Wertgrenzen bei Kleinunternehmerregelung jetzt erhöhen, damit Betriebe überleben
WKOÖ-Präsidentin Hummer: "Bürokratie ist Gift für Geschäftserfolg"
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Die überbordende Bürokratie ist Gift für die Konkurrenz- und Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen. Vor allem kleinere Betriebe und EPU, die Oberösterreichs Unternehmerlandschaft so nachhaltig prägen, haben weder Zeit noch Personal für die mühsame Abarbeitung der zahlreichen Bürokratievorgaben. In der Praxis ist es der Selbständige selbst, der – statt sein eigentliches Geschäft zu betreiben – sogar noch am Wochenende die zahlreichen bürokratischen „Pflichten“ selbst erledigen muss.
Für Kleinunternehmen gibt es deshalb eine wichtige Ausnahmeregelung: Bis zu einem Jahresumsatz von 35.000 Euro können diese umsatzsteuer- und sozialversicherungsrechtliche Erleichterungen in Anspruch genommen werden. Da die Umsatzgrenze von 35.000 Euro schon längst nicht mehr zeitgemäß ist, fordert die WKO Oberösterreich seit Monaten eine deutliche Anhebung derselben. Diese wäre jederzeit möglich, zumal sogar das EU-Recht eine Erhöhung auf 85.000 Euro erlauben würde.
„Obwohl man gerade die schwer unter Druck stehenden Kleinbetriebe mit einer Ausdehnung der Kleinunternehmerregelung besonders entlasten könnte, findet sich im derzeit in Begutachtung stehenden Abgabenänderungsgesetz wieder die „alte“ Beitragsgrenze von 35.000 Euro netto, kritisiert WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Ihr fehlt jedes Verständnis, wenn man diese Chance auslässt und damit tausende Kleinbetriebe vor dem Kopf stößt und einer völlig unnötigen Bürokratielawine aussetzt.
Die Wirtschaftskammer wird daher vehement alles unternehmen, damit (wie etwa auch in der Landwirtschaft) den kleineren Betrieben Gerechtigkeit widerfährt und die Kleinunternehmerregelung maximal ausgeweitet wird. Das ist man diesen Betrieben und ihren Mitarbeitern schuldig, da sie es sind, die ganz wesentlich unseren Wohlstand erwirtschaften und so ein dicht geknüpftes soziales Netz ermöglichen.