Leistung muss sich lohnen!
Die Wirtschaftskammer stellt in den kommenden Monaten das Thema „Leistung muss sich lohnen“ in den Mittelpunkt und formuliert fünf Thesen zum Wert von Leistungswillen und Eigenverantwortung.
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Durch den selbstverständlich gewordenen Wohlstand sind wir auf dem besten Weg von einer Leistungs- zu einer Forderungsgesellschaft. Aber die Leistungsbereitschaft muss in der Gesellschaft wieder selbstverständlich werden. Erste Schritte in diese Richtung setzte jetzt die Bunderegierung.
Klares Bekenntnis zur Leistung
Das Entlastungspaket der Bundesregierung ist klares Bekenntnis zur Leistung und zum Wirtschaftsstandort. Es werden damit wichtige Kernforderungen der Wirtschaftskammer OÖ umgesetzt.
Die Entwicklungen und Perspektiven hinsichtlich Konjunktur, Teuerung sowie der Herbstlohnrunde verursachen viele Sorgenfalten auf der Stirn der heimischen Unternehmen. Umso erfreulicher ist, dass mit dem „dritten Drittel der kalten Progression“ sinnvolle und zielgerichtete Entlastungsmaßnahmen umgesetzt werden.
Durch die neuerliche Entschärfung der Steuertarifstufen profitieren Selbständige und Unselbständige gleichermaßen. Neben der steuerlichen Entlastung von selbständigen Einkommen ist auch die Umsetzung der Forderung nach einem höheren Nettolohn bei gleichbleibendem Bruttolohn besonders zu begrüßen und entlastet den standortrelevanten „Faktor Arbeit“ nachhaltig.
Wer bereit ist, mehr zu leisten, muss belohnt und darf nicht bestraft werden. Die Anhebung der steuerlichen Freigrenze von 86 auf 200 Euro pro Monat wird die heimische Wirtschaft in den Jahren 2024 und 2025 wirksam unterstützen und auch den leistungsbereiten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern große Freude bereiten.
Besonders froh ist WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer, dass im vorliegenden Entlastungspaket die Umsetzung von vielen weiteren WKOÖ-Forderungen enthalten sind. Hier zeigt sich, wie wirksam und wertvoll eine schlagkräftige Interessenvertretung für den heimischen Wirtschaftsstandort ist.
Neben der Anhebung des Grundfreibetrags für Selbständige ist auch die erweiterte steuerliche Begünstigung von Schmutz-, Erschwernis- und Gefahrenzulagen sowie von Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschlägen ausdrücklich zu begrüßen. Ebenso bringen die Verlängerung der abgabenfreien Homeoffice-Pauschale und die Erhöhung des Zuschusses für Kinderbetreuungskosten bzw. Betriebskindergärten eine wichtige Entlastung.
Doris Hummer: „Von der oberösterreichischen Wirtschaft gibt es eine klare strategische Zielvorgabe. Weitere Entlastungsschritte und Leistungsanreize sind das Gebot der Stunde. Insbesondere auch durch eine Investitionsprämie NEU kann es gelingen, dem stotternden Konjunkturmotor wieder auf die Sprünge zu helfen.“
WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer:
Die richtigen Anreize setzen
Das Prinzip „Leistung muss sich lohnen“ ist in der Wirtschaft tief verankert. In dieser Hinsicht ist auch das von der Bundesregierung präsentierte Entlastungspaket ein wichtiger Schritt, um der angespannten wirtschaftlichen Situation gegenzusteuern. Es entlastet den „Faktor Arbeit“, es bleibt mehr Netto vom Brutto. Auch die steuerliche Begünstigung von Überstunden ist ein Gebot der Stunde und setzt die richtigen Leistungsanreize. Damit und auch mit Abgabenentlastungen für arbeitswillige Pensionisten hat die Regierung Vorschläge der WKOÖ umgesetzt. Das alles sind erste kleine Schritte in die richtige Richtung, denen aber noch mehr folgen müssen.
Der Wille zu Leistung und Eigenverantwortung ist die Basis für unseren Wohlstand und für unser Sozialsystem. Wer das Leistungsdenken aushöhlt, wie mit der Forderung nach weniger Arbeiten, der leistet einem gefährlichen Anspruchsdenken Vorschub.
Eine Stimmungslage, in der Werte wie Leistungswille und Eigenverantwortung mehr und mehr in Misskredit gebracht werden, dürfen wir nicht schweigend hinnehmen, sondern müssen entschieden dagegen auftreten. Wir werden nicht aufhören, Hürden, die dem Unternehmertum, der Selbständigkeit und der Eigenverantwortung im Weg stehen, aufzuzeigen und zu bekämpfen. Wir werden Herausforderungen, die die Unternehmen in einer Zeit des raschen Wandels überfordern, gemeinsam annehmen und Lösungen erarbeiten. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Leistungswille und Leistungsträger anerkannt und honoriert werden, damit die Fleißigen am Ende nicht die Dummen sind.