Regionalstellenobmann, 2 Obmannstellvertreter, Regionalstellenleiter
© Johanna Messner, Kleine Zeitung

Ein neues Team für die WKO Regionalstelle

Nach dem Führungswechsel in der WKO Regionalstelle Südsteiermark als Folge des Ausscheidens von Johann Lampl als Obmann und Josef Majcan als Regionalstellenleiter hat sich ein neues Team rund um Neo-Obmann Dietmar Schweiggl und Neo-RSTL Martin Heidinger formiert.

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Aufgrund der Rochade an der Spitze der WKO Regionalstelle Südsteiermark kam es mit dem 1. März 2024 in Leibnitz zu großen personellen Änderungen. Obmann Dietmar Schweiggl (54) führt aktuell das neue Regionalstellenteam an. Als seine Stellvertreterinnen fungieren nun mit Margit Pratter-Demuth (58) und Claudia Brabec-Tappler (39), übrigens einmalig in der gesamten Steiermark, gleich zwei Frauen. Als neuer Regionalstelleiter komplettiert Martin Heidinger (30) die neu formierte Führungsriege in Leibnitz.

Damit sich Leistung lohnt!"

Obmann Schweiggl ist nach eigenen Angaben ein Verfechter des Grundsatzes "Damit sich Leistung lohnt!". Er beklagt, dass in den letzten Jahren der Begriff Leistung negativ behaftet gewesen sei. "Dabei basiert unser Wohlstand auf einer florierenden Wirtschaft mit fleißigen Gewerbetreibenden. In der Südsteiermark gibt es 6.180 UnternehmerInnen, die pro Jahr über 20 Mio. Euro an Kammerumlagen leisten. Jährlich über 410 Neugründungen sind allerhand! Hinzu kommen 8.374 südsteirische Arbeitsstätten. Ergänzt wird das Ganze von einem starken Tourismus, der jährlich über 630.000 Nächtigenden zählt", bilanziert Schweiggl.

Damit das auch so positiv bleibe, so der Obmann, müsse man sich entsprechend engagieren. "Der Leistungsgedanke ist notwendig, um den Wirtschaftsstandort Südsteiermark zu sichern und auszubauen. Leistungsbereitschaft muss wieder selbstverständlich werden. Im Durchschnitt leisten ArbeitnehmerInnen in Österreich nur mehr 32,8 Arbeitsstunden pro Woche, das ist alarmierend und durch viele Teilzeitjobs begründet!", so Schweiggl.

"Wer seine wöchentliche Arbeitszeit von 20 auf 40 Stunden verdoppelt, bringt zwar 100 % mehr Leistung, verdient aber nur 72 % netto mehr als Lohn. Es müssen Anreize für Vollzeit durch beispielsweise einen Bonus geschaffen werden. Tüchtige MitarbeiterInnen müssen mehr von ihrer Leistung profitieren. Das ist auch wegen der Entwicklung absolut nötig!", meint der Regionalstellenobmann.


"Ältere ArbeitnehmerInnen im Betrieb halten!" 

"Arbeiten im Pensionsalter soll unbedingt weiter vereinfacht werden. Der Zuverdienst im Alter soll abgabenfrei sein, damit wir ältere ArbeitnehmerInnen im Betrieb halten können!", fordert Schweiggl, der durch zu viele Gesetze und Verordnungen eine überbordete Bürokratie ortet. "Die bürokratische Belastungen für UnternehmerInnen sind in Österreich sehr hoch! Ein südsteirischer Klein- und Mittelbetrieb mit 10 MitarbeiterInnen muss 1.000 Stunden mehr aufwenden, um die Bürokratie zu beachten. Das führt aber auch zu enormen Kosten und einer Zusatzbelastung von rund 70.000 Euro für einen 10 MitarbeiterInnen-Betrieb pro Jahr!", rechnet der Obmann vor.

Schweiggl wünscht sich auch, dass in den Schulen Wirtschaftsbildung in den Unterricht eingebaut und die frühkindliche Bildung mehr forciert werden soll.

