Drohende Energiekosten-Explosion ab 2025: Große Belastungen für Wirtschaft befürchtet
WKOÖ-Präsidentin schlägt Alarm: Mit 1. Jänner 2025 steht der Wirtschaft eine erhebliche Verteuerung der Energiekosten bevor.
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„Während die reinen Energiepreise schon seit dem 1. Quartal wieder steigen, kommt nun aufgrund des Auslaufens der Unterstützungen, die in den Jahren 2023 und 2024 zur Abfederung der gestiegenen Energiepreise eingeführt wurden, eine massive Kostenwelle auf die Wirtschaft zu“, warnt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. „Vor allem Unternehmen, die aktuell schon unter der angespannten wirtschaftlichen Lage und der Rezession leiden, werden nun erneut mit einer erheblichen Mehrbelastung konfrontiert.“
Mit dem Ende der Wirtschaftshilfen entfällt für Unternehmen eine wichtige Stütze. Dies betrifft die Rückkehr von zahlreichen zusätzlichen Abgaben und Belastungen, die sowohl für die Industrie als auch für den Mittelstand und kleinere Betriebe eine hohe Last darstellen. Folgende Maßnahmen, die bislang ausgesetzt oder reduziert waren, werden mit Beginn des neuen Jahres wieder voll in Kraft treten:
- Erneuerbaren-Förderpauschale: war seit 2022 ausgesetzt
- Erneuerbaren-Förderbeitrag: war seit 2022 ausgesetzt
- Erhöhung der Elektrizitätsabgabe: von 0,001 auf 0,015 Euro je kWh (Faktor 15!)
- Erhöhung der Erdgasabgabe: von 0,01196 auf 0,066 Euro je m³
Zusätzlich sollen folgende Abgaben teils dramatisch angehoben werden:
- Nationaler CO₂-Preis: von 45 auf 55 Euro je Tonne
- Erhöhung der Strom-Netzentgelte: im Haushalts- und KMU-Bereich in OÖ um 31,9 %
- Erhöhung der Gas-Netzentgelte: im Haushalts- und KMU-Bereich in OÖ um 29,4 %
- Erhöhung des Erdgas-Clearingentgelts: bei Verbrauchsumsätzen um 23 %, bei Handelsumsätzen um 41 %
Überdies fordert die WKOÖ-Präsidentin, dass nicht versäumt werden darf, österreichische Kunden von der deutschen Gasspeicherumlage – derzeit 2,50 Euro je MWh - wie vereinbart zu entlasten. Obwohl dies auf Ministerebene zwischen Deutschland und Österreich bereits vor geraumer Zeit beschlossen wurde, ist die Umsetzung bislang ausgeblieben. „Damit kommt nicht nur eine Lawine an neuen und alten Belastungen auf die Wirtschaft zu, sondern es droht auch, die längst vereinbarte Beseitigung eines Missstandes zu verschlafen,“ stellt die Präsidentin der Politik die Rute ins Fenster.
„Besonders in einer Zeit, in der die Wirtschaft in der Krise ist, trifft diese Entwicklung Unternehmen jeder Größenordnung hart,“ unterstreicht Hummer. Die WKOÖ fordert daher von der Politik langfristige Entlastungen und eine verlässliche Strategie, um die Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität der heimischen Wirtschaft zu sichern. „Wir brauchen eine gerechte und planbare Energiepolitik, die den Unternehmen Luft zum Atmen lässt und Raum für Investitionen und Wachstum schafft. Nur so können wir Arbeitsplätze sichern und den Standort Oberösterreich stärken.“
Die WKOÖ wird die Entwicklungen weiterhin aufmerksam verfolgen und sich im Interesse der Unternehmen für geeignete Maßnahmen einsetzen.