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Kein Konjunkturwachstum im oö. Handel

Handelssektoren weisen unterschiedliche Konjunkturverläufe auf

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Aktualisiert am 26.08.2024

„Der gesamte Handel in Oberösterreich kann im ersten Halbjahr 2024 mit einem Minus von 2,3 Prozent weder ein nominelles Umsatzwachstum, noch mit einem Minus von 2,4 Prozent ein reales preisbereinigtes Konjunkturwachstum erwirtschaften. Die Netto-Halbjahresumsätze sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 0,6 Milliarden Euro auf in Summe rund 28,7 Milliarden Euro“, zitiert Martin Sonntag, Obmann der Sparte Handel der WKOÖ, die aktuelle Studie des Instituts für Österreichs Wirtschaft im Auftrag der WKOÖ.

Der Einzelhandel bilanziert allerdings mit einem nominellen Umsatzwachstum und mit einer stabilen Entwicklung des Absatzvolumens. Die Netto-Halbjahresumsätze stiegen hier im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent bzw. um knapp 190 Mio. auf rund 7,2 Mrd. an. Hohe nominelle Umsatzsteigerungen verzeichneten insbesondere der Online-Handel und der Blumenhandel. Real bilanziert der Einzelhandel mit einem geringfügigen Plus von 0,1 Prozent. Das Umsatzwachstum im Einzelhandel ist somit weiterhin preisinduziert, während die Absatzmenge kaum ansteigt. Der Großhandel blieb hingegen im Krisenmodus. Sowohl die nominelle (-5,3 Prozent) als auch die reale (-4,3 Prozent) Konjunkturentwicklung fallen im ersten Halbjahr negativ aus. In absoluten Zahlen bedeutet dies einen Netto-Halbjahresumsatz in Höhe von knapp 17,3 Mrd. Euro, um rund 970 Mio. Euro weniger als noch im ersten Halbjahr 2023. Im Gegensatz dazu hält der Aufwärtstrend in der Kfz-Wirtschaft an, mit sowohl nominellen (+4,4 Prozent bzw. um rund 180 Mio. Euro auf in Summe knapp 4,3 Mrd. Euro) als auch realen (+2,9 Prozent) Konjunkturanstiegen.

Beschäftigung im Handel rückläufig

„Ein Beschäftigungsplus in der Kfz-Wirtschaft von 0,9 Prozent reicht nicht aus, um den Beschäftigungsrückgang im Einzelhandel um 0,4 Prozent und im Großhandel um 0,8 Prozent auszugleichen. Die Zahl der im oberösterreichischen Handel Beschäftigten sank daher um 0,4 Prozent auf 99.810“, berichtet Sonntag. Von den Einzelhandelsbranchen verzeichnete der Blumenhandel (+3,7 Prozent) das stärkste Beschäftigungsplus, elektronische Geräte, Möbel und Heimwerkerbedarf (-6,8 Prozent) sowie Zeitungen und Bücher (-3,6 Prozent) weisen hingegen das deutlichste Beschäftigungsminus auf.

„Die Einzelhandelspreisentwicklung dämpfte sich weiter ab auf 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und wirkt somit weiterhin inflationsdämpfend. Die deutlichen kollektivvertraglichen Gehaltserhöhungen Anfang des Jahres in allen Branchen der Wirtschaft zeigen leider gar keine Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten der Konsumenten und die Umsätze unserer Handelsbetriebe“, sagt Sonntag.