
WK-Wahl bringt klaren Auftrag: Weiter volle Kraft für oö. Unternehmen
Anteil der Stimmen per Briefwahl ist bereits auf 80 Prozent gestiegen
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WK-Wahl in Oberösterreich reibungslos verlaufen
Die Wirtschaftskammerwahl 2025 in Oberösterreich ist an den beiden Wahltagen 12. und 13. März laut Ing. Mag. Werner Kreisl, Vorsitzender der Hauptwahlkommission, problemlos abgelaufen und hat nach Auszählung aller abgegebenen, gültigen Stimmen — inklusive der Wahlkartenstimmen — folgendes Endergebnis gebracht:
Das „Team Doris Hummer — Wirtschaftsbund OÖ“ erreichte 60,01 Prozent (- 9,74 Prozent im Vergleich zu 2020). Der Wirtschaftsbund ist damit weiterhin die mit großem Abstand stimmenstärkste Fraktion in der Wirtschaftskammer Oberösterreich.
Auf Platz zwei landete mit 17,68 Prozent die „Freiheitliche Wirtschaft“. Das entspricht einem Plus von 8,67 Prozent im Vergleich zu 2020, als die FW bei 9,01 Prozent gelandet war.
Platz drei ging an die Liste „Grünen Wirtschaft“ mit 7,43 Prozent (- 1,79 Prozent). Im Jahr 2020 hatte die Grüne Wirtschaft 9,22 Prozent erreicht.
Der „SWV — Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband“ schnitt mit 6,96 Prozent (+ 0,69 Prozent) etwas besser ab als 2020 als 6,27 Prozent auf den SWV entfielen.
Die „NEOS — Unternehmerisches Oberösterreich (UNOS)“ erreichten 5,50 Prozent. Zum Vergleich: 2020 waren es 3,62 Prozent.
Auf sonstige wahlwerbende Gruppen entfielen: 2,42 Prozent
Nach dem nunmehrigen Ende der WK-Wahlen 2025 erfolgt in Oberösterreich am 4. Juni im Wirtschaftsparlament die offizielle Wahl des neuen WKOÖ-Präsidiums. Für diese Wahl ist die dortige Mandatsverteilung ausschlaggebend. Ausgehend von den erreichten Urwahlmandaten besetzen die jeweiligen Wählergruppen dementsprechend viele Spartenvertretungsmandate.

Link zum detaillierten Wahlergebnis
Wahlergebnis bestätigt Weg der WKOÖ: Der Fokus bleibt auf Entlastung, Leistung und Bürokratieabbau
„Die Wirtschaftskammer-Wahlen 2025 sind geschlagen und das Ergebnis spiegelt einen Trend, dem mittlerweile fast alle Wahlen in ganz Europa unterliegen: Im Online-Zeitalter sind die Menschen immer weniger dazu zu bewegen, persönlich zu den Urnen zu gehen. Der Anteil der Wahlkarten-Wähler von fast 80 Prozent an dieser WK-Wahl in Oberösterreich spricht hier eine deutliche Sprache.
Insgesamt sind bei der WK-Wahl 2025 in Oberösterreich 31.600 Stimmen abgegeben worden. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 26,83 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag die Wahlbeteiligung noch bei 32,5 Prozent.
Doris Hummer: „Leider ist es uns nicht gelungen, mehr Unternehmerinnen und Unternehmer zur Stimmangabe zu bewegen. Ich verstehe jedoch, dass die Wirtschaftstreibenden aktuell vor ganz anderen Themen und Aufgaben stehen. Das habe ich den vielen persönlichen Gesprächen, die ich in den vergangenen Monaten geführt habe, deutlich entnommen. Stichworte: Kostendruck, Bürokratie, Energiepreise und Arbeitskräfte.“
Mit einer Wahlbeteiligung von knapp 27 Prozent liegt Oberösterreich im Bundesländer-Vergleich ziemlich genau im Mittelfeld. Aktuell ist bereits erkennbar, dass die Wahlbeteiligung in den meisten Bundesländern zwischen 20 und 30 Prozent liegen wird.
