl auf neue Wachstumsmärkte zu richten (u.a. Indien, Südost­asien, Golfregion, Japan) als auch auf Zukunftsbranchen. Neben dem Maschinenbau sind vor allem Energie, Umwelttechnik, Bau und Infrastruktur mit guten Chancen verbunden. Beim Schritt in neue Märkte hilft die WKO-Außenwirtschaft mit ihrem Netzwerk von rund 100 Stützpunkten und Wirtschaftsdelegierten in mehr als 70 Ländern.

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer:
Weckruf für die Bundesregierung

Als wären die wenig erfreulichen Prognosen der Wirtschaftsforscher für die heimische Konjunktur nicht genug, kommen jetzt auch noch schlechte Nachrichten vom Außenhandel. 2023 konnte Oberösterreich noch einen  Exportrekord verbuchen, im heurigen ersten Halbjahr steht ein Minus von 5,5 Prozent zu Buche.

Unsere Vorteile im Export waren und sind Innovationen und Qualität, aber in der Vergangenheit waren die österreichischen Unternehmen auch bei den Kosten wettbewerbsfähig. Das ist nicht mehr der Fall. Die Lohnstückkosten sind in Österreich deutlich stärker gestiegen als bei unseren Konkurrenten und liegen weit über dem EU-Durchschnitt. Ein zusätzlicher Rucksack für die Unternehmen ist der hohe bürokratische Aufwand.

Eine weitere Zutat in diesem giftigen Cocktail ist das angespannte interna­tionale Umfeld: der Krieg in der Ukraine, das schwächelnde Deutschland, die Schatten, die die Regierung Trump in den USA vorauswirft – Stichwort Zölle – und die unfairen Praktiken, mit denen China seine Exportwaren stützt. Das alles macht das Exportieren schwierig. 

Die aktuellen Zahlen sind ein neuerlicher dringender Weckruf an die Bundesregierung und an die Koalitionsverhandler. Der Export ist unser Wohlstandsgarant und Konjunkturmotor, aber jetzt braucht er dringend – so wie die gesamte Wirtschaft – ein Entlastungsprogramm in den Bereichen Steuern und Abgaben, Lohnnebenkosten und Bürokratie.  

Der Export ist unser Wohlstandsgarant und Konjunkturmotor, aber jetzt braucht er dringend – so wie die gesamte Wirtschaft – ein Entlastungsprogramm.  


Grafik über Oberösterreichs Außenhandel
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