Man müsse endlich das negative Bild wegbringen, dass auf der einen Seite die bösen UnternehmerInnen stehen, die auf der anderen Seite ihre Mitarbeiterinnen nur ausbeuten wollen! "Gott-sei-Dank gibt es in der Südsteiermark ein starkes Miteinander von UnternehmerInnen und MitarbeiterInnen, die viel Gemeinsames sehen!", freut sich der südsteirische Regionalstellenobmann.

"Die Wirtschaft ist weiblich!"

"Frau in der Wirtschaft" Bezirksvorsitzende Margit Pratter-Demuth, die nach einer technischen Ausbildung seit nunmehr 27 Jahren in 2. Generation das Unternehmen E-Motoren Demuth führt, betont, dass "Die Wirtschaft ist weiblich!", weil 49 % der Betriebe von Frauen geführt werden. "Wir Frauen müssen selbst für unsere Rechte eintreten. Ich wünsche mir daher, dass mehr Frauen in der WKO Funktionen übernehmen, um die Möglichkeit zu nutzen, mitzugestalten!", so Pratter-Demuth.


Schwerpunkt auf Infrastrukturthemen

Einen Schwerpunkt auf Infrastrukturthemen möchte der gelernte Jurist Martin Heidinger als neuer Regionalstellenleiter legen, der seit fünf Jahren für die WKO Steiermark zuerst in Graz und zuletzt als Rechtsreferent in Leibnitz tätig gewesen war. "Das altbekannte Thema dreispuriger Ausbau der A9 muss unbedingt passieren! Zunächst zwischen Graz-West und Wildon und danach auch noch weiter bis nach Spielfeld. Laut einer Studie liegt die Auslastung der Autobahn aktuell bei 103 %. Ohne Ausbau bis 2040 steigt die Auslastung auf 108 %. Die über 80.000 täglichen AutobahnfahrerInnen kommen auf eine durchschnittliche Stauzeit von zwei Stunden in der Woche. Ohne Ausbau wird die Stauzeit bis 2040 auf 5 Stunden anwachsen!", befürchtet der Regionalstellenleiter.

Der A9 Ausbau sei laut Obmann Schweiggl auch dem Ausbau des Güterterminals Werndorf geschuldet, weil es für den Transport der Waren zum Terminal ebenfalls gut ausgebaute Straßen brauche.

Heidinger erachtet den mehrgleisigen Ausbau der Phyrn-Schober-Achse von Süddeutschland über den Phyrn bis Spielfeld und weiter zum Hafen Koper für sehr wichtig! "Das ist ein gutes Beispiel, das ökologisch und ökonomisch sehr sinnvoll wäre", betont RSTL Martin Heidinger.

Regionalstellenleiter Mag. Martin Heidinger
© Heribert Kindermann, Leibnitz Aktuell Neo-Regionalstellenleiter Südsteiermark Martin Heidinger (30) kommt aus Heiligenkreuz am Waasen.


Erhoffte Entlastungen

Eine Entlastung für die Autobahnabfahrt Gralla erhofft man sich durch eine 2. Abfahrt für Leibnitz. Die für die Bahnhöfe Wildon und Ehrenhausen bereits budgetierten und angekündigten ÖBB Bahnüberführungen müssten bis 2035 umgesetzt werden, damit die vielen Staus und Standzeiten aufhören und Anrainer Vorteile brächten.


"Der nächsten Generation ist unsere Zukunft nicht egal! 

Bereits seit 2015 fungiert Claudia Brabec-Tappler als Obmann-Stellvertreterin in der Regionalstelle Südsteiermark. Sie führt das elterliche Möbelstudio Brabec und engagiert sich seit Jahren in der Interessenvertretung der JungunternehmerInnen (Junge Wirtschaft).

"Der nächsten Generation ist unsere Zukunft nicht egal! Daher liegt der Fokus bei den 2.558 JungunternehmerInnen im Alter von 18 bis 40 Jahren, wie auch bei den KundInnen, auf der Nachhaltigkeit. Gesellschaftlich und global zu denken werden von den Jungen als wichtige Themen betrachtet", meint Brabec-Tappler. Eine am 15. Oktober 2024 in Leibnitz Station machende Road-Show soll UnternehmerInnen die Chance geben, auf sich als regionale, nachhaltige Unternehmen aufmerksam und Werbung für sich zu machen!

Fotos & Text: Heribert Kindermann, Leibnitz Aktuell


 

Stand: 01.05.2024