Stromtrasse in einer Landschaft von Wiesen und Wäldern
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Elektrifizierung der Solørbanen und Rørosbanen notwendig

„Jernbanedirektoratet“ stellt langfristiges Großprojekt in Aussicht

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Norwegen Elektro/Elektronik/Mechatronik

Die norwegischen Bahnstrecken der Solørbanen (Kongsvinger - Elverum) sowie Rørosbanen (Elverum - Støren) sind entgegen aller jahrzehntelanger Forderungen bisher nicht elektrifiziert worden.

Gleiskörper im Wald
© Tom Barrett auf Unsplash Elektrifizierung der Solør- und Rørosbahn unumgänglich

Diese beiden Strecken bilden immer dann eine Alternative zur Dovrebanen (Eidsvoll – Trondheim) als elektrifizierte Hauptlinie, wenn die Dovrebanen wegen Bauarbeiten oder aufgrund von Naturereignissen, wie zum Beispiel des Unwetters „Hans“ im Spätsommer dieses Jahres, unterbrochen ist. Die Solør- und Rorøsbanen besitzen jedoch den Ausbauzustand von Nebenlinien und sind entsprechend wenig leistungsfähig. Zwischen den Orten Røros und Støren fehlt sogar der Streckenblock, welcher längst als Standardausrüstung der Sicherheit dient. Stattdessen müssen die Züge wie vor 100 Jahren den nächsten Streckenabschnitt von Station zu Station vom lokalen Fahrdienstpersonal telefonisch freigemeldet bekommen, woraufhin den Lokführern mit grünen oder roten Flaggen die Weiterfahrt oder das Abwarten eines Zuges, der kreuzt, signalisiert wird.

Für den Güterteransport, der Lebensmittel und andere wichtige Güter nach Trøndelag und Nordnorwegen transportiert, ist es problematisch, genügend leistungsstarke Diesellokomotiven zu organisieren, die über 1.000 Tonnen schwere Containerzüge befördern können. Für die Nachtzüge für Reisefreudige auf dem Weg nach Trondheim fehlen jedoch die geeigneten Lokomotiven mit der Ausrüstung für die Energieversorgung von Reisezugwagen, weshalb diese Züge nicht umgeleitet werden können und daher ausfallen.

Aus diesem Grunde befürwortet das „Jernbanedirektoratet“, die norwegische Eisenbahndirektion, nun endlich die Elektrifizierung der Solør- und Rørosbanen als ergänzende und alternative Streckenverbindung zur Dovrebanen. Der entsprechende Plan wurde dem Verkehrsministerium übergeben, um in den nächsten „Nationalen Transportplan“ (NTP) übernommen zu werden. Die notwendige Elektrifizierung dieser insgesamt 546 Kilometer wird auf etwa 8,6 Milliarden NOK geschätzt.

Bis die ersten Fahrleitungsmasten gesetzt werden können, wird es zwar noch eine Zeit lang dauern, jedoch bietet diese umfangreiche Projekt große Auftragschancen im Bereich der Bahnelektrifizierung.

Das Team des AußenwirtschaftsBüros Oslo informiert Sie zu gegebener Zeit gerne über die Fortschritte in diesem vielversprechenden Projekt.

Es lohnt sich zudem, immer mal wieder einen Blick in die norwegische Ausschreibungsplattform DOFFIN - oder in die europäische Variante TED - zu werfen.

Stand: 17.10.2023

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