New Work
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Für junge Selbständige ist „New Work“ gelebte Realität

Neue Arbeitsformen haben das Potenzial, in den kommenden Jahren ökonomische Effekte und wichtige Impulse für die heimische Wirtschaft auszulösen, das zeigt die von der Jungen Wirtschaft (JW) und EcoAustria neu präsentierte „New Work“-Studie. 

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Aktualisiert am 22.07.2024

Unter „New Work“ versteht man insbesondere das räumliche und zeitliche ungebundene Arbeiten, etwa durch flexible Arbeitszeiten und Homeoffice. In den kommenden Jahren haben diese neuen Arbeitsformen das Potenzial, ökonomische Effekte und wichtige Impulse für die heimische Wirtschaft auszulösen, so die Ergebnisse der von der Jungen Wirtschaft (JW) und EcoAustria neu präsentierten „New Work“-Studie. 

„Junge Selbständige gehen dabei mit gutem Beispiel voraus, denn für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer ist New Work bereits gelebte Realität“, verweist Michael Wimmer, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Oberösterreich auf die Zahlen des aktuellen JW-Konjunkturbarometers. Dieser zeigt, dass österreichweit rund 45 Prozent der jungen Selbständigen in den letzten drei Jahren entsprechende Änderungen hin zu mehr Flexibiliät am Arbeitsplatz umgesetzt haben. 20 Prozent der jungen Unternehmen planen, in Zukunft noch mehr Aktivitäten umzusetzen. 

Mehr Effizienz und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

„Durch New Work steigt die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, nennt Wimmer einen der wesentlichen Beweggründe der neuen Arbeitsformen. 45 Prozent der befragten Unternehmen geben eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf an. Bei 41 Prozent konnte die Effizienz in der Arbeitszeit gesteigtert werden. Dabei unterstützt unter anderem der Einsatz von neuen technologischen Tools. 

Laut der Studie ermöglicht New Work generell auch ein effizienteres „Matching“ zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Betrieben. Personen, die dem Arbeitsmarkt wegen Betreuungspflichten bislang nicht zur Verfügung standen, können mobilisiert werden. „Mit New Work besteht die Aussicht auf eine Steigerung der betrieblichen und systemischen Wettbewerbsfähigkeit, höhere Beschäftigung, bessere Exportchancen und eine erleichterte Einbindung heimischer Unternehmen in internationale Wertschöpfungsketten. New Work heißt für uns nicht weniger, sondern flexibler arbeiten. Es ist ein Ansatz, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe durch mehr Flexibilität und neue Technologien nachhaltig zu stärken“, so Wimmer. Dafür brauche es einen modernen und flexiblen rechtlichen Rahmen. 

Auch beim Thema New Work zeigt sich, dass ein zukunftsfitter Wirtschafts- und Arbeitsstandort auf Entlastung und Flexibilität statt auf neue Steuern und Überregulierung setzen muss.


Auch bei New Work Entlastung und weniger Regulierung gefragt

Dass es rund um New Work positive Anreize braucht, unterstreicht auch das EcoAustria-Studienergebnis zum Thema „digitale Nomaden“. Von etwa 4,3 Millionen Erwerbstätigen in Österreich könnten knapp 1,7 Millionen ihre berufliche Tätigkeit von jedem beliebigen Ort der Welt aus fortführen. Wenn nur fünf Prozent jener Erwerbstätigen auswandern würden, um als digitale Nomaden zu arbeiten, weil sie etwa in anderen Ländern weniger Steuern bezahlen und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen vorfinden, könnten dem österreichischen Budget jährlich fast 500 Mio. Euro an Lohnsteuer entgehen. Umgekehrt kann Österreich bzw. Oberösterreich als Standort durch gezielte Maßnahmen an Attraktivität für digitale Nomaden gewinnen. JW-Landesvorsitzender Wimmer: „Auch beim Thema New Work zeigt sich, dass ein zukunftsfitter Wirtschafts- und Arbeitsstandort auf Entlastung und Flexibilität statt auf neue Steuern und Überregulierung setzen muss.“

Michael Wimmer
© Stoltenberg Michael Wimmer, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Oberösterreich.