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Österreich muss wieder auf die Überholspur!

Die in Österreich geleistete Arbeitszeit geht immer weiter zurück. Dazu kommt der vor allem der demografischen Entwicklung geschuldete Arbeitskräftemangel. Für mehr Leistungsbereitschaft braucht es Anreize, genauso wie für mehr Investitionsbereitschaft der Betriebe.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 11.09.2024

Die Leistungsbereitschaft jedes Einzelnen ist entscheidend für die Tragfähigkeit des sozialen Netzes und für die Lebens- und Arbeitsqualität. „Teilzeit als steuerbegünstigtes Lebensarbeitszeitmodell, Lohneinbußen bei freiwilliger Mehrarbeit und falsch eingesetzte Sozialleistungen sind das Gift, das entschärft werden muss“, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. 

Das Scheitern einer Arbeitsmarktreform der Bundesregierung verschärft den Arbeitskräftemangel, weil brach liegende Beschäftigungspotenziale von Migranten, Frauen, Arbeitslosen etc. zu wenig genutzt werden. Überzogene staatliche Leistungen und zahnlose Sanktionen machen Arbeitsaufnahmen immer öfter uninteressant und befeuern die Langzeitarbeitslosigkeit. Nichts demotiviert die leistungsbereiten Menschen mehr als die Tatsache, dass sich Arbeit aufgrund falscher Anreize oft nicht mehr lohnt. Die WKOÖ fordert:

  • mehr Nettolohn durch die Entlastung des Faktors Arbeit (Senkung des Arbeitslosen- und Unfallversicherungsbeitrags, der Lohnnebenkosten bei Älteren bzw. Pensionisten sowie der Übertragung sämtlicher Familienleistungen an die öffentliche Hand).

  • weitere Reform der Rot-Weiß-Rot-Card, um dringend benötigte Arbeitskräfte und Lehrlinge aus dem Ausland anzuziehen. 

Investitionen fördern

Um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und Investitionsanreize zu schaffen, fordert WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer:

  • Wiederauflage einer allgemeinen Investitionsprämie in der Höhe von 7 Prozent 
  • Einführung einer Sonderinvestitionsprämie von 14 Prozent für die Bereiche Digitalisierung und Ökologisierung der Unternehmen 
  • Ausweitung des allgemeinen Investitionsfreibetrages auf 10 Mio. Euro und Verdoppelung der Fördersätze 
  • Erhöhung der Forschungsprämie auf 18 Prozent und vereinfachter Zugang und Nutzbarkeit besonders für kleine und mittlere Unternehmen.

Diese Hilfen sind wichtig, da sie eine direkte und zielgerichtete Kapitalsteuerungsmaßnahme an Betriebe darstellen, um deren Innovationsvermögen zu erweitern. Untermauert werden die Forderungen der WKOÖ durch wirtschaftliche Analysen von Prof. Teodoro Cocca von der Linzer JKU. Er zeigt am Beispiel der Schweiz, wie auf Krisen besser reagiert werden kann. Doris Hummer: „Und daraus lernen wir wieder einmal: "Wir müssen in Österreich sofort Grundlagen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum schaffen, eine Entlastung von Steuern, Abgaben und Bürokratie durchziehen und natürlich alle Arbeits- und Fachkräftepotenziale nützen. Die neue Regierung ist gefordert!"

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© Röbl Teodoro Cocca, Institutsvorstand-Stv. und Leiter der Abteilung für Asset Management an der JKU-Linz und WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer


zur vollständigen Medienunterlage


WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer:
Wieder auf die Überholspur

„Durch einen nationalen Kraftakt ist die erforderliche Richtungsänderung schaffbar, zumal wir die Schwächen und den Handlungsbedarf, der sich daraus ergibt, seit Langem kennen.“

Hohe Arbeitskosten, nicht mehr kalkulierbare Teuerung, die Nachfrage- und Investi­tionsschwäche sowie zahlreiche Bremsklötze wie die überbordende Bürokratie schwächen den Standort Österreich nachhaltig. Wirtschaftswachstum findet nicht statt, was unseren Lebensstandard gefährdet und die Finanzierung unseres ohnehin unter Druck stehenden Sozialsystems immer schwieriger macht.

Dass Österreich in zentralen Bereichen an Terrain verliert, ist aber kein Naturgesetz, zumal andere Länder mit ähnlichen Herausforderungen Lösungen gefunden haben. Was sich in der Schweiz oder in Dänemark bewährt hat, sollte auch in Österreich möglich sein. Durch einen nationalen Kraftakt ist die erforderliche Richtungsänderung schaffbar, zumal wir die Schwächen und den Handlungsbedarf, der sich daraus ergibt, seit Langem kennen.

Auch bei der Digitalisierung, der Gründungsdynamik und beim Kapitalmarkt hinken wir vielen Ländern hinterher. Für mehr Tempo bei Investitionen, vor allem bei der Digitalisierung, fordern wir eine Wiederauflage der Investi­tionsprämie in der Höhe von 7 Prozent und der Sonderinvestitionsprämie von 14 Prozent für die Bereiche Digitalisierung und Ökologisierung.

Wenn die Pflöcke an der richtigen Stelle eingeschlagen werden, kommt Österreich wieder auf die Überholspur. Wenn die nächste Bundesregierung mutig an den richtigen Schrauben dreht, kann der Kurswechsel gelingen und Österreich zu den besten Ländern aufschließen.

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