Blick auf das Stadtbild und den Seoul Tower in Seoul, Südkorea, unter blauem Himmel mit einigen Wolken. Über das Bild wurde ein weißes Austria A gelegt.
© tawatchai1990 | stock.adobe.com

Südkorea: Reisen und vor Ort

Die WKÖ-Wirtschaftsdelegierten geben persönliche Tipps für Ihre Geschäftsreisen 

Lesedauer: 4 Minuten

Reiseinformationen

Damit Sie sicher ankommen und nicht vor verschlossenen Türen stehen, geben Ihnen unsere Wirtschaftsdelegierten einen Überblick über die wichtigsten Informationen zu An- und Abreise, Feiertagen und Geschäftszeiten sowie Sicherheitshinweisen. So kann auf Ihrer Geschäftsreise nichts mehr schiefgehen.

Einreise 

Die Erlangung von Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen ist unproblematisch. Das gilt sowohl für entsandte Firmenangehörige des Mutterunternehmens als auch für andere ausländische Staatsangehörige, die bei der Tochtergesellschaft eines ausländischen Unternehmens beschäftigt werden. Begleitende Ehegatten erhalten keine Arbeitsgenehmigung. Ausnahmeregelungen sind möglich, von Schwarzarbeit ist allerdings dringend abzuraten. 

Das Visum für eine Aufenthaltsdauer von bis zu einem Jahr kann von den diplomatischen Vertretungen Koreas in Österreich kurzfristig ausgestellt werden. Ein mehr als zwei Jahre gültiges Visum erfordert die Genehmigung des Justizministeriums. Die Ausstellung dauert etwa einen Monat. Auskunft, welche Dokumente zur Beantragung eines Visums eingereicht werden müssen, gibt das Konsulat der Botschaft der Republik Korea in Österreich.

Dos and Don‘ts 

Damit Sie sich weltweit sicher auf dem Parkett bewegen, hat unser AußenwirtschaftsCenter einige Hinweise zu lokalen Gepflogenheiten im Geschäftsverkehr für Sie vorbereitet. 

Koreaner werden von vielen als schwierige Verhandlungspartner eingeschätzt. Leere Drohungen, unrealistische Versprechungen und eine geschickte Verzögerungstaktik gehören oft zu Verhandlungen dazu. Beachten Sie daher Folgendes:

Über das genaue Abreisedatum lässt man den Geschäftspartner manchmal besser im Unklaren. Mehrfachreservierungen für den Abflug und die Bereitschaft, eventuell einen oder zwei Tage anzuhängen, sind ein bewährtes Mittel gegen die koreanische Taktik, über Substantielles erst am letzten Nachmittag und daher unter Zeitdruck zu verhandeln. 

Keine Zugeständnisse ohne Gegenleistung. Zugeständnisse mit Rücksicht auf zukünftige Geschäftsentwicklung werden von koreanischen Verhandlungspartnern meistens nicht als freundliches Entgegenkommen, sondern eher als Zeichen der Schwäche verstanden. 

Mit Verzögerungen und Veränderungen nach Vertragsabschluss muss oftmals gerechnet werden. Koreaner betrachten Verträge als Momentaufnahmen. Vielfach wird unterschrieben, ohne dass die ernste Absicht besteht, den Verpflichtungen exakt im festgelegten Ausmaß nachzukommen. 

Koreaner werden darauf bestehen, die Rechnungen ihrer Gäste zu bezahlen und zwar auch dann, wenn ausdrücklich eine Einladung ausgesprochen wurde. Um den Kampf um die Rechnung zu vermeiden, ist es ratsam, die Rechnung in einem günstigen Moment schon vor Ende der Veranstaltung zu begleichen. 

Koreaner sind bescheiden und entschuldigen sich oft für nicht vorhandene Schwächen. Da diese Verhaltensmuster sehr häufig bei Angehörigen der Eliten anzutreffen sind, ist die Gefahr groß, dass ein nicht genügend sensibler Ausländer sein Gegenüber unterschätzt. Diese Bescheidenheit kann aber auch zum Positiven genutzt werden, denn viele Koreaner gefallen sich sehr in der Rolle des Ratgebers und können sich einer von einem Ausländer mit gebührender Zurückhaltung und Bescheidenheit vorgetragenen Bitte um Unterstützung schwer entziehen.

