Gratis-Krabbelstuben: weiterer wichtiger Schritt zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Eine funktionierende und gut ausgebaute Kinderbetreuung hat in Zeiten des akuten Arbeits- und Fachkräftemangels oberste Priorität.
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Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine Top-Forderung der Wirtschaft. Insbesondere vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels braucht es dafür einen weiteren qualitativen und quantitativen Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes. Kinderbetreuungsplätze – vor allem für unter Dreijährige - sollen flächendeckend, qualitätsvoll und leistbar sein. „Dass die Vormittagsbetreuung für unter Zweieinhalbjähige in Krabbelstuben künftig beitragsfrei sein soll, ist ein wichtiger Schritt des Landes OÖ“, begrüßt Doris Hummer die heutige Ankündigung von Landeshauptmann Thomas Stelzer.
Ab 1. September 2024 gratis
Oberösterreich wird die Betreuung bis 13 Uhr in Krabbelstuben ab dem 1. September 2024 gratis sein. Die Nachmittagsbeiträge werden jenen im Kindergarten gleichgestellt und diese günstiger gestaltet, sodass gehaltsabhängig 23 bis 119 Euro im Monat zu bezahlen sind. Zur Finanzierung wird das Land die Gruppenpauschale für die Gemeinden erhöhen und dafür zehn Millionen Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung stellen.
Für Familien mit mehreren Kindern soll es zusätzliche Ermäßigungen beim Nachmittagsbeitrag geben. Dieser werde aber bleiben. „Aus heutiger Sicht sind keine weiteren Schritte geplant, was die Beiträge angeht", sagte Stelzer und verwies darauf, dass man dann ohnehin zu den günstigsten Angeboten im Ländervergleich gehöre. Mit dem neuen System seien 30 Stunden Kinderbetreuung am Vormittag pro Woche beitragsfrei von null bis sechs Jahren.
Laut Statistik Austria war der Prozentanteil der Kinder unter drei Jahren in Kindertagesheimen 2022 in Oberösterreich mit 19,2 Prozent am niedrigsten nach der Steiermark (18,6).
Langfristig die Ziele hoch stecken
„Gerade in Zeiten des akuten Arbeits- und Fachkräftemangels müsse funktionierende und gut ausgebaute Kinderbetreuung oberste Priorität haben, denn diese trägt maßgeblich dazu bei, das Arbeitskräftepotenzial – insbesondere jenes von Frauen – voll auszuschöpfen. Sind es doch zumeist immer noch die Mütter, die die Doppelbelastung von Job und Familie schultern. Unser klares Ziel ist daher ein flächendeckendes und ganzjähriges Angebot an Kinderbildungs- und Betreuungsplätzen mit Öffnungszeiten, die dem Bedarf berufstätiger Eltern entsprechen. Dieser Ausbau hängt natürlich auch an finanziellen Mitteln.“
Neben dem Ausbau der Betreuungsplätze muss vor allem die Qualität in der frühkindlichen Bildung gewährleistet sein, sind doch elementare Bildungseinrichtungen neben der Familie die ersten Bildungsorte für Kinder, ergänzt Margit Angerlehner, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft. „Qualitätsvolle Kinderbildung und Kinderbetreuung sichern Kindern bessere Zukunftsaussichten, Eltern echte Wahlfreiheit, Unternehmen mehr Arbeits- und Fachkräfte sowie der gesamten Gesellschaft mehr Wertschöpfung, Wohlstand und Chancengerechtigkeit“, so Angerlehner.