Technik Talentinnen
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Freistädter „Technik Talentinnen“

Schülerinnen aus dem Bezirk Freistadt entdecken in einem exklusiven Programm ihre technischen Begabungen in renommierten regionalen Unternehmen

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Aktualisiert am 12.06.2024

Schleifen, Sessel oder Tische bauen, eine VR-Brille testen, Blutgruppe bestimmen, Roboter programmieren, eine Metall-Schatzkiste bauen, Löten, 3-D-Drucken­ – das alles ist für insgesamt 19 Schülerinnen der Mittelschule Pregarten und der Privaten Mittelschule Marianum Freistadt nunmehr kein Problem. Im Rahmen von „Technik Talentinnen“ setzten sich die Schülerinnen mit viel Spaß in regionalen Unternehmen direkt mit technischen Tätigkeiten auseinander. Mit diesem Programm will die WKO Freistadt in Kooperation mit der Wirtschaftsregion Freistadt-Mühlviertel Mädchen Chancengleichheit am Arbeitsmarkt eröffnen. „Wir müssen Klischees und langgeübte Rollenbilder endlich überwinden“, hat Christian Naderer, Obmann der WKO Freistadt, ein klares Ziel vor Augen. Analysen belegen, dass nur 6 Prozent der Mädchen für praktisch-technische Berufe vorrangiges Interesse zeigen, Burschen allerdings zu 57 Prozent. Bei den Begabungen hingegen gibt es kaum geschlechterspezifische Unterschiede: 40 Prozent der Mädchen sind nachweislich technisch-handwerklich begabt, Burschen zu 46 Prozent. „Die Mär, dass Mädchen für technische Berufe ungeeignet wären, können wir also getrost zu Grabe tragen“, ist Christian Naderer überzeugt.

Technikinteresse frühzeitig wecken
Handy und Tablet sind zwar hoch im Kurs, aber das war es dann für viele Kinder und Jugendliche auch schon im technischen Bereich – sie werden in ihren Familien ansonsten oft kaum mehr mit Technik konfrontiert. „Es gibt nichts Wichtigeres, als die Neugierde der Jugendlichen zu entfachen und auch die Neugierde, ihre eigenen Talente zu entdecken“, weiß Christa Kreindl, Geschäftsführerin der Wirtschaftsregion Freistadt-Mühlviertel. „Erwachsene entwickeln schwer Interesse an Technik, das Feuer dafür muss also schon viel früher entfacht werden“. Daher setzt man mit dem Programm „Technik Talentinnen“ schon bei den 13-Jährigen an.

Von und in regionalen Top-Betrieben lernen
Konkret ist „Technik Talentinnen“ ein exklusives und intensives Programm für Schülerinnen der Mittelschule Pregarten und der Privaten Mittelschule Marianum Freistadt. Im ersten Schritt präsentierten sich die beteiligten Technik-Unternehmen in den Schulen. Die Schulen wählten in weiterer Folge die 19 Mädchen aus, die das höchste Interesse am Programm zeigten. Diese nutzten dann die einmalige Chance, je vier renommierte regionale Firmen hautnah zu erleben und absolvierten dort je einen intensiven Tagesworkshop. Zu den Unternehmen zählten die Tischlerei Pühringer in Reichenthal, ASA Astrosysteme in Kefermarkt, die Stiwa Group in Hagenberg, Schinko in Neumarkt, Technosert in Wartberg sowie auch die Fachhochschule Hagenberg. Die selbst gefertigten Produkte durften die Mädchen am Schluss voller Stolz mit nach Hause nehmen. Nach den Technikerlebnissen waren die Schülerinnen jedenfalls überzeugt, dass Technik weiblich sein und enorm begeistern kann.

Chancengleichheit für Mädchen
Dietmar Wolfsegger, Leiter der WKO Freistadt, fordert vor diesem Hintergrund mehr Chancengleichheit: „Es kann nicht sein, dass sich die Mehrheit der Mädchen bei der Berufswahl auf einige wenige Berufe konzentriert, wie Handel, Büro und Friseur. Tolle regionale Unternehmen, die international erfolgreich sind, bieten hochattraktive, gut bezahlte Jobs und beste Aufstiegsmöglichkeiten. Es freut mich, dass wir für dieses Projekt genau solche Unternehmen gewinnen und den Schülerinnen näherbringen konnten.“