Feiertage und Geschäftszeiten 

Feiertage sind sehr wichtige gesellschaftliche Ereignisse in Korea, weshalb während dieser Tage von einer Geschäftsreise nach Korea abgeraten wird. Dies gilt insbesondere für die wichtigsten Feiertage in Korea (Seollal und Chuseok).

In Korea wurden für alle gesetzliche Feiertage außer dem 1. Januar und dem Volkstrauertag Ersatzfeiertage eingeführt.

Seit dem 4. August 2021 gilt für vier weitere Nationalfeiertage ein Ersatzfeiertag: der Tag der Unabhängigkeitsbewegung (1. März), der Tag der Befreiung (15. August), der Tag der Staatsgründung (3. Oktober) und der Hangeul-Tag (9. Oktober). Seit dem 2. Mai 2023 werden auch Buddhas Geburtstag (am 8. Tag des vierten Mondmonats) und Weihnachten in den Bereich der Ersatzfeiertage einbezogen.

Wenn diese Tage auf ein Wochenende oder einen anderen Feiertag fallen, ist am ersten Werktag in der darauf folgenden Woche ein Ersatzfeiertag.

Feiertage 

Onlinekalender für Südkorea
Die gesetzlichen Feiertage können im Onlinekalender abonniert werden.

Geschäftszeiten

Geschäfte: Montag bis Freitag von 10:30 bis 20:30 Uhr (Department Stores), Montag bis Freitag 9:00 bis 20:30 Uhr (andere Geschäfte, variiert), Samstag bis Sonntag von 10:30 bis 20:30 Uhr (Department Stores). 
Für jeweils einen Tag im Monat (meistens an einem Montag) bleiben Department Stores geschlossen. Diese Schließungen sind jedoch von Geschäft zu Geschäft unterschiedlich.

Banken: Die meisten Banken haben ab 9:30 durchgehend bis 16:00 Uhr geöffnet (variiert von Bank zu Bank). An Wochenenden und Feiertagen bleiben Banken geschlossen.

Bürozeiten bei Behörden: 9:00 bis 18:00 Uhr. An Wochenenden und Feiertagen bleiben Behörden geschlossen.

Gemäß dem südkoreanischen Arbeitszeitgesetz beträgt die tägliche Arbeitszeit acht Stunden, die wöchentliche Arbeitszeit 40 Stunden.

Sonstige Informationen 

Bei der Einreise nach Korea sind keine Impfungen vorgeschrieben, das Basisschutzprogramm ist aber auf jeden Fall zum empfehlen (Diphtherie/Tetanus/Polio/Typhus/Hepatitis A+B). Bei längeren Aufenthalten, und insbesondere wenn man auch eine Reise ins koreanische Hinterland geplant hat, sollte man sich zusätzlich, insbesondere in den Sommermonaten, auch gegen Japan-B Encephalitis impfen lassen. Die Impfung ist sehr teuer, und die Ansteckungswahrscheinlichkeit gering, im Hinblick auf die schweren Folgen einer Erkrankung aber dennoch zu empfehlen.

Sicherheit

Obwohl Kriminalität in Südkorea kein großes Problem ist, sollte man für den Verlustfall die Telefonnummer der Kreditkarten- und Bankkartenzentralen mitnehmen und im Hotel aufbewahren. Ferner sollten vom Pass und den diversen Karten vorher Fotokopien erstellt werden. 

Im Falle eines Notfalls ist die Notfallnummer 119 zu wählen. Für ausländische Staatsangehörige wird automatisch ein englischsprachiger Dolmetscher dem Anruf beigezogen. 

Weitere Sicherheitsinformationen zu Südkorea finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten.

Die Wirtschaftskammer Österreich übernimmt keine Gewähr bzw. Haftung für die Vollständigkeit der Reiseinformationen sowie gegebenenfalls daraus resultierende Schäden.

Stand: 30.09.2024