Rendering von Wasserstoffmolekülen
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Klimaneutraler Wasserstoff als zentraler Baustein der Energiewende

Frommwald: „Österreich braucht einen Masterplan, der die abstrakteWasserstoffstrategie in konkrete Projekte überleitet“  

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13.09.2023

„Klimaneutral erzeugtes Gas, hier vor allem Wasserstoff, wird ein zentraler Energieträger für die industrielle Produktion der Zukunft sein. Viele industrielle Prozesse lassen sich nicht elektrifizieren, weil das Gas als chemischer Reaktionspartner notwendig ist, oder hohe Prozesstemperaturen erreicht werden müssen“, sagt Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der WKO Oberösterreich.

„72 Prozent jener oberösterreichischen Industriebetriebe, die auch heute Gas in signifikantem Umfang verbrauchen, geben an, dass sie auch in Zukunft auf klimaneutrales Gas angewiesen sind. Ohne eine verlässliche und leistbare Versorgung mit klimaneutralem Wasserstoff droht vielen Industriebetrieben das Aus. Österreich braucht daher einen klaren Masterplan, der die abstrakte Wasserstoffstrategie in konkrete Projekte mit definierten Meilensteinen überleitet“, hält Frommwald fest.

„Klimaneutraler Wasserstoff wird ein knappes Gut sein und der Bedarf die nationale Produktionskapazität weit überschreiten. Es braucht ein Netzwerk aus verlässlichen Importpartnern und die entsprechende Infrastruktur für Transport und Speicherung. Unsere Forderungen und Lösungsvorschläge haben wir gemeinsam mit führenden oberösterreichischen Industriebetrieben in einem Positionspapier zusammengefasst“, so Frommwald.

Die Sparte Industrie der WKO Oberösterreich lud deshalb auch zu einem Runden Tisch zum Thema „Klimaneutraler Wasserstoff“ mit Entscheidungsträgern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft wie Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner, Sektionschef Jürgen Schneider vom Klimaschutzministerium und Carola Millgramm von der E-Control. Die Diskussion fokussierte sich auf die Themen Infrastruktur und Regulatorik sowie Technologie und Förderungen. Spartenobmann Frommwald fasste dabei die Forderungen nach mehr Planungssicherheit durch eine erhöhte Transparenz der nationalen Wasserstoffstrategie sowie nach einem raschen Hochlauf der Wasserstoff-wirtschaft zusammen. „Die Umstellung industrieller Prozesse auf Wasserstoff ist technisch herausfordernd und kostenintensiv. Die Industrie muss bei dieser Transformation finanziell unterstützt werden. Und letztlich muss neben Wasserstoff auch grünes Gas, etwa aus landwirtschaftlichen Quellen, eine wichtige Rolle spielen“, richtete Frommwald einen Appell an die politischen Verantwortungsträger.
„Gerade für Oberösterreich als Wirtschafts- und Industrie-Bundesland Nr. 1 ist Wasserstoff ein entscheidender Schlüsselfaktor, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten. Wie auch der Runde Tisch einmal mehr gezeigt hat, befassen sich schon viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Oberösterreich federführend mit der Speicherung, Nutzung und Versorgung mit Wasserstoff. Diese Aktivitäten wollen wir im Rahmen unserer ‚OÖ. Wasserstoff-Offensive 2030‘ bündeln, um so unsere Vorreiter-Position weiter auszubauen. Schwerpunkte dabei sind ein neues OÖ. Wasserstoff-Forschungszentrum an der FH in Wels und der Aufbau eines eigenen OÖ. Wasserstoff-Netzwerks. Darüber hinaus ist es wichtig, dass wir uns auch gezielt mit Methan und CO2 befassen“, stellte Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner fest.

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