Strompreiszonentrennung kostet Verbrauchern jedes Jahr hunderte Mio. Euro
Frommwald: „Nur durch Neuverhandlung der Vereinbarung mit Deutschland kann eine wirksame Entlastung erreicht werden“
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„2023 war der Strom in Österreich im Schnitt um fast 7 Euro pro MWh teurer als in Deutschland. Das ist zwar ein Rückgang gegenüber 2022, löst aber immer noch unnötige Mehrkosten in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro bei den heimischen Verbrauchern aus“, so Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Über die Jahre haben sich aufgrund der Strompreiszonentrennung schon Mehrkosten in Milliardenhöhe aufsummiert.
Seit 2018 ist Österreich durch die Strompreiszonentrennung vom deutschen Strommarkt, dem liquidesten Europas, phasenweise entkoppelt. Hintergrund ist, dass der Austausch über die Grenze auf 4,9 Gigawatt limitiert ist. Ist dieses Limit erreicht, muss anderswo zu deutlich höheren Kosten Strom beschafft werden. In der Folge lag der durchschnittliche Strompreis am Spotmarkt 2020 in Österreich um 2,7 Euro pro MWh höher als in Deutschland. 2021 lag dieses Delta dann bei 10 Euro pro MWh und im Krisenjahr 2022 sogar bei 26 Euro pro MWh.
„Angesichts der Tatsache, dass sich die heimischen Energiepreise nun auf einem deutlich erhöhten Niveau einpendeln, muss jeder Stein umgedreht werden. Nur durch eine Neuverhandlung der Vereinbarung mit Deutschland kann hier eine wirksame Entlastung für die Industrie, das Gewerbe und alle Haushalte erreicht werden“, richtet Frommwald einen eindringlichen Appell an die Politik. „Ziel muss die Rückkehr zu einem gemeinsamen, integrierten Strommarkt sein, am besten für ganz Europa. Dazu muss das Stromnetz europaweit ertüchtigt und viel engmaschiger ausgebaut werden“, so die eindringliche Forderung der oberösterreichischen Industrie.
Strompreiszonentrennung kostet jedes Jahr hunderte Mio. Euro