
Industrie braucht Weiterbildungspolitik, die am realen Bedarf ausgerichtet ist
Die Bildungskarenz-Reform eröffnet dem Industriestandort Chancen für zukunftsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen.
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„Die Entscheidung der neuen Bundesregierung zur Neugestaltung der Bildungskarenz und damit zur Abschaffung des Weiterbildungsgeldes und Bildungsteilzeitgeldes mit 1. April ist eine richtungsweisende Maßnahme für die Zukunft unseres Industriestandorts, die eine gezieltere und effizientere Qualifizierung unserer Fach- und Arbeitskräfte ermöglicht. Auch wenn die aktuelle wirtschaftliche Situation in vielen Industriebetrieben derzeit angespannt ist, mit Blick auf die Zukunft braucht es für eine wettbewerbsfähige Industrie praxisnahe Weiterbildung statt längerer Auszeiten vom Berufsleben“, sagt Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ.
Wie notwendig diese Reform ist, zeigt die Entwicklung der Kosten für das Weiterbildungsgeld, das Personen während einer Bildungskarenz erhalten haben. Diese haben sich in den vergangenen Jahren nahezu verdreifacht, von 236 Mio. Euro im Jahr 2019 auf rund 650 Mio. Euro im Jahr 2024. Gleichzeitig blieben im gleichen Zeitraum zehntausende Stellen in der heimischen Wirtschaft unbesetzt. „Was die geplante Nachfolgeregelung ab 2026 betrifft, so wird es wichtig sein, dass die Neugestaltung Industrieunternehmen bei der gezielten Weiterbildung ihrer Mitarbeiter unterstützt. Eine praxisnahe und bedarfsgerechte Qualifikation ist entscheidend für Innovation und Wachstum.
„Unsere Industrie braucht daher eine Weiterbildungspolitik, die am realen Bedarf der Unternehmen ausgerichtet ist. Wir plädieren daher dafür, dass künftige Qualifizierungsmodelle zielgerichtet, flexibel und wirtschaftsnah sind“, so Frommwald.