Handelskongress 2024: Perspektiven und Strategien zur Sicherung von Mitarbeitern
Nachbericht
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Beim OÖ Handelskongress 2024 in der WKO Oberösterreich stand das Thema „Fachkräfte – Strategien und Perspektiven zur Sicherung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in Oberösterreichs Handel“ im Mittelpunkt.
„Fragt man unsere Mitgliedsbetriebe, wie es ihnen geht, dann kommt als eines der ersten Themen: ich finde keine Mitarbeiter. Deshalb müssen wir auf alle Bereiche schauen, Pensionisten, Karenzrückkehrerinnen, Menschen mit Beeinträchtigung usw. Immerhin sagen laut einer Studie 79 Prozent der Mitarbeiter im Handel, dass sie einen tollen Job haben und bleiben wollen, über 80 Prozent sagen sogar, dass sie in der aktuellen Firma bleiben wollen. Das zeigt, arbeiten im Handel ist attraktiv“, begann Spartenobmann Martin Sonntag.
„Arbeits- und Fachkräfte sind ein 1er-Thema für uns. Traditionelle Recruiting-Methoden reichen nicht mehr aus, um den Personalbedarf zu decken. 100 gehen in Pension und 65 kommen nach. Da besteht eine große Lücke und hier müssen wir ansetzen und Anreize setzen, damit sich Leistung lohnt und dürfen keine leeren Kilometer im Bildungsbereich machen“, setzte WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer fort. „Wir in der Bank bearbeiten bei uns Employer Branding sehr intensiv und versuchen die jungen Menschen abzuholen. Für die Gewinnung von Mitarbeitern bemühen wir uns genauso intensiv wie für die Kundengewinnung und machen die eigenen Leistungen dafür sichtbar“, ergänzte Michaela Keplinger-Mitterlehner, Generaldirektor-Stellvertreterin des Veranstaltungspartners RLB OÖ.
„Leute kommen wieder zu uns, die Situation ändert sich gerade. Aktuell stehen 3258 offenen Stellen 5571 Arbeitslosen im oberösterreichischen Handel gegenüber. Wir haben zwar mehr Beschäftigte, dafür aber auch wesentlich mehr Teilzeitkräfte. Eine der zentralen Herausforderungen wird aber sein, wie wir dem demografischen Wandel begegnen. Wir müssen alle Potenziale ausschöpfen und dem Spruch, ,Jeder, der rechnen kann, geht Teilzeit‘ mit Anreizsystemen begegnen“ ist Iris Schmidt, AMS-Landesgeschäftsführerin OÖ, überzeugt und betonte gleichzeitig die neue Methode des AMS, das Kompetenzmatching - Personalsuche anhand von Kompetenzen einer Person, die für die Stelle benötigt werden.
„Für Betriebe ist es wichtig, das gesamte Potenzial aller Beschäftigten zu nutzen. Ein inklusives Klima, das alle Beschäftigten wertschätzt und passende Rahmenbedingungen bietet, ist dafür die wesentliche Voraussetzung. Es müssen laufend die Rahmenbedingungen so verändert werden, dass alle Beschäftigten sich zugehörig fühlen und ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten können und wollen. Häufig sind wir selbst blind gegenüber Barrieren für andere, wenn wir selbst nicht betroffen sind“, sagte Peter Rieder, Geschäftsführer der Diversity Think Tank Consulting GmbH.
Den Abschluss machte Elisabeth Krennhuber von People Excellence, Organisationsentwicklerin, Coach und Lektorin. „Zeig mir, wer du bist und ich entscheide, ob ich mich wiedererkenne und somit einbringen möchte“, betonte Krennhuber, dass das Finden und Binden von Mitarbeitern ganz stark davon abhängt, welches Bild ein Unternehmen nach innen und außen abgibt.