Senkungspotential bei Lohnnebenkosten ausschöpfen
Antrag der Liste OÖ Industrie an das Wirtschaftsparlament der WKOÖ am 13. November
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Österreich liegt bei der Steuer- und Abgabenbelastung auf Arbeit von 38 OECD-Staaten mit rund 47,2 Prozent an 3. Stelle, der OECD-Schnitt liegt bei 34,8 Prozent (OECD Taxing Wages 2024). Dieser „Abgabenkeil“ ist die Differenz zwischen den Arbeitskosten des Arbeitgebers und dem Nettoverdienst des oder der Beschäftigten. Dies bedeutet, dass der Arbeitnehmerin oder dem Arbeitnehmer von 1 Euro an Arbeitskosten netto nur 53 Cent verbleiben, 47 Cent müssen abgeführt werden. Nachfolgendes Beispiel veranschaulicht die Zusammensetzung der gesamten Arbeitskosten bei einem Bruttogehalt von 4.000 Euro pro Monat:
Dieses Beispiel zeigt die hohe Belastung von Arbeit mit Steuern und Sozialabgaben in Österreich. Die im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hohen Lohnnebenkosten entwickeln sich zunehmend zu einem entscheidenden Standort- und Wettbewerbsnachteil.
Erich Frommwald
Liste OÖ Industrie
Antrag
Die Wirtschaftskammer Oberösterreich möge über die Wirtschaftskammer Österreich dafür eintreten, dass die österreichische Bundesregierung eine spürbare Entlastung des Faktors Arbeit umsetzt, indem die „unechten Lohnnebenkosten“, also jene Leistungen, die nicht unmittelbar mit der sozialen Absicherung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu tun haben, zukünftig aus Mitteln des Landes- und Bundesbudgets finanziert werden sollen. Hierbei ist insbesondere an den Familienlastenausgleichsfonds zu denken. Zudem sind weitere Lohnnebenkosten zu senken.