Tag des Sehens am 12. Oktober
Am 12. Oktober ist Welttag des Sehens. Knapp 90 Prozent kaufen ihre Brille beim Optiker, ein kleiner Anteil von vier Prozent online. Doch Brillenglas ist nicht gleich Brillenglas: Individuell angepasste Sehhilfen sind für gutes Sehen entscheidend.
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Rund zwei Drittel der Österreicher benötigen eine Sehhilfe. Knapp 90 Prozent kaufen ihre Brille beim Optiker, ein kleiner Anteil von vier Prozent online (Spectra Studie, 2022). Hier muss nur eine schicke Fassung ausgewählt werden, die aktuellen Dioptrien-Werte eingegeben, auf „Kaufen“ geklickt werden und in rund zwei Wochen wird die neue Brille bequem nach Hause geliefert. Vor allem jüngere Personen bestellen ihre Brille im Internet und der Online-Brillenmarkt wächst und wächst. Doch auch wenn Brillengläser für das ungeschulte Auge oft völlig gleich erscheinen, können die Unterscheide enorm sein – auch was den Preis betrifft. „Bei der Brillenauswahl sowie bei der Glasanpassung sind viele Einzelschritte notwendig. Moderne Brillengläser sind wahre Hightech-Fabrikate die exakt an die jeweiligen Sehbedürfnisse angepasst werden müssen“ so der oberösterreichische Landesinnungsmeister der Gesundheitsberufe Michael Wögerer, der den Tag des Sehens zum Anlass nimmt, um über die Notwendigkeit einer Brille nach Maß zu informieren.
„Eine Brille sollte immer auf die eigenen Augen personalisiert werden“, sagt Wögerer und ergänzt: „Bei einer richtig angepassten Brille müssen die Gläser so ausgerichtet bzw. zentriert werden, dass die Augen im richtigen Abstand sowie Winkel durch die Scheitelpunkte der Brillengläser schauen. Geschieht das nicht, kann das unangenehme Folgen haben. Stimmt die Ausrichtung der Seiten oder der Höhe nicht, werden die Bilder durch die Brille verschoben, was dazu führt, dass man zum Ausgleich schielt. Blickt man im falschen Winkel durch die Gläser, entsteht ein sogenannter ‚Astigmatismus schiefer Bündel‘, was bedeutet, dass die Dioptrien nicht mehr stimmen.“ Zu einer falschen Korrektionswirkung kann es ebenso kommen, wenn auf den Abstand zwischen Auge und Brillenglas nicht Rücksicht genommen wird. Der Landesinnungsmeister rät daher, den persönlichen Augencheck beim Brillenkauf auf keinen Fall auszulassen.
Auf die persönlichen Bedürfnisse maßgeschneidert
Doch nicht nur die Brillengläser benötigen eine individuelle Anpassung. Mit der Wahl der entsprechenden Fassung können Verzerrungen, Sehfelder und die Dicke der Gläser beeinflusst werden. Zudem wird sie schon vor der Zentrierung der Gläser nach dem jeweiligen Verwendungszweck vorangepasst. „So wird beispielsweise bei einer Lesebrille mehr Vorneigung eingestellt, bei einer Fernbrille hingegen weniger und bei einer Gleitsichtbrille werden die vom Glashersteller vorgegebenen Winkel und Abstände berücksichtigt. Zudem wird nach Fertigstellung bei der Abgabe der Brille darauf geachtet, dass die Brille gut, komfortabel und wie bei der Anpassung festgelegt sitzt“, erklärt Wögerer.
Verordnungen auch beim Augenoptiker möglich
Wer unter einer Fehlsichtigkeit leidet und eine Sehhilfe benötigt, der kann sich nicht nur beim Augenarzt, sondern auch beim Augenoptiker die entsprechende Verordnung für die Abrechnung mit der österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ausstellen lassen. Für die Abrechnung von Sehhilfen für Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 14. Lebensjahr muss eine Facharztverordnung vorliegen.
„Anlässlich des Welttags des Sehens ist es uns besonders wichtig aufzuklären“, so der Landesinnungsmeister. „Neben der richtigen Brillenwahl gilt auch Folgendes: Gehen Sie regelmäßig, im Idealfall jährlich, zum Augenarzt und zum Augenoptiker und lassen Sie Ihre Augen und Sehkraft überprüfen, damit die Sehhilfen im Bedarfsfall entsprechend angepasst werden können. Das bestmögliche Sehen ist nämlich nur dann gewährleistet, wenn die Brille am aktuellen Stand ist.“