Fundierte Blackout-Vorsorge
Ein fundierter Plan zur Sicherung der Handlungsfähigkeit hilft Unternehmen, Schäden gering zu halten.
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Herbert Saurugg, internationaler Blackout- und Krisenvorsorgeexperte, warnte beim plannING Day, der Mitgliederversammlung der Branche, vor einem Zusammenbruch der Liefer- und Versorgungsketten: „Es ist absehbar, dass ein solches Ereignis die Kapazitäten rasch überfordern würde.“ Während der Strom in Österreich nach einem Blackout praktisch überall innerhalb von ein bis zwei Tagen wieder fließen sollte, kann die Normalisierung der Versorgung noch Wochen dauern.
Gleichzeitig glaubt etwa ein Drittel der Bevölkerung, sich maximal vier Tage, ein weiteres Drittel maximal eine Woche lang selbst versorgen zu können. Die Abhängigkeiten in den Lieferketten lässt viele Unternehmen davon ausgehen, dass Produktion und Verteilung von lebenswichtigen Gütern erst in der zweiten Woche wieder in größerem Umfang möglich sind. „So entsteht eine gefährliche Versorgungslücke. Wenn Beschäftigte sich und ihre Familien nicht ausreichend versorgen können, werden sie kaum zur Arbeit kommen. Ein gefährlicher Teufelskreis beginnt“, so Herbert Saurugg.
Deshalb sollte in Unternehmen und Ingenieurbüros eine fundierte Blackout-Vorbereitung auch bei der Vorsorge der eigenen Mitarbeiter ansetzen.
Sicherheit schaffen
Einfache Offline- und Ablaufpläne, die ohne IT und Telekommunikation funktionieren müssen, helfen, den Betrieb schnell und geordnet herunterzufahren und den Schaden gering zu halten. Ein Wiederanlauf ist erst erwartbar, wenn die Telekommunikation und die Grundversorgung wieder funktionieren, wovon frühestens in der zweiten Woche auszugehen ist. „Deshalb ist es auch für Ingenieurbüros ratsam, die potenzielle Gefahr in ihre täglichen Planungen miteinzubeziehen und bei lebenswichtigen Infrastrukturen und Einrichtungen vermehrt auf Robustheit und Ausfallsicherheit zu achten“, so Saurugg. Ein fundierter Vorsorgeplan verkürzt eine mögliche Chaosphase erheblich und kann relativ schnell erstellt und kommuniziert werden. Rainer Gagstädter, Obmann der Fachgruppe Ingenieurbüros der Wirtschaftskammer OÖ, unterstreicht: „Es ist wichtig, die richtigen Präventionsmaßnahmen zu treffen, denn Vorsorge ist besser als Nachsorge.“