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Nachhaltigkeit als Thema fürs Management

Chance, Herausforderung und Jahrhundertaufgabe – ökologische und energetische Transformation war Thema beim 2. Nachhaltigkeitstag der oö. Wirtschaft. Die WKO Oberösterreich unterstützt Unternehmen mit besonderen Serviceangeboten.

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Aktualisiert am 07.06.2024

Das Thema Nachhaltigkeit ist in der oö. Wirtschaft angekommen. Das zeigte sich u.a. darin, dass der zweite Nachhaltigkeitstag, der von Wirtschaftskammer OÖ und Raiffeisenlandesbank OÖ im modernisierten „Haus der Wirtschaft“ als Green Event ausgerichtet wurde, über 330 Interessierte anzog. Die zunehmenden Berichtspflichten erzeugen Dringlichkeit in den Unternehmen. Dabei unterstützt die WKO Oberösterreich mit besonderen Serviceangeboten — mit dem Ratgeber über die ESG-Berichterstattung, der ÖKO-PLUS-Förderung zur Steigerung der betrieblichen Nachhaltigkeit sowie einer umfassenden Webinar-Inforeihe. 

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© cityfoto Prof. Christian Berg referierte über Nachhaltigkeitsstrategien.

Prof. Christian Berg von der TU-Clausthal zeigte in seiner Keynote unter dem Titel „Nachhaltigkeit als Jahrhundertaufgabe und als Chance für Unternehmen“ die Herausforderungen des Klimawandels auf und erörterte die großartigen Chancen, die sich durch die ökologische Transformation für Unternehmen ergeben. Vor allem im Export von Umwelttechnologien sieht er enormes Potenzial. Monika Aschenbrenner, voestalpine AG, präsentierte die Umstellung der Stahlproduktion auf greentech steel. Durch den Austausch zweier Hochöfen in Linz und Donawitz auf Elektro-Lichtbogenöfen wird der CO2-Ausstoß schon in einem 1. Schritt österreichweit um 5 Prozent reduziert, eine enorme Wirkung zur Erreichung von Österreichs Klimazielen. Nicht nur mit Berichten und Zielen per se erreichen wir die Klimaziele, sondern durch umgesetzte Projekte. 

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© cityfoto Monika Aschenbrenner gab Einblicke in die CO2-Reduktionsstrategie der voestalpine.


Praxisnahe Highlights

Das Besondere am diesjährigen Nachhaltigkeitstag waren 5 Praxisworkshops, in denen aktiv mitgearbeitet werden konnte. Die Teilnehmer konnten die Ideen mit in ihre Betriebe nehmen, die ÖKO-PLUS-Beratungsförderung der WKOÖ unterstützt bei der Umsetzung.

  • Im Workshop „ESG-Nachhaltigkeitsstrategie“ erläuterte Prof. Berg die Wichtigkeit einer ESG-Strategie für jede Unternehmensgröße. Berg: „Damit wir die angestrebten Klimaziele erreichen, ist jeder Betrieb aufgefordert, eine eigene ESG-Strategie zu entwickeln. Das eröffnet großartige Chancen für Betriebe.“ Manuela Kiesenhofer und Werner Kneidinger, CSR-Expertsgroup OÖ der Fachgruppe UBIT, stellten zwei Good-Practice-Beispiele vor, bei denen mit Unterstützung durch die ÖKO-PLUS-Förderung bereits erfolgreich eine ESG-Strategie eingeführt wurde. 
  • Im Workshop „Grüne Finanzierung und Daten — wie unterstützt der Datahub der OeKB“ widmete sich Wolfgang Aschenwald von der Raiffeisenlandesbank OÖ der EU-Verordnung Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und vor allem der Frage, welche Unternehmen zu welchem Zeitpunkt berichtspflichtig sind. In Kooperation der Finanzinstitute mit der Österreichischen Kontrollbank wurde mit dem ESG Data Hub eine einheitliche Eingabemaske für die jährliche CSRD-Erhebung erstellt. Diese Plattform, die Severin Grussmann von der Kontrollbank vorstellte, wurde bereits von 80 Prozent aller Banken in Österreich akzeptiert. 
  • Im Workshop „CO2-Fußabdruck-Berechnung in der Praxis“ ging es um die Verpflichtung für Unternehmen, ihre Treibhausgasemissionen zu quantifizieren. Die CSRD-Richtlinie verlangt von großen Unternehmen eine umfassende Bilanzierung ihrer Emissionen. Das wird auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Zukunft fordern, nämlich wenn sie ihren Auftraggebern Informationen über den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte zur Verfügung stellen müssen. Vor diesem Hintergrund haben Gerald Stöger, WKOÖ, Fritz Mühlener, IfEA-Institut, und Christine Öhlinger, Energiesparverband OÖ, verschiedene kostenlose Berechnungstools, wie das Klimabilanztool der WKÖ und das Öko-Check-Portal des Energiesparverbands OÖ für den CO2-Fußabdruck vorgestellt. 
  • Im Workshop „Nachhaltig attraktiver Arbeitgeber“ präsentierte Christina Rami-Mark, Mark Metallwarenfabrik GmbH, ihr Good-Practice-Beispiel „We mark the future“. Sie stellte das System „Employee Journey/Employee Experience“ vor, das Betrieben ermöglicht, weitere Verbesserungspotenziale für ihre Beschäftigten zu finden.
  • Der von der WKOÖ-Sparte Industrie organisierte Workshop „ÖKO und Circular Design“ mit Fabian Holly, Circular Economy Forum, und Eva-Maria Öhlinger, Pöttinger GmbH, veranschaulichte die Prinzipien und Anwendungen der Kreislaufwirtschaft im Designprozess. Dabei gab es Einblicke in nachhaltige Produktentwicklung, Ressourceneffizienz und umweltfreundliche Innovationen, die eine Kreislaufwirtschaft effektiver machen können

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© cityfoto WKOÖ-Vizepräsident Clemens Malina-Altzinger, Sigrid Borkowski, VD RLB OÖ, Michaela Keplinger-Mitterlehner, GD-Stv. RLB OÖ, Prof. Christian Berg, TU-Clausthal, Monika Aschenbrenner, voestalpine AG, WKOÖ-Direktor Gerald Silberhumer (v. l.)