WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer
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Entlasten und investieren

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer: Schwache Konjunktur verlangt nach Gegenmaßnahmen — Lohnnebenkosten senken und Investitionsoffensive

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Aktualisiert am 26.06.2024

Der Aufschwung verschiebt sich weiter nach hinten, prophezeien die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS. 2024 wird Österreichs Wirtschaftsleistung insgesamt stagnieren — das Wifo sagt 0,0 Prozent voraus, das IHS ist zuversichtlicher und prognostiziert ein kleines Plus von 0,3 Prozent. Auch im nächsten Jahr dürfte die Konjunktur nur schleppend anspringen. Industrie und Bauwirtschaft befinden sich weiter in der Rezession, der Privatkonsum dümpelt dahin und die Investitionstätigkeit schrumpft bereits das zweite Jahr in Folge.

Vor diesem Hintergrund tritt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer für Entlastungen auf der einen Seite und das Setzen von Impulsen auf der anderen Seite ein. „Es braucht niedrigere Lohnnebenkosten, eine Entlastung für kleine und mittlere Unternehmen sowie eine Investitionsprämie“, so Hummer. Wenn man Arbeitsplätze, Wohlstand, Betriebsstandorte und -ansiedelungen absichern will, ist vor allem eine Entlastung des Faktors Arbeit durch eine Senkung der Lohnnebenkosten unverzichtbar. WKOÖ-Präsidentin Hummer fordert daher u.a.

  • Senkung der Lohnnebenkosten um mindestens 3,7 Prozent
  • Familienleistungen aus dem Budget finanzieren
  • Geringere Lohn- und Einkommenssteuersätze bei den mittleren Einkommen.

Hohe Arbeitskosten durch weiter steigende Lohnstückkosten (Wifo: +8,2 Prozent) und hohe Energiekosten belasten die internationale Wettbewerbsfähigkeit und erschweren insbesondere den Export. Hummer: „Wir haben im internationalen Vergleich zu hohe Arbeitskosten und eine zu hohe Steuer- und Abgabenquote. Wir müssen dringend diese Belastungen reduzieren, die unsere Betriebe immer stärker unter Druck bringen.“

Ganz wichtig ist für Hummer, dass das Investieren erleichtert wird und die Investitionstätigkeit quer durch alle Sektoren wieder anspringt. Sie tritt daher für „die Wiederauflage der erfolgreichen Investitionsprämie von 7 Prozent bzw. 14 Prozent für Digitalisierungs- und Ökologisierungsinvestitionen ein“. Zusätzlich gilt es den Investitionsfreibetrag mit einer begünstigten Investitionssumme von mindestens 10 Mio. Euro zu optimieren. Darüber hinaus plädiert WKOÖ-Präsidentin Hummer für „Sofortmaßnahmen gegen den teuren Bürokratie-Wahnsinn, eine Senkung der Energiekosten und die Erschließung neuer Exportmärkte durch Freihandelsabkommen.“