Bürokratie real reduzieren – Universalabgabe einführen

Antrag der Grünen Wirtschaft und der UNOS Unternehmerisches Österreich (NEOS) an das Wirtschaftsparlament der WKOÖ am 13. November

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 13.11.2024

Wenige Themen ziehen sich prominenter durch die politische Diskussion über den Wirtschaftsstandort bzw. konjunkturelle Entwicklungen als das, der bürokratischen Belastung für Unternehmer:innen. Gewarnt wird vor allem vor den Bürokratiemonstern, die aus Brüssel auf die österreichischen Betriebe losgelassen werden.

Doch unter welcher Bürokratie leiden Österreichs Unternehmen wirklich?

In einer kürzlich veröffentlichten Studie im Auftrag der Wirtschaftskammer Niederösterreich gibt die KMU Forschung Österreich einen genauen Überblick darüber, wie viel Zeit (Arbeitsstunden) und Geld für die bürokratischen Auflagen verwendet werden. Das Ergebnis zeigt sehr deutlich, dass es aber nicht die vermeintlich aus Brüssel kommenden Umwelt- und Klimaauflagen sind, die den Großteil der notwendigen Ressourcen in Anspruch nehmen. Die Komplexität der nationalen Regelungen zum Jahresabschluss, der Steuer- und Abgabensystematik sowie der Aufwand für die Lohnverrechnung und Sozialversicherung machen in Summe rund 56 Prozent der Bürokratiebelastung aus. Im Vergleich dazu, sind es für Umweltbestimmungen sowie Berichts- und Sorgfaltspflichten in Summe nur rund 5,3 Prozent. ([1] https://www.kmuforschung.ac.at/wp-content/uploads/2023/09/Buerokratiebelastung-der-gewerblichen-Wirtschaft-in-Niederoesterreich.pdf (p. 37))

Statt beim Thema der Bürokratiebelastung fast schon dogmatisch in Richtung der Europäischen Union zu polemisieren, sollte sich der Blick in Richtung der hausgemachten Belastungen richten.  

Vereinfachung der Steuer- und Abgabensystematik durch die Universalabgabe

Eine Universalabgabe würde für die österreichischen Unternehmen eine deutliche Bürokratieentlastung bringen. Die signifikante Reduktion der Komplexität durch die Zusammenfassung von Lohn- bzw. Einkommenssteuern sowie Sozialversicherungsbeiträge zu einer gemeinsamen Abgabe, würde den Bürokratieaufwand gerade in jenen Bereichen reduzieren, der die Unternehmer:innen tatsächlich betrifft. Ebenso sollen im Zuge der Ausgestaltung der Universalabgabe der Faktor Arbeit und Geringverdiener:innen entlastet werden. 







Bernhard Seeber
©

Bernhard Seeber
Grüne Wirtschaft


Aigner-Zemsauer
©

Michaela Aigner-Zemsauer
Grüne Wirtschaft


Philippe Brandner
©

Philippe Brandner
Grüne Wirtschaft


Elisabeth Krainz-Blum
©

Elisabeth Krainz-Blum
Grüne Wirtschaft


Claus Muhr
©

Claus Muhr
Grüne Wirtschaft


Johannes Egger
©

Johannes Egger
UNOS Unternehmerisches Österreich (NEOS)

Antrag

Die Wirtschaftskammer Oberösterreich möge die Wirtschaftskammer Österreich auffordern, sich bei den zuständigen Stellen in der Bundesregierung dafür einzusetzen, den durch die österreichische Steuer- und Abgabensystematik bedingten Anteil an der Bürokratiebelastung für Unternehmer:innen deutlich zu reduzieren. Dazu soll das Steuer- und Abgabensystem durch die Einführung einer Universalabgabe, die Lohn- bzw. Einkommenssteuern sowie Sozialversicherungsbeiträge zusammenfasst, signifikant vereinfacht werden.


Der Antrag wurde abgeändert angenommen