Wirtschaftsempfang WKO Freistadt
© Romana Aglas

Freistädter Wirtschaft voller Tatendrang

Trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten standen die Zeichen beim Wirtschaftsempfang der WKO Freistadt mit WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer auf Optimismus

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 14.02.2025

„Der Tatendrang und die Zuversicht sind im Bezirk Freistadt trotz der herausfordernden konjunkturellen Situation ungebrochen. Genau diese Leidenschaft brauchen wir, damit es mit der Wirtschaft wieder bergauf geht“, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer beim gestrigen Wirtschaftsempfang der WKO Freistadt. 230 Unternehmerinnen und Unternehmer folgten unter dem Motto „Unser Bezirk. Unsere Ideen. Unsere Zukunft.“ der Einladung in die Schaumrollenfabrik Mairhofer in Tragwein.
 
Neben süßen Kostproben stand der Abend ganz im Zeichen von Netzwerken, Zukunftsvisionen und einer starken regionalen Wirtschaft, die positiv auf das bevorstehende Jahr blickt. „Die Wirtschaft im Bezirk Freistadt zeigt sich auch in herausfordernden Zeiten als äußerst stabil und krisenfest. Die für den Bezirk typischen Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe – meist vom Eigentümer geführt – sind flexibel und krisensicher. Handschlagqualität, Verlässlichkeit, Bodenständigkeit und Fleiß zeichnen die Freistädter Unternehmen samt ihrer Beschäftigten aus“, ist Christian Naderer, Obmann der WKO Freistadt, stolz auf die Betriebe im Bezirk. Die aktuellen Zahlen unterstreichen die Resilienz der heimischen Wirtschaft. Während die Arbeitslosenquote 2024 oberösterreichweit auf 4,9 Prozent anstieg, blieb sie im Bezirk Freistadt mit 2,9 Prozent deutlich niedriger. Im Hinblick auf die Vollbeschäftigung im Bezirk nimmt Freistadt im österreichweiten Ranking seit Jahren einen Platz unter den Top 5 Bezirken ein. Insgesamt beschäftigen 4500 gewerbliche Betriebe über 11.600 Personen im Bezirk Freistadt. Davon bilden 265 Unternehmen 746 Lehrlinge aus.  

Passende Rahmenbedingungen

„Jeder Bezirk in Oberösterreich hat seine eigene Charakteristik sowie auch spezielle Vorteile und Herausforderungen. Was aber alle eint, ist die Forderung nach weniger Bürokratie und eine Entlastung des Faktors Arbeit. Österreich muss international wieder wettbewerbsfähig werden, denn das ist für alle Betriebe – jeder Größe und in jedem Bezirk – notwendig“, wird WKOÖ-Präsidentin Hummer auch beim gestrigen Wirtschaftsempfang nicht müde, die nötigen Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen Aufschwung von der Politik einzufordern. „Dafür setzen wir uns als Wirtschaftskammer ein und sind zuversichtlich, im bevorstehenden Jahr viel zu erreichen“, verspricht die WK-Präsidentin. 

Von der Aufhol- auf die Überholspur

Trotz aller Widrigkeiten sieht Naderer den Bezirk Freistadt aber auf der Überholspur. Die Schatten, die Freistadt durch die Grenzlage viele Jahre nach sich zog, hat der Bezirk längst hinter sich gelassen. Seit 1994 stieg die Anzahl der gewerblichen Unternehmen im Bezirk um insgesamt 173 Prozent, während es oberösterreichweit nur 114 Prozent waren. Als zwei wesentliche Projekte, die den Bezirk Freistadt beflügeln, nennt der WK-Obmann die S10 sowie den INKOBA-Verband. Allein in den letzten 15 Jahren verzeichnete der Bezirk 4700 Betriebsgründungen. 
 
Der rasche Lückenschluss der S10 von Freistadt-Nord bis zur Staatsgrenze hat deshalb auch in den kommenden Jahren höchste Priorität für Naderer. Auf der Seite der öffentlichen Verkehrsmitteln steht der selektive Ausbau der Summerauer Bahn und die zügige Planung der Regional-Stadtbahn S7 ganz oben auf der Liste der WKO. Ein rascher Lückenschluss ist auch in der Breitbandversorgung nötig. „Um im Standortwettbewerb nachhaltig bestehen zu können, muss die Infrastruktur passen“, betont Naderer. Wichtig ist daher auch der Ausbau der Energieversorgung und Stromnetz-Infrastruktur im Bezirk.
 
Neben einer zukunftsfitten Verkehrs-, Energie- und Kommunikationsinfrastruktur sowie ausreichend Betriebsflächen, die durch den INKOBA-Verband gewährleistet werden sollen, sind für Naderer aber vor allem die verfügbaren Arbeitskräfte ein wesentlicher Standortfaktor. Mit Projekten wie „Mein Job Freistadt“ – eine Initiative, die regionale Arbeitgeber sichtbarer machen soll –, dem Berufserlebnistag oder der „Job/Up“-Lehrlingsakademie will die WKO das Auspendeln in Richtung Zentralraum reduzieren und Fachkräfte vermehrt im Bezirk halten. „Die Vorteile einer Arbeitsstelle im Bezirk liegen auf der Hand: ein familiäres und werteorientiertes Arbeitsumfeld, kurze Arbeitswege und dadurch mehr Freizeit“, sagt Naderer. Die Quote der Lehrlingsauspendler in andere Bezirke konnte in den letzten 10 Jahren bereits um über 10 Prozentpunkte gesenkt werden. 

Leiter-Nachfolge in guten Händen

Im täglichen Kampf für die Unternehmen im Bezirk steht WK-Obmann Naderer künftig ein neuer Bezirksstellenleiter an der Seite. Nach über 30 prägenden und verdienstvollen Jahren als Leiter der WKO Freistadt verabschiedet sich der Pregartner Dietmar Wolfsegger in den Ruhestand und übergibt im März an seinen Nachfolger Thomas Denk. Dieser kommt als gebürtiger Rainbacher ebenfalls aus dem Bezirk und kennt die regionalen Gegebenheiten. Als bisheriger Leiter der WKO Linz-Stadt bringt Denk zudem langjährige Erfahrung in der Interessenvertretung mit.


Wirtschaftsempfang WKO Freistadt
© Romana Aglas 1. R. v. l.: Robert Oberfrank, Leiter der WKOÖ-Bezirksstellen, WKOÖ-Direktor Gerald Silberhumer, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer, Georg Mairhofer, Inhaber der Mairhofer Schaumrollen GmbH, WKOÖ-Vizepräsident Leo Jindrak, Christian Naderer, Obmann der WKO Freistadt; 2. R. v. l.: Dietmar Wolfsegger, scheidender Leiter der WKO Freistadt, Thomas Denk, zukünftiger Leiter der WKO Freistadt