
Der Wald ist wertvoll
Der 21. März ist der „Internationale Tag des Waldes“. Als Klimaregulator, Wasserspeicher, Erholungsort, Rohstofflieferant deckt der Wald viele lebensnotwendige Funktionen ab. Österreichs „Baum des Jahres 2025“ ist die robuste Mehlbeere.
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Um auf die zahlreichen Funktionen des Waldes hinzuweisen, wurde 1971 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen der „Tag des Waldes“ ins Leben gerufen. Hintergrund dafür ist, dass der Wald nicht nur als Erholungsort dient, sondern auch Rohstofflieferant und Devisenbringer ist, eine wichtige Schutzfunktion im Gebirge innehat, das Klima reguliert, Sauerstoff produziert und unser Wasser speichert und filtert.
„Der Wald ist damit die Lebensgrundlage von uns allen“, betont Georg Starhemberg, Obmann von proHolz Oberösterreich. Das gilt auch für die wichtigsten Bestandteile des Waldes, den Bäumen. Um das zu unterstreichen, wird in Österreich eine Baumart zum „Baum der Jahres“ ernannt. „Heuer ist das die eher unbekannte und unterschätzte Mehlbeere“, sagt Starhemberg.
Sonnenanbeterin, Bienenweide, Vogelfutter und neue Karriere als robuster Stadtbaum
Die Mehlbeere, bekannt für ihre Anspruchslosigkeit, gedeiht auf sommerwarmen, trockenen Standorten — von sonnigen Hängen und kalkhaltigen Felslandschaften bis hin zu lichten Laubmischwäldern. Selbst in Höhenlagen von bis zu 1500 Metern zeigt sie ihre Widerstandskraft. Ihr Wuchs variiert je nach Standort. Während sie in günstigen Lagen bis zu 15 Meter hoch werden kann, bildet sie in subalpinen Regionen oft niedrigere Formen aus, die nur wenige Meter Höhe erreichen.

Ihre wahre Karriere macht die Mehlbeere jedoch als Stadtbaum. Dank ihrer hohen Trockenheitstoleranz wird sie als idealer Zukunftsbaum für Städte und Alleen geschätzt. Sie trotzt nicht nur Hitze, sondern zeigt sich auch gegenüber Schädlingen und Streusalz erstaunlich unempfindlich. Diese Robustheit macht sie zu einer wertvollen Wahl für urbane Lebensräume, in denen der Klimawandel zunehmend Herausforderungen schafft.
In Sachen Biodiversität ist die Mehlbeere äußerst wertvoll. Ab Mitte März bis in den Mai hinein öffnen sich ihre großen, behaarten Knospen und entfalten sich zu cremeweißen Blüten, die reich an Nektar und Pollen sind. Diese Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Honig- und Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Ab dem Spätsommer schmückt sich die Mehlbeere mit leuchtend orangeroten, kugeligen Früchten, die ein Festmahl für zahlreiche Vogelarten wie Amseln und Singdrosseln darstellen. Auch Kleinsäuger wie Mäuse sowie größere Tiere wie Wildschweine schätzen diese vitaminreichen Beeren.
Für Menschen sind die Früchte ebenfalls essbar, schmecken jedoch mehlig, was ihren Namen „Mehlbeere“ erklärt. In Notzeiten wurden sie genutzt, um Mehl für Brot zu strecken. Heute lassen sie sich zu Marmelade oder Kompott verarbeiten und finden auch in der Schnapsbrennerei Verwendung.
Das Holz der Mehlbeere gehört zu den härtesten Hölzern Europas, ist sehr fest, zäh und gut zu bearbeiten. Es zeichnet sich durch eine helle Farbe aus, die durch Dämpfen einen warmen, hellbraunen bis rosa Farbton annimmt, ähnlich dem Holz der Birne. Aufgrund seiner außerordentlichen Härte wurde das Holz der Mehlbeere früher für Zahnräder, Messinstrumente, Fassdauben, Werkzeugstiele oder Besteck eingesetzt. Auch Kegelfiguren und Kugeln wurden gefertigt.
