Bäcker
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"Du kannst was"

Durch eine Bewertung und Anerkennung von bereits vorhandenen Kenntnissen kann der Weg zum Lehrabschluss verkürzt werden. 

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 19.03.2025

Der Fachkräftemangel ist eine der zentralen Herausforderungen für die heimische Wirtschaft. Allerdings gibt es in unseren Betrieben zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die als An- und Ungelernte jede Menge Berufserfahrung und -praxis erworben haben, welche aber oft wenig Anerkennung findet. Diese Potenziale gilt es zu nutzen.

Praxis anrechnen lassen

Das Projekt „Du kannst was“ stellt die bereits vorhandenen beruflichen Kompetenzen und Fertigkeiten in den Vordergrund und bewertet diese. Diese Kompetenzanerkennung verkürzt den Weg zu einem vollwertigen Lehrabschluss. Die Aufqualifizierung zur Beseitigung des noch fehlenden Wissens ist kostengünstiger, weil vorhandene Berufspraxis angerechnet wird.
„Die einzelnen Qualifizierungsschritte zum Lehrabschluss über das Projekt ‚Du kannst was‘ werden in enger Abstimmung mit den Unternehmen und unter Berücksichtigung der betrieblichen Gegebenheiten abgestimmt, um sowohl für den Betrieb als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbei


ter optimale Rahmenbedingungen zu schaffen“, betont der Obmann des Firmenausbildungsverbunds und Vizepräsident der WKOÖ, Clemens Malina-Altzinger.

Namhafte Betrieb

Mit inzwischen mehr als 1400 Absolventen ist „Du kannst was“ ein erfolgreiches Projekt, das in Österreich und zunehmend auch bei Firmen auf großes Interesse stößt. Mit Firmen wie Spar, Resch & Frisch, Fox Boden GmbH, ISS Facility Services GmbH oder den ÖBB  gab es bereits erfolgreiche Kooperationen. Mitarbeiter dieser Firmen haben ihren Lehrabschluss in den Berufen Einzelhandel, Bäckerei, Bodenleger, Reinigungstechnik, Betriebslogistik und Metallbearbeitung nachgeholt.

26 Berufe

Im Projekt „Du kannst was“ kann derzeit in 26 Berufen der Lehrabschluss nachgeholt werden. Bei entsprechend großer Nachfrage können auch neue Berufe aufgenommen werden. 

Finanzierung

Das Verfahren zur Feststellung bereits vorhandener Kompetenzen wird zur Gänze vom Land OÖ getragen. Die Weiterbildung bzw. Aufqualifizierung wird mit 60 Prozent der Kurskosten bis maximal 2.700 Euro über das Bildungskonto Land OÖ gefördert. Zusätzlich kann vom Absolventen der AK Bildungsbonus in der Höhe von 150 Euro beantragt werden. 
Alternativ ist bei einer Kostenbeteiligung durch den Arbeitgeber auch das AMS-Modell „Qualifizierungsförderung für Beschäftigte“ möglich, indem sich das Unternehmen und das AMS die Kosten der Weiterbildung zu je 50 Prozent teilen.