Jugend und Beruf
© Harald Dostal

Attraktiver Weg

Praktische Erfahrung, vielfältige Karrieremöglichkeiten, finanzielle Unabhängigkeit und die Chance auf ständige persönliche und fachliche Weiterentwicklung machen die Lehre zu einem attraktiven Karriereweg.  

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Aktualisiert am 27.01.2025

Die Lehrlingsbilanz 2024 zeigt, dass sich 42 Prozent der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler für eine duale Ausbildung entschieden haben. „Dieses Ergebnis zeigt nicht nur die Attraktivität der Lehre, sondern auch, dass die Verbindung von theoretischem Fachwissen aus der Berufsschule und der Ausbildung im Lehrbetrieb genau den Zeitgeist trifft“, betont WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. 

Die Lehre orientiert sich nicht nur am Bedarf der Unternehmen, sondern reagiert auch laufend auf neue Entwicklungen. Durch die ständige Anpassung bleiben die Lehrberufe zukunftsfit. Spätestens alle fünf Jahre werden die Lehrinhalte überarbeitet. Damit finden sich Themen wie Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in allen der mehr als 200 Lehrberufe wieder. Im Lehrberufspaket 2024 werden neue Lehrberufe, wie zum Beispiel Faserverbundtechnik, Fernwärmetechnik oder Klimagärtner geregelt.

„Da eine wesentliche Erhöhung der Lehrlingsquote in den kommenden Jahren nicht zu erwarten ist, standen wir vor der Herausforderung, neue Zielgruppen für die duale Ausbildung zu gewinnen“, so die WKOÖ-Präsidentin. 

Duale Akademie

„Mit der Dualen Akademie, die wir 2018 ins Leben gerufen haben, bieten wir vor allem AHS-Maturanten die Chance, mit einer praxisnahen und kompakten Ausbildung direkt ins Berufsleben zu starten – verbunden mit spannenden Karriereperspektiven und einer attraktiven Bezahlung.“ Derzeit stehen hier bereits 13 Berufsbilder zur Auswahl.

Stark nachgefragt ist auch die Lehre mit Matura. Diese Möglichkeit, zu zwei Abschlüssen zu kommen, macht die Lehre zu einer noch attraktiveren Kar­riereoption. „Lehre und Matura schließen sich nicht mehr aus, sondern sind heute ein Grund mehr, sich für die duale Ausbildung zu entscheiden“, so Doris Hummer.

Da in vielen Berufen die Anforderungen steigen, investieren die Ausbildungsbetriebe vermehrt in überbetriebliche Aus- und Weiterbildung. In Summe wurden über Lehre.fördern, dem Förderservice der WKOÖ-Lehrlingsstelle, 7,8 Mio. Euro an die Ausbildungsbetriebe für diese Qualifizierungsmaßnahmen refundiert. Das bedeutet, dass für jeden oö. Lehrling jährlich durchschnittlich 350,70 Euro in die Aus- und Weiterbildung außerhalb des Betriebes investiert werden.

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer:
Die Lehre beweist ihre Stärke

Auch wenn das konjunkturelle Umfeld angespannt ist und Prognosen der Wirtschaftsforscher mittelfristig nur eine zarte Verbesserung in Aussicht stellen, hält der Ruf der Unternehmen nach Fachkräften an. Das zeigt sich auch in der Lehre. Nach wie vor werden in Oberösterreich über 1600 Lehrlinge gesucht. 

Trotz aktuell steigender He­rausforderungen auch für den oö. Arbeitsmarkt bleibt der Fachkräftemangel einer der zentralen Hemmschuhe für die oö. Wirtschaft. Das WKO-Fachkräfteradar bestätigt einmal mehr, dass 84,5 Prozent aller oö. Betriebe vom Fachkräftemangel betroffen sind. Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte mehr denn je, um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern. Die demografische Entwicklung arbeitet hier gegen uns.

Die Lehre beweist nach diesem schwierigen Jahr 2024 ihre Stärke. Den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Qualifikation und folglich Qualität entgegenzutreten, ist demnach für die Unternehmen genau der richtige Weg. Wir arbeiten daran, die Qualität der Lehre ständig zu verbessern und an die neuesten Entwicklungen in den Berufen anzupassen. Mit allen Spezialisierungsmöglichkeiten gibt es in der Lehre über 500 Ausbildungsmöglichkeiten. 

Die Lehre ist für die Jugendlichen eine wertvolle Grundlage für beruflichen Erfolg, finanzielle Unabhängigkeit und langfristige Jobsicherheit. Das macht sie zu einem zentralen Bestandteil des österreichischen Bildungssystems und Arbeitsmarkts.

Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte mehr denn je, um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern. Die demografische Entwicklung arbeitet hier gegen uns.


Grafik zur dualen Ausbildung in Oberösterreich 2024
© Alexander Raths/AdobeStock; eigene Darstellung
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