Seitliche Aufnahme einer stehenden Person, die ihre Hände auf einer metallenen Vorrichtung hat, mit der er eine Maschine bewegen kann, in einer großen Halle mit Deckenlampen.
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Sparte Industrie

Industriegebiete in der heimischen Wirtschaftslandschaft

Neben Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark zählen auch Kärnten und Vorarlberg zu den führenden Industrieregionen in Österreich.

Lesedauer: 3 Minuten

02.12.2024

Die Wirtschaftsstruktur lässt sich aus der Sonderauswertung der Leistungs- und Strukturstatistik in der Kammersystematik besonders gut herauslesen. Das jüngst veröffentlichte Datenmaterial der Statistik Austria dimensioniert die Industrie im Vergleich zur gewerblichen Wirtschaft für das Jahr 2022:

  • 41 % des Produktionswertes bzw. 23 % Wertschöpfung der gewerblichen Wirtschaft stammt aus den Unternehmen der Industrie. 25 % der Bruttoinvestitionen der gesamten gewerblichen Wirtschaft wird in einem heimischen Industrieunternehmen verbucht. 15 % der Beschäftigten finden in der Industrie ihren Arbeitsplatz.
  • 87 % der Industrie-Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit bis zu 250 Beschäftigten. 13 % sind industrielle Großunternehmen, konkret sind das in der heimischen Industrie rund 440. Letztere erwirtschaften im Aggregat 75 % der industriellen Wertschöpfung und tätigen 74 % der Bruttoinvestitionen der Industrie. 

In ihrer Leistungskraft tragen diese Großunternehmen wesentlich zum Wohlstand bei, allerdings brauchen sie die KMU der heimischen Wirtschaft, um im Netzwerk und Zusammenspiel aus Groß und Klein gemeinsam erfolgreich agieren zu können. Die KMU und Großunternehmen der Industrie Österreichs erwirtschaften gemeinsam mehr als 260 Mrd. Euro an Produktionswert bzw. mehr als 50 Mrd. Euro an Wertschöpfung. Sie investieren rund 10 Mrd. Euro und beschäftigen mehr als 450.000 Personen.

Regionale Bedeutung der Industrie  

Ein Blick auf die regionale Streuung identifiziert Oberösterreich, Niederösterreich und die Steiermark als die Top 3 Bundesländer, wenn es darum geht, wo die meisten Beschäftigten in den Industrieunternehmen arbeiten bzw. wo die Industrieunternehmen am meisten investieren wird und wo am meisten industrielle Wertschöpfung stattfindet (Absolutbetrachtung).  

Geht man der Frage nach, in welchen Bundesländern die Industrie einen besonders hohen Anteil an der gewerblichen Wertschöpfung hat, so tauchen neben Oberösterreich und der Steiermark insbesondere Kärnten und Vorarlberg auf. Hier ist die industrielle Durchdringung besonders hoch. In Kärnten stammt die Hälfte des Produktionswerts bzw. der Bruttoinvestitionen der Gewerblichen Wirtschaft aus der Industrie; in Vorarlberg sind es je rund 40 %.

Tabelle Sonderauswertung der Leistungs- und Strukturerhebung
© Statistik Austria / Sonderauswertung der Leistungs- und Strukturerhebung

Anm.: Daten auf Unternehmensebene (rechtliche Einheiten). Referenzjahr 2022.

Die Bruttowertschöpfung in den österreichischen Bundesländern zeigt interessante wirtschaftliche Schwerpunkte. Werden die Anteile der jeweiligen Fachverbände an der Bruttowertschöpfung der regionalen Industrie ermittelt, sind die Schwerpunkte in den jeweiligen Bundesländern wie folgt:

  • Im Burgenland dominieren die Elektro- und Elektronikindustrie und die Metalltechnische Industrie, gefolgt von der Chemischen Industrie und der Nahrungs- und Genussmittelindustrie.
  • Kärnten zeichnet sich durch die Elektro- und Elektronikindustrie aus, während die Bauindustrie oder die Metalltechnische Industrie ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
  • In Niederösterreich ist die Metalltechnische Industrie führend, gefolgt von der Mineralölindustrie und der Chemischen Industrie.
  • Oberösterreich hat ebenfalls einen starken Fokus auf der Metalltechnischen Industrie und zudem auf der Fahrzeugindustrie oder der Chemischen Industrie.
  • Salzburg hebt sich durch die Metalltechnische Industrie hervor, wenngleich die Holzindustrie zudem regional bedeutend ist.
  • In der Steiermark sind die Metalltechnische Industrie, die Elektro- und Elektronikindustrie sowie die Fahrzeugindustrie besonders wichtig.
  • Tirol zeigt – neben der Metalltechnische Industrie - eine starke Präsenz der Chemischen Industrie und der Holzindustrie.
  • Vorarlberg ist besonders stark in der Metalltechnischen Industrie und hat auch einen bemerkenswerten Anteil in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie.
  • In Wien ist die Chemische Industrie im Ranking des Bruttowertschöpfungsradars führend, gefolgt von der Elektro- und Elektronikindustrie, der Metalltechnischen Industrie und der Bauindustrie. 

Die Metalltechnische Industrie ist über Österreich hinweg regional weit gestreut, in vielen Bundesländern rangiert sie unter den Top 3 im Ranking des Bruttowertschöpfungsradars. Während die Elektro- und Elektronikindustrie in Kärnten und im Burgenland regional besonders viel Bruttowertschöpfung innerhalb der Industrie generiert, ist es in Tirol und Wien die Chemische Industrie.  

Die Fachverbände der Industrie sind in ganz Österreich gut verankert und regional und divers lokalisiert. Sie sind am heimischen Standort verankert und bewirken oftmals als Familienunternehmen schon seit Generationen wirtschaftliche Stabilität. Diese Unternehmen tragen nicht nur zur lokalen Wertschöpfung bei, sondern schaffen auch Arbeitsplätze und fördern die regionale Entwicklung. Zudem investieren sie in Innovation und Ausbildung, was langfristig auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie einzahlt, und diese stärkt.  

Autorin:
Mag. Sandra Lengauer 

E-Mail:
sandra.lengauer@wko.at

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