Kickstart für die Region – Worum geht’s?
Jahr für Jahr starten regionale Vereine Projekte, die das Ziel haben, die Wirtschaft in ihrer Region zu fördern. Die Wirtschaftskammer Niederösterreich steht diesen Wirtschaftsvereinen und deren Kooperationspartnern nicht nur zur Seite, sondern unterstützt diese Projekte auch finanziell. Ziel ist es, eine Anschubfinanzierung für Projekte zu ermöglichen, für die es derzeit keine andere Fördermöglichkeit gibt.
Wer kann einreichen?
Einreichen können eingetragene Vereine (keine politischen Parteien oder deren Teilorganisationen) für Projekte in Niederösterreich mit einem Investitionsvolumen von mindestens 10.000 Euro. Die Förderung erfolgt durch einen Zuschuss in Höhe von maximal 80 % der förderbaren Kosten und beträgt maximal 50.000 Euro.
Wenn der Verein noch nicht gegründet wurde: Ein Mitgliedsbetrieb der WKNÖ kann als potenzieller Gründer des zukünftigen Vereins die Einreichung eines Projektes zum Fördercall durchführen. Die Förderzusage der WKNÖ erlangt allerdings erst nach der tatsächlichen Gründung des Vereins laut Förderantrag und Eintragung im Vereinsregister ihre volle Wirkung.
Welche konkreten Themen werden gefördert?
- Initiativen zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels
- Stärkung der Region durch Orts- und Stadtmarketing-Initiativen
- Regionale sowie überbetriebliche Initiativen rund um Nachhaltigkeit sowie zum effizienten Ressourceneinsatz
- Verbesserung der regionalen Infrastruktur
- Verbesserung der Rahmenbedingungen für Firmenansiedlungen
Förderbare Kosten
Förderbar sind jene Aufwendungen und Kosten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Projekt stehen. Es können sowohl die Kosten für die Entwicklung des umsetzbaren Vorhabens (wie etwa Konzepterstellung), als auch für die Umsetzung des Vorhabens selbst eingereicht werden.
Welcher Zeitraum steht zur Verfügung?
Für die Förderung WiR – Wirtschaft in der Region kann bis 15.10.2024 ein Antrag gestellt werden. Das Projekt ist bis spätestens 31.12.2026 durchzuführen und abzurechnen.
Jury
Juryvorsitz: Friedrich Faulhammer
Wie würden Sie sich in einem Satz beschreiben?
Ich schaffe gerne Gestaltungsräume und verbinde damit Menschen und Ideen.
Regionalität bedeutet für mich …
Ankerpunkte für Stärke und Fortschritt in einer international vernetzten Wirtschaft zu setzen. Internationalität und Regionalität gehen Hand in Hand. Wer die Stärken und Charakteristika einer Region kennt und sie wirtschaftlich nutzt, kann auch von globalen Entwicklungen wie der digitalen Transformation besser profitieren. Dazu ist wichtig, auf Hubs zu setzen, die die Verbindung zwischen den Ebenen Region und globaler Raum halten und den Austausch zugunsten von Innovation und Entwicklung fördern.
Die größten Herausforderungen für niederösterreichische Regionen sind:
Eine dieser großen Herausforderungen derzeit ist das Halten und der Zuzug geeigneter Arbeitskräfte. Das Halten wird von der Attraktivität der Arbeitsplätze und vom Angebot an Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten abhängen, der Zuzug von gelingender Eingliederung in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft. Jede Herausforderung sollten wir wohlwissend immer auch als Chance begreifen. Und diese liegt beim Thema Arbeitskräfte in der Stärkung der Innovations- und der Kaufkraft der Region. Nicht erst seit Corona bestätigt sich: Den Regionen und dem ländlichen Raum gehört die Zukunft. Mit entsprechender Infrastruktur ermöglichen sie dynamische Wertschöpfung bei gleichzeitig hoher Lebensqualität.
Mag. Friedrich Faulhammer
Rektor Universität für Weiterbildung Krems
Mag. Monika Hohenecker
Senior Expert Cities & Municipalities - RegioPlan Consulting GmbH
Jurymitglied: Monika Hohenecker
Wie würden Sie sich in einem Satz beschreiben?
Ich liebe es, gemeinsam mit einer vielfältigen Gruppe an Akteur:innen zukunftsträchtige Belebungskonzepte für Städte, Gemeinden und Regionen zu entwickeln
Regionalität bedeutet für mich….
Besinnung auf die Stärken der Region, vorhandene Potenziale nutzen, Offenheit für Weiterentwicklung
Die größten Herausforderungen für niederösterreichische Regionen sind:
Abwanderungsbewegungen, verödende Ortszentren, steigendes Ausmaß an Leerstand
Jurymitglied: Kerstin Koren
Wie würden Sie sich in einem Satz beschreiben?
Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht (Marie Ebner-Eschenbach)
Regionalität bedeutet für mich….
Es braucht eine gute Balance zwischen neuen Ideen, neuen Initiativen und Tradition, um die Zukunft der Regionen zu gestalten. Daher ist es wichtig, neue Ideen und Initiativen zu stärken und sie auf den ersten Schritten der Umsetzung zu unterstützen. Dabei ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, dass diese Ideen und Initiativen direkt aus der Region stammen und von innovativen und mutigen Menschen aus der Region umgesetzt werden. Das Neue aus der Region in Kombination mit der Tradition, die von den Menschen in der Region gelebt werden, bedeuten für mich Regionalität.
