Digi-Boost für oö. Unternehmen
Oberösterreichs Betriebe machen sich fit für die Zukunft und digitalisieren. Die finanziellen Aufwendungen dafür sind nicht unerheblich. Mit dem „Digital Starter“-Förderprogramm unterstützen die WKOÖ und das Land OÖ Digitalisierungsvorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen in Oberösterreich.
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Oberösterreichs Betriebe machen sich fit für die Zukunft und digitalisieren. Die finanziellen Aufwendungen dafür sind nicht unerheblich. Mit dem „Digital Starter“-Förderprogramm unterstützen die WKOÖ und das Land OÖ Digitalisierungsvorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen in Oberösterreich.
Dass die heimischen KMU intensiv an ihrer digitalen Transformation arbeiten, lässt sich schon allein an der Zahl der eingebrachten Anträge für die „Digital Starter“-Förderung festmachen. 1300 kleine und mittlere Unternehmen wurden im Vorjahr finanziell unterstützt und ein Zuschuss von bis zu 40 Prozent der Projektkosten für ihre Digitalisierungsvorhaben ausgeschüttet. Auf die abgelaufene Förderperiode im Vorjahr folgt die Fortsetzung des erfolgreichen Förderprogramms auch im Jahr 2024.
Seit Mitte März können Anträge eingereicht werden. Die WKOÖ und das Land OÖ haben 5,5 Mio. Euro für die Digitalisierungsvorhaben reserviert. Einem Digi-Boost steht also auch heuer nichts im Weg. Mit der Umsetzung von Projekten, die digitale Märkte erschließen, Digitalisierung von Geschäftsprozessen und Automatisierung vorantreiben, sowie Projekten rund um IT-Security- und Datenmanagement steigern die Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit und stärken damit auch den Wirtschaftsstandort Oberösterreich.
Künstliche Intelligenz (KI)
Im Onlineshop von Gartner Metall aus Guglwald können dank der Förderung Kunden nun über den integrierten und KI-gestützten Konfigurator (von Aidddo) individuelle Angebote für Photovoltaik-Balkone erstellen und direkt bestellen – alles auf Maß, je nach Kundenwunsch und baulicher Gegebenheiten.
Der Konfigurator sammelt große Datenmengen (Bilder, 3D-Scans, Farben, Umgebungen, Größenangaben usw.) und erkennt Muster. Durch dieses Machine Learning kann er künftig selbständig Vorschläge generieren und so die Produktentwicklung bzw. Produkterstellung optimieren und beschleunigen. Der Clou an der Sache: Der Konfigurator bietet den Kunden nicht nur ein innovatives Einkaufserlebnis, sondern erleichtert Gartner Metall die Angebotslegung sowie den gesamten Bestellprozess. Zusätzlich erstellt der Konfigurator sogleich einen Bauplan, was den Konstruktionsaufwand erheblich verringert.
Auf die persönliche Betreuung durchs Fachpersonal müssen die Kunden dadurch nicht verzichten, die fachmännische Beratung und Vor-Ort-Besichtigungen stehen bei Gartner Metall nach wie vor selbstverständlich im Leistungsbild. Geschäftsführer Christoph Gartner weiß um die Vorteile der Digitalisierungsmaßnahme für seinen Betrieb: „Durch die Digitalisierung konnten wir den Kernprozess wesentlich beschleunigen und effizienter gestalten.“
Stets aktuelle Daten
Reder Systems in Eberstalzell hat sich in den letzten zwanzig Jahren zum Komplettanbieter in den Bereichen Absaugtechnik und Schallschutz entwickelt und beschäftigt mittlerweile über 20 Mitarbeiter. Um jederzeit ein klares Bild über die Geschäftsaktivitäten zu haben, hat sich Reder Systems vor zwei Jahren dazu entschlossen, die internen Prozesse in einem ERP-System abzubilden. Kalkulationen, Angebote, Aufträge, Einkaufsbestellungen und Ausgangsrechnungen sind nun zentral in der individuell an die Anforderungen von Reder Systems angepasste Software zusammengeführt und die Mitarbeiter haben stets alle aktuellen Daten im Blick. Außerdem wird auch die Zeiterfassung der Mitarbeiter über die Plattform verwaltet.
Seit Jänner ist das System nun vollständig im Live-Betrieb. Diese Digitalisierung der Geschäftsprozesse ermöglicht auch der Geschäftsleitung tagesaktuelle Auswertungen, z.B. für die Cashflow-Ermittlung. Daniela Mayrhuber, Assistentin der Geschäftsleitung, zeigt den immensen Vorteil der Software auf: „Wir haben den Stand offener Rechnungen, Belege und Informationen über Produkte und auch Urlaub oder Zeitausgleich des Personals immer im Blick.“ Im Verlauf des Jahres werden nun die Erfahrungen aus der Arbeit mit dem gänzlich neuen System gesammelt, evaluiert und wenn nötig Verbesserungen oder Optimierungen an der Software vorgenommen. Als Nächstes konzentriert sich Reder Systems nun auf Cybersecurity. In diesem Feld der Digitalisierung soll noch heuer entsprechend aufgerüstet werden.
Bestens präsentiert
Maistapack ist ein noch recht junges Unternehmen, das sich seit 2016 auf umweltfreundliche Verpackungslösungen aus Karton für Kunden in der Lebensmittelbranche spezialisiert hat. Um neue Abnehmer zu finden, wählte Maistapack den digitalen Weg. Über digitale Produktbroschüren werden nicht nur die nachhaltigen Kartonagen-Lösungen und das Produktportfolio von Maistapack zeitgemäß und optisch ansprechend präsentiert, sondern auch die Unternehmenswerte.
Die digitalen Produktpräsentationen sind online abrufbar und in die Website integriert. Dem Zeitgeist folgend, können sich Interessierte einfach und intuitiv durchs Maistapack-Angebot in verschiedenen Mutationen klicken – sogar mehrsprachig. Aber nicht nur für die Kunden, die sich online informieren möchten, bietet die Online-Lösung Vorteile. Lucas Maier, Gesellschafter und Vertriebsmitarbeiter von Maistapack, weiß einen weiteren Mehrwert zu schätzen: „Auch das Vertriebsteam macht bei Präsentationen, bei denen es die digitalen Kataloge nutzt, ordentlich Eindruck.“ Beim Online-Außenauftritt hat Maistapack schon weitere Pläne, denn im nächsten Schritt sollen die Social-Media-Strategie und die unterschiedlichen Kanäle professionalisiert werden, um weitere Marktpotenziale zu heben und die Bekanntheit am Markt zu steigern.