Hummer: „Aber am Ende des Tages ist das nicht zufriedenstellend. Und wir werden hier im Haus am Thema Wahlbeteiligung gezielt arbeiten, um eine Trendwende zu erreichen. Auch wenn man schon sehen muss, dass bei diesem Thema immer auch aktuelle Faktoren wie etwa eine steigende Politikverdrossenheit mitspielen.“

WKOÖ bleibt auf Kurs, die Themen der nächsten fünf Jahre liegen auf der Hand
„Als Spitzenkandidatin der erneut mit großem Abstand erfolgreichsten Fraktion im Haus der oberösterreichischen Wirtschaft, werde ich mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die erfolgreiche Arbeit der WKOÖ für den Lebens- und Wirtschaftsstandort Oberösterreich unverzüglich fortgesetzt wird“, so die WKOÖ-Präsidentin. „Besonders die Umsetzung der Lohnnebenkosten-Senkung, der Bürokratie-Entlastung und einer Energiepreise-Bremse durch die neue Bundesregierung stehen dabei im Blickpunkt. Parallel dazu werden wir aber auch noch auf wichtige Investitions- und Innovationsanreize drängen. Die Wirtschaft braucht weiter Rückenwind und der Wert von Leistung muss in unserer Gesellschaft wieder deutlich verankert werden.“
2.700 Kandidaten für die oö. Unternehmen
Die WKOÖ-Präsidentin setzt hier auch in Zukunft auf einen gemeinsamen guten Weg mit allen in der Wirtschaftskammer Oberösterreich vertretenen Fraktionen. „Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohl des Standortes hat im Oberösterreichischen Wirtschaftsparlament und darüber hinaus eine lange Tradition. Ich lade alle Fraktionen dazu ein, weiter gemeinsam für die Anliegen der oö. Wirtschaft zu kämpfen. Ich sage an dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an die rund 2.700 engagierten Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Fraktionen, die bei dieser Wahl in Oberösterreich angetreten sind“.
Ich lade alle Fraktionen dazu ein, weiter gemeinsam für die Anliegen der oö. Wirtschaft zu kämpfen.
Doris Hummer
WKOÖ-Präsidentin
Doris Hummer: „Gerade in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten ist es unabdingbar, Oberösterreich als Wirtschaftsstandort mit großen Leitunternehmen, leistungsstarken Klein- und Mittelbetrieben sowie vielen innovativen Ein-Personen-Unternehmen nachhaltig abzusichern. Gleichzeitig muss sich die WKOÖ als unverzichtbarer Interessenvertreter, Servicepartner und Wissensvermittler auch weiter an der sich ändernden Mitgliederstruktur ausrichten, die besonders von der weiter steigenden Zahl an Kleinstunternehmen (EPU) geprägt ist.“
Hohe Zufriedenheit und neue Formen von Beteiligung
„Die WKO Oberösterreich steht jeden Tag im Jahr zur Wahl: die aktuellen Zahlen aus dem Service Center sprechen hier eine klare Sprache. Aus der niedrigen Wahlbeteiligung eine niedrige Zufriedenheit abzuleiten, wäre daher irreführend. Die Mitgliedsbetriebe geben uns bei Umfragen laufend Bestnoten und sehen uns als unverzichtbaren Partner. Das Fernbleiben von der Wahlurne könnte somit auch in der hohen Zufriedenheit begründet sein“, so WKOÖ-Direktor Gerald Silberhumer.
Auf jeden Fall aber schlägt bei der Wahlbeteiligung die steigende Zahl von Ein-Personen-Unternehmen (EPU) durch, die bereits über 60 Prozent aller heimischen Unternehmen ausmachen. Dazu kommt die steigende Zahl österreichischer Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund. Österreichweit haben rund 32 Prozent aller aktiven Einzelunternehmen Migrationshintergrund. Das bedeutet: Traditionelle Kammer-Bindungen, wie es sie etwa in vielen Gewerbe- und Handwerksbranchen gibt, sind bei diesen neuen Mitgliedern naturgemäß viel schwächer. Und das wirkt sich in aller Regel auch auf die Wahlbeteiligung aus.