Martin Hartl
© Werner Harrer
Metalltechniker, Landesinnung

Martin Hartl im Gespräch über den neuen Markenauftritt und die neue Website der Metalltechnik

Öffentlichkeitsarbeit und PR für die Branche

Lesedauer: 3 Minuten

09.01.2024

Reels auf TikTok und Instagram, ein neuer Markenauftritt und eine neue Website: die Fachgruppe Metalltechnik hat in den letzten beiden Jahren einen enormen Imagewandel vollzogen. Federführend bei diesem Prozess war Martin Hartl, Vorsitzender des Arbeitsausschusses für Öffentlichkeitsarbeit und PR und Geschäftsführer von HARTL METALL in Waldneukirchen. Warum ohne neue Medien nichts mehr geht und welche Schwerpunkte in der Öffentlichkeitsarbeit für 2024 geplant sind, erzählt der 41-Jährige im Gespräch mit metalltechnik.at

Metalltechnik.at: Herr Hartl, Sie sind seit 2020 Vorsitzender des Arbeitsausschusses für Öffentlichkeitsarbeit und PR in der WKO Fachgruppe Metalltechnik. Wie sind Sie zu dieser Aufgabe gekommen und was hat sich seitdem verändert?

Martin Hartl: Ich verantworte bereits seit 2017 in der Landesinnung Oberösterreich die PR-Agenden und habe schon damals einen moderneren Auftritt angeregt. 2020 kam schließlich aus Wien die Anfrage, mich bundesweit für die Öffentlichkeitsarbeit einzusetzen – eine Aufgabe, die ich sehr gern übernommen habe. Seitdem haben wir ein komplett neues Erscheinungsbild für die Bundesinnung Metalltechnik erarbeitet, inklusive neuem Corporate Design und neuer Website. Ziel dabei war unter anderem eine Verjüngung des Markenauftritts und Imagestärkung der vielfältigen Berufsbilder in der Metalltechnik. Immerhin gibt es bei uns vom klassischen Schlosser und Metallbauer über die Land- und Baumaschinentechnik bis hin zum Hufschmied eine sehr große Bandbreite, die es zu bewerben gilt. Wichtig war uns vor allem auch, das Thema Lehre in den Vordergrund zu rücken. Deswegen haben wir ein stimmiges Social Media Konzept erstellt und wollen den Schwerpunkt im nächsten Jahr verstärkt auf neue Medien legen, um junge Leute noch besser anzusprechen.

Metalltechnik.at: Welche Maßnahmen sind hier konkret geplant?

Martin Hartl: Wir haben für 2024 eine Agentur mit professioneller Content Creation für unsere Social-Media-Kanäle beauftragt. Geplant sind zehn Drehtage in verschiedenen Metalltechnik-Betrieben in ganz Österreich und wir freuen uns, wenn sich interessierte Firmen für Drehtage melden. Wichtig ist allerdings zu betonen, dass das keine Firmen-Werbeauftritte werden sollen, sondern eine imagestärkende Maßnahme für die Metalltechnik. Insgesamt wollen wir 2024 einen Schwerpunkt auf neue Medien und Content Creation legen und sämtliche Aktivitäten der Bundes- und Landesinnungen auf Social Media transportieren. Bereits im Oktober haben wir etwa den Bundeslehrlingswettbewerb intensiv auf TikTok und Instagram beworben, indem wir beispielsweise die Kandidat:innen per Video vorgestellt haben. Das hat super funktioniert. Natürlich sind wir auch auf Facebook aktiv, hier sprechen wir als Zielgruppe aber eher die Eltern und Mitgliedsbetriebe an. Mittlerweile gibt es in der Bundesinnung auch eine eigene Anlaufstelle für Social Media. Sämtliche Mitgliedsbetriebe können sich gern jederzeit mit etwaigen Inhalten oder Anliegen an socialmedia@bigr2.at wenden.

Metalltechnik.at: Nicht nur die Medienkanäle haben sich verändert, auch die Berufsbilder in der Metallbranche sind im Wandel.  Wie sehen Sie die Zukunft der Metalltechnik?

Martin Hartl: Ich bin überzeugt, dass das Handwerk in Zukunft weiterhin einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft haben wird. Außerdem werden die Fachkräfte aus unserer Branche stets gefragt sein. Ich glaube auch, dass sich in der Metalltechnik trotz Automatisierung, KI und Digitalisierung nach wie vor enorme Karrierechancen bieten werden. Künstliche Intelligenz kann das Handwerk zwar in positiver Weise ergänzen, aber die KI wird einen guten Handwerker nie komplett ersetzen.

Metalltechnik.at: Die Firma HARTL METALL steht unter anderem für nachhaltigen Stahlbau und Modernität. Welche digitalen Prozesse und automatisierten Hilfsmittel haben Sie in Ihrem Betrieb aktuell im Einsatz?

Martin Hartl: Unser gesamter Produktionsprozess hat sich in den letzten Jahren nachhaltig verändert, denn auch im Handwerk geht ohne digitale Prozesse nichts mehr. Wir als Unternehmen versuchen daher, immer am Puls der Zeit zu sein. Wir haben beispielsweise schon seit Jahren eine interne digitale Kommunikationsplattform im Einsatz, außerdem natürlich neben 3D CAD Planung auch eine digitale Produktionssteuerungs-Software und "State of The Art"- Fertigungsmaschinen. Spätestens seit dem Bezug unseres neuen Standortes im Jahr 2022 setzen wir auch, was die Mitarbeitergesundheit geht, noch einmal neue Maßstäbe – Stichwort Arbeitsplatzergonomie oder Robotersysteme zur Arbeitserleichterung. Erst kürzlich haben wir in unserer Werkstatt beispielsweise ein Exoskelett getestet, um unsere Mitarbeiter:innen bei Über-Kopf-Arbeiten körperlich entlasten zu können.

Metalltechnik.at: Was bringt 2024 wirtschaftlich gesehen für die Metalltechnik?

Martin Hartl: Das Jahr 2024 wird definitiv einige Herausforderungen mit sich bringen und sicherlich auch kein einfaches Jahr für einige Betriebe werden. Als Unternehmer: in muss man jedenfalls schon jetzt seine Hausaufgaben gewissenhaft machen und eventuell einen Plan B parat haben, damit man auf geänderte Rahmenbedingungen rasch reagieren kann. Die Zeiten werden wirtschaftlich gesehen nicht leicht, aber ich bleibe allein schon wegen meiner Persönlichkeit auf der positiven Seite – ganz nach dem Motto: "You either win or you learn".

Metalltechnik.at: Welchen Wunsch haben Sie persönlich für 2024 für die Arbeit in der Bundesinnung?

Martin Hartl: Eines meiner Herzensanliegen wäre, künftig noch mehr junge, motivierte Unternehmer: innen für eine Mitarbeit in der Bundesinnung zu gewinnen, um gemeinsam etwas bewegen zu können und mit einem positiven Mindset an Veränderungen heranzugehen.

Metalltechnik.at:  Vielen Dank für das Gespräch, Frohe Weihnachten und Alles Gute für 2024!

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