Energie AG mit Strompreissenkung und Rekordinvestitionen
Trotz Rückgang der Umsatzerlöse und einem negativen Ergebnis im Kundensegment Vertrieb senkt die Energie AG Oberösterreich den Strompreis. Ab 1. April 2025 wird der Preis auf das Angebot „Ökostrom Loyal“ günstiger. Dadurch können Kunden innerhalb eines Jahres bis zu knapp 50 Prozent ihrer Energiekosten sparen.
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Bei gesunkenem Energiebedarf hat die Energie AG 2023/24 (per 30. September) im Jahresabstand einen Umsatzeinbruch von 4,25 Mrd. auf 3,16 Mrd. Euro verbucht und gleichzeitig den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 218,5 Mio. auf 398,2 Mio. Euro kräftig erhöht. „Mit den Stromkunden verdienen wir nichts, wir machen das Ergebnis mit der Wasserkraft im Handel an der Börse. Das Konzernergebnis macht eine massive Preisreduktion möglich. Wir haben immer versprochen, die Preise zu senken, wenn es uns möglich ist. Genau das haben wir 2024 bereits drei Mal gemacht, und zwar erheblich, einmal beim Strom und bei Gas sogar zweimal“, sagt CEO Leonhard Schitter.
Preissenkung ab 1. April 2025
Ab 1. April 2025 profitieren alle „Ökostrom-Loyal-Kunden“ von einer deutlichen Preissenkung auf 12,93 ct/kWh brutto inklusive aller Zusatzrabatte. „Damit zählt die Energie AG zu den günstigsten Stromanbietern in Österreich“, so Schitter. „Ökostrom-Klassik“-Kunden können dann durch einen Umstieg auf „Ökostrom Loyal“ binnen eines Jahres ihre Energiekosten bis zu 50 Prozent reduzieren. Weiters verspricht die Energie AG all ihren Stromkunden eine Preisgarantie dann bis zum 31. März 2026. „Nicht beeinflussen können wir Steuern, Abgaben und die Netztarife, die ebenfalls Teil des Strompreises sind“, erklärt Schitter.
Aufgrund einer wasserreichen Saison hat die Energie AG gute Erträge aus der Produktion des eigenen Wasserkraftstroms sowie mit Bezugsrechten erwirtschaften können. Dass die Umsätze nicht höher waren, liegt laut Schitter an den wirtschaftlichen und krisenbedingten Rahmenbedingungen. Daraus resultierte auch, dass der Energieverbrauch im Land deutlich niedriger war, ebenso wie die Großhandelspreise. Auch der Photovoltaik-Boom trägt zu einer Reduktion der durchgeleiteten Strommenge bei.
Über 318 Mio. Euro investiert
Das Investitionsvolumen betrug im Geschäftsjahr 2023/2024 über 318 Mio. Euro, 50 Prozent mehr als im Jahr davor. Von diesen Rekordinvestitionen entfielen die größten Beträge auf die Segmente Energie und Netz. Alleine im Segment Energie lagen die Investitionen bei 101 Mio. Euro, im Segment Netz konnten Investitionen in der Höhe von 158,7 Mio. Euro verzeichnet werden. „Dazu zählt vor allem das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee, das trotz Verzögerungen aufgrund eines Wassereinbruchs im September bis 2028 in Betrieb gehen soll“, berichtet CTO Alexander Kirchner. Investiert werden in dieses „Leuchtturmprojekt“ insgesamt rund 450 Mio. Euro. Auch die große „Agri-PV-Anlage“ in Pischelsdorf ist auf Schiene, ebenso der Windpark Kobernaußerwald, hier läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung, und Beteiligungen an Projekten in Slowenien und Italien.
Für das kommende Jahr stehen z.B. der Neubau des Kraftwerks Traunfall, der Ausbau der Fernwärmeversorgung in Oberösterreich sowie der Ausbau der Netzinfrastruktur am Programm. „Im laufenden Geschäftsjahr werden wir mehr als eine halbe Milliarde Euro investieren, kündigt CFO Andreas Kolar an.
Voller Fokus auf den Ausbau der Erneuerbaren
Das Hauptziel der Investitionen liegt auf dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee ist ein Teil davon. Ebenso sind die beiden Projekte zur Aufrüstung und Erweiterung der Stromnetze im oberösterreichischen Zentralraum und im Mühlviertel an die Bedeutung der Energiewende gebunden. Bei Ersterem erfolgte im August dieses Jahres der Baustart, im Teilstück Rohrbach - Bad Leonfelden ist die Umweltverträglichkeitsprüfung im Gange. „Wir wollen Motor der Energiewende in Oberösterreich sein, jeder Cent wird in die Energiewende fließen", so Schitter.
Die Strategie der EAG richtet sich auch an die „Zukunftstechnologie Grüner Wasserstoff“. Hier beschäftigt sich das Unternehmen mit der Weiterentwicklung der Infrastruktur und mit innovativen Wasserstoffprojekten. Strategische Partnerschaften sollen helfen, sich am Wasserstoffmarkt aktiv zu positionieren. Bei einer Kooperation mit der RAG Austria AG werden etwa Pilotprojekte und Testfelder geplant.