Erdgas ist für Industrieland Österreich eine zwingend notwendige Brückentechnologie
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Der Bescheid der Naturschutzabteilung des Landes Oberösterreich zur Gasprobebohrung in Molln ist positiv ausgefallen. Die Betreiberfirma ADX wolle noch diesen Winter mit den Probebohrungen starten.
Die Naturschutzabteilung des Landes Oberösterreich hat ihr Urteil gefällt und der Betreiberfirma ADX einen positiven Bescheid für die Gasprobebohrungen in Molln ausgestellt. Damit hat die ADX Vie GmbH, Tochterfirma des australischen Explorationsunternehmens ADX Energy, alle notwendigen Bewilligungen, um im Jaidhaustal nahe des Nationalpark Kalkalpen nach Erdgas bohren zu dürfen.
Sparte Industrie begrüßt Initiative, die heimische Energieversorgung abzusichern
„Die heimische Gasproduktion ist seit Jahren stark rückläufig. Im Juli 2018 wurde letztmals mehr als 1 TWh pro Monat gefördert. Im Jahr 2022 schwankte dieser Wert zwischen 0,5 und 0,7 TWh. Das entspricht etwa einem Zehntel des österreichischen Verbrauchs und ist somit weniger, als in Österreich alleine für die Stromproduktion verbraucht wird“, so Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich. „Jede Kilowattstunde Energie, die in Österreich oder in der EU erzeugt wird, reduziert unsere Abhängigkeit von unzuverlässigen Partnern und wirkt zusätzlich dämpfend auf die europäischen Energiepreise. Erdgas ist für die Grundversorgung des Industrielands Österreich eine zwingend notwendige Brückentechnologie. Auch die Europäische Kommission hat Erdgas zu Recht in der Taxonomie-Verordnung berücksichtigt. Für die Stromproduktion und Industrie sind wir noch viele Jahre auf Erdgas angewiesen. Es muss daher legitim sein, über eine heimische Produktion zu diskutieren“, sagt Frommwald.
Heimische Produktion ist finanziell, strategisch und klimapolitisch attraktiv
„LNG, das als Ersatz für russisches Gas beschafft wird, wird oft per Fracking gefördert, bei tiefsten Temperaturen verflüssigt, über weite Strecken per Schiff transportiert und schließlich in einem europäischen Nachbarland ins Gasnetz eingespeist. All diese Prozesse sind sehr energieintensiv. Eine heimische Förderung wirkt kostendämpfend, erhöht die nationale Resilienz und wirkt auch positiv auf das Klima, da der Energieaufwand für die Erdgasgewinnung gegenüber ausländischem Fracking beträchtlich geringer ist“, ist Frommwald überzeugt.
Sollten die Probebohrungen das Vorhandensein von abbauwürdigen Erdgasmengen bestätigen, richtet Spartenobmann Frommwald daher einen dringenden Appell an alle Beteiligten, die Genehmigung der Förderung einer sachlichen und strategischen Prüfung zu unterziehen und das Projekt damit rasch einer Entscheidung zuzuführen. „Selbstverständlich ist dabei auf den umfassenden Erhalt der angrenzenden Naturschutzgebiete Rücksicht zu nehmen“, so Frommwald abschließend.