Die größten Herausforderungen für niederösterreichische Regionen sind:
Die Vielfalt der Regionen aufgrund ihrer Geschichte, Entwicklung und dem Willen und die Kraft, in den Regionen Neues zu antizipieren, ist eine Stärke. Das Erkennen von Chancen, wenn sich das Umfeld stark verändert (zB der Fall des Eisernen Vorhangs) ist eine Qualität, die es gilt in dieser globalen, schnelllebigen Welt zu erhalten und auszubauen. Dabei die Traditionen mitzunehmen, weiterzuentwickeln und zu nutzen, ist und wird weiterhin eine Herausforderung darstellen.
DI Kerstin Koren
Leiterin der Abteilung Wirtschaft, Tourismus und Technologie des Amtes der NÖ Landesregierung
SCin Doris Wagner, MEd, BEd
Leiterin der Sektion I – Allgemeinbildung und Berufsbildung, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Jurymitglied: Doris Wagner
Wie würden Sie sich in einem Satz beschreiben?
Ich bin ein positiv denkender Mensch – geht nicht, gibt`s nicht.
Regionalität bedeutet für mich….
Wertschöpfung in der Region, Unterstützung der regionalen Unternehmen und Sicherung von Arbeitsplätzen.
Die größten Herausforderungen für niederösterreichische Regionen sind:
Fachkräftemangel
Etablierung von neuen Kooperationsmöglichkeiten zur Optimierung der Raumnutzung und Sicherstellung der Versorgung.
Jurymitglied: Christoph H. Wecht
Wie würden Sie sich in einem Satz beschreiben?
Ein Visionär mit Bodenhaftung der sich - mit verschiedenen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft – mit Antworten auf die Frage „Wie kommt das Neue in die Welt?“ beschäftigt.
Regionalität bedeutet für mich….
Die regionale Verankerung ist die notwendige Grundlage für alle wirtschaftlichen Aktivitäten. Daraus lassen sich Werte und der vielzitierte Purpose ableiten. Regionalität korrespondiert mit Verankerung und Stärke. Wenn man sie als Absprungbasis für die Suche nach neuen, wertschöpfenden Ansätzen verwendet, wird sie zum Erfolgsfaktor.
Die größten Herausforderungen für Regionen sind:
Wie gelingt es die Balance zwischen Tradition und Innovation zu finden? Wie kann auf Basis des Bewährten das Neue gedacht und getan werden? Jede Region für sich alleine wird diese Fragen in einem europäischen, ja globalen Kontext nicht beantworten können. Der Aufbau von wirtschaftlichen Ökosystemen, durchaus regionsübergreifend, wird notwendig, um die benötigten personellen, materiellen und finanziellen Ressourcen zu beschaffen und zum Einsatz bringen zu können.
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. oec. Christoph H. Wecht, MBA
Dekan der Fakultät Technik & Wirtschaft, New Design University Privatuniversität GesmbH
Geförderte Projekte 2023/24
Dezentrale Lehrlingsmessen im Mostviertel: Vom Karriere-Clubbing zum Karriere-Date
Attraktivierung der Lehrberufe als Initiative gegen den Fachkräftemangel – diesen Vorsatz will der Verein „Mein Lehrbetrieb“, gemeinsam mit dem Wirtschaftsverein „westwinkel“, mit seinem Projekt verwirklichen. Dazu soll ein bewährtes Konzept, nämlich Information und Bewusstseinsbildung insbesondere bei Jugendlichen, deren Eltern und Lehrkräften durch Abhaltung von Lehrlingsmessen („Karriere-Clubbing“) und Schulbesuchen („Schulbotschafter:innen“), zu einer Dachmarke weiter ausgebaut werden. Zusätzlich sollen zwischen interessierten Jugendlichen und Lehrlingsbetrieben direkt im Rahmen dieser Veranstaltungen konkrete Firmenbesuchstermine („Karriere-Dates“) vereinbart werden können und so ein weiterer Schritt in Richtung Unterstützung beim Entscheidungsprozess für die Berufslaufbahn gesetzt werden.
Ansprechpartner zum Projekt: Markus Felber
Regionaler Employer Branding Pakt - Baden bei Wien als attraktive Arbeitgeber:innen- Marke
Mit seinem „Employer Branding Pakt“ plant der Verein „Stadtmarketing Baden“ ein Bündel an Maßnahmen umzusetzen, um die Stadt Baden als attraktiven Arbeitgeberstandort zu präsentieren bzw. attraktiver zu machen. Konkret wird dabei auf gezielte Marketing-Initiativen (Image-Video, in dem sich Badens Unternehmer:innen als Arbeitgeber:innen vorstellen und präsentieren können), den Einsatz digitaler Tools (Erweiterung der App „Baden plus“ um ein Stellenportal) und einen verstärkten Informationsaustausch mit Schüler:innen und Arbeitnehmer:innen gesetzt.
Ansprechpartnerin zum Projekt: Ulrike List
Arbeitskräfte(-Rück)-Hol-Aktion – Entwickeln und Umsetzen von Maßnahmen zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels im Waldviertel
Nