60 Prozent der Unternehmen sind EPU
Oberösterreichweit gibt es 54.400 Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Sie spielen damit eine besonders große Rolle in der oö. Unternehmenslandschaft. Als Gründungsmotiv oberste Priorität haben Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung.
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"Rund 60 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Oberösterreich sind Ein-Personen-Unternehmen. Das zeigt, wie wichtig sie für die heimische Wirtschaft sind. EPU sind Kooperationspartner von KMU, regionale Anker, innovative Dienstleister und exportieren sogar", so Michael Stingeder, EPU-Sprecher der WKO Oberösterreich.
Neben der Unabhängigkeit und der Selbstverwirklichung stellt insbesondere für Frauen auch der Wunsch nach einer flexibleren Zeiteinteilung einen Anreiz zur Unternehmensgründung dar. Das zeigen die Daten des neu veröffentlichten EPU-Monitoringberichts der KMU Forschung Austria. Push-Faktoren, wie die Unzufriedenheit am ehemaligen Arbeitsplatz, das Fehlen weiterer beruflicher Aufstiegsmöglichkeiten oder die Verhinderung bzw. Beendigung von Arbeitslosigkeit, tragen dabei deutlich seltener zur Gründungsentscheidung von Ein-Personen-Unternehmer bei.
Lehrausbildung überdurchschnittlich stark vertreten
In Oberösterreich besonders auffallend ist der mit 33 Prozent vergleichsweise hohe Anteil an EPU von Personen mit einem Lehrabschluss. Damit spielt die duale Ausbildung eine weitaus bedeutendere Rolle als im Österreich-Durchschnitt mit 23 Prozent. Einen akademischen Abschluss besitzen 32 Prozent der oö. Ein-Personen-Unternehmen.
- 57 Prozent der EPU in OÖ sind Männer sowie 43 Prozent Frauen (2023)
- Die Altersgruppen der 45- bis 54-Jährigen sowie der 55- bis 64-Jährigen sind bei den EPU in Oberösterreich am stärksten vertreten.
- 70 Prozent der EPU üben ihre unternehmerische Tätigkeit hauptberuflich aus. Die hauptberufliche Teilzeitbeschäftigung ist besonders bei den oberösterreichischen Frauen häufig der Fall.
- Eine besonders hohe Bedeutung haben oberösterreichische EPU im Gewerbe und Handwerk (68 Prozent) sowie in der Sparte Information und Consulting (58 Prozent).
- Als Arbeitsräumlichkeiten nutzen die EPU vor allem eigene Arbeitszimmer in den
Wohnräumen. Beinahe ein Viertel verfügt über einen eigenen Unternehmensstandort.
- In Oberösterreich sind 28 Prozent der EPU im Exportgeschäft tätig, österreichweit trifft dies auf 26 Prozent zu.
- In Hinblick auf die Erwerbsformen wird deutlich, dass der Großteil der EPU zur Gruppe der
„Mono-Selbständigen“, die keiner weiteren Tätigkeit nachgehen, zählt. 27 Prozent sind als
sogenannte hybride Unternehmer tätig, die neben ihrer Selbständigkeit auch einer
unselbständigen Erwerbstätigkeit nachgehen, und 12 Prozent gehören zu den "Silverpreneuren", die neben dem Pensionsbezug mindestens ein Unternehmen leiten. Lediglich 7 Prozent der oberösterreichischen EPU sind als Mehrfachunternehmer tätig.