Konjunktureintrübung: Jetzt aktiv gegensteuern

Antrag des Wirtschaftsbunds OÖ an das Wirtschaftsparlament der WKOÖ am 15. November

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Aktualisiert am 15.11.2023

Die jüngsten Konjunkturprognosen von WIFO und IHS zeigen, dass die Einschätzungen unserer Betriebe zu Jahresbeginn richtig waren. Jetzt befinden wir uns bereits in der Rezessionsphase
(-0,8 Prozent reales Wirtschaftswachstum laut WIFO für 2023, -0,4 Prozent nach IHS), die uns in OÖ als Industrieregion härter trifft als etwa Tourismusregionen. Auch für 2024 gehen die Wirtschaftsforschungsinstitute derzeit nur von schwachen Wachstumsprognosen (+1,2 Prozent) aus. Zusammen mit dem latenten Fachkräftemangel, den hohen Energie- und Rohstoffpreisen sowie den Steigerungen bei Zins- und Mietbelastungen ergibt dies in Summe einen giftigen Konjunkturcocktail, der von Sachgüterproduktion und Bauwirtschaft ausgehend auf alle Bereiche unserer Wirtschaft wirkt. 

Zusätzlich zur angespannten Kosten- bzw. Preissituation sind die heimischen Exporteure mit einer nachlassenden internationalen Nachfrage konfrontiert, wobei Europa das schwächste Glied in der globalen Konjunktur ist. Es gilt daher alle vorhandenen Potenziale zu nutzen und Neue zu erschließen, etwa im Bereich green tec, Infrastruktur oder auf einzelnen Wachstumsmärkten wie bspw. USA und Skandinavien.

Als Interessensvertretung der oö Wirtschaft haben wir ganz konkrete Vorschläge auf den Tisch gelegt, wie wir aktiv entgegensteuern müssen: 

  • Rasche Ausgestaltung und Umsetzung der von der Bundesregierung beschlossenen Investitionsförderungen für öffentliche Bauprojekte sowie in Zukunftsbereichen
  • Neuauflage der Investitionsprämie für Unternehmen (Basisförderung 7 Prozent, erhöhte Förderungen 14 prozent in Ökologisierung & Digitalisierung)
  • Konjunkturpaket für die heimische Bauwirtschaft mit Schwerpunkt thermische Sanierung
  • Investitionen in die öffentlichen Netze, insbesondere in den Energie- und Breitbandausbau
  • Ein Entlastungspaket mit einer weiteren Senkung der Lohnnebenkosten und einer Reduktion der Energiepreise durch eine Abgaben- bzw. Steuersenkung auf Energie
  • Nutzung der Exportpotenziale durch einen weiteren Ausbau der go-international-Förderung von Bund/ BMAW und WKÖ





Wolfgang Greil
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Wolfgang Greil
Wirtschaftsbund OÖ

Antrag

Die Wirtschaftskammer Österreich möge bei der Bundesregierung dafür eintreten, die angeführten konjunkturstabilisierenden Maßnahmen zur Unterstützung der Unternehmen und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit am Standort Österreich rasch einzuleiten bzw. bereits gesetzte Initiativen zu verstärken.

Die WKOÖ möge ihrerseits selbst bei den zuständigen Entscheidungsträgern auf Bundesebene diese wichtigen Anliegen der oö. Wirtschaft aktiv vertreten.

 


Der Antrag wurde angenommen