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Gerechte Verteilung: Leistungsträger entlasten!

Der 28. Juni war der „Tag der staatlichen Umverteilung“. Er zeigt an, wie lange die immer kleiner werdende Gruppe der Leistungsträger arbeiten muss, um ihrer Abgaben- und Steuerpflicht nachzukommen.

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Aktualisiert am 04.07.2024

Österreich hat mit ca. 43 Prozent eine der höchsten Abgabenquoten in der EU, nur Frankreich und Belgien belasten ihre Bürger und Betriebe noch mehr. Trotz dieser Tatsache werden immer wieder Forderungen nach der Einführung von Vermögens- und Erbschaftssteuern laut. Mit den neuen Steuern soll nicht der Faktor Arbeit entlastet, sondern weitere Sozialleistungen finanziert und die Abgabenquote erhöht werden. 

„Dabei leisten wir uns in Österreich bereits ein gut ausgebautes und eng geknüpftes Sozialsystem, das uns etwa 2022 beachtliche 136,1 Milliarden Euro gekostet hat“, betont WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Gemessen am BIP ergibt das eine Sozialquote von 30,4 Prozent. Im EU-Ranking belegt Österreich bei den Pro-Kopf-Sozialausgaben damit den vierten Platz hinter Luxemburg, Dänemark und den Niederlanden. Die Simulation der Umverteilung bzw. der staatlichen Leistungen durch Verknüpfung des öffentlichen Systems mit den privaten Haushalten ergibt, dass die gesamte Gruppe aller Nettozahler-Haushalte bis zum 28. Juni eines jedes Jahres ausschließlich für den Staat arbeiten muss, so eine Studie von EcoAustria – Institut für Wirtschaftsforschung. 

Von Minderheit getragen

„Die Studie zeigt, dass der österreichische Wohlfahrtsstaat nicht durch eine große Solidargemeinschaft, sondern mittlerweile von einer Minderheit getragen wird. 2,4 Millionen Haushalte sind die Gewinner der staatlichen Umverteilung, 1,7 Millionen Haushalte sind Nettozahler in diesem System der staatlichen Umverteilung“, erklärt Studienautorin Monika Köppl-Turyna. „Unternehmerinnen und Unternehmer leisten im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung einen deutlich höheren Anteil zur Aufrechterhaltung der staatlichen Aufgaben.“ 


Anreize für mehr Voll- statt Teilzeit sind auch für die Finanzierung des Wohlfahrtsstaats sinnvoll und begrüßenswert.


Dabei geht es ausdrücklich nicht um Menschen, die aus familiären, gesundheitlichen oder anderen berücksichtigungswürdigen Gründen (z.B. Menschen mit Einschränkungen) nicht mehr leisten können, sondern an Personengruppen, die mehr arbeiten bzw. beitragen könnten, dies aufgrund des Sozialstaats aber nicht tun, betont Hummer ihren Appell an mehr Leistungsbereitschaft. Das betrifft z.B. auch das Thema Teilzeit. Diese führt nicht nur zu geringeren Steuer- und Sozialversicherungsbeiträgen, sondern auch zu späteren niedrigeren Pensionsleistungen, die wiederum durch Steuergeld gestützt werden müssen. „Anreize für mehr Voll- statt Teilzeit sind auch für die Finanzierung des Wohlfahrtsstaats sinnvoll und begrüßenswert“, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.

Der Tag der staatlichen Umverteilung soll Anlass sein, an alle Bevölkerungsgruppen zu appellieren, im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen gerechten Beitrag zur Aufrechterhaltung der staatlichen Strukturen zu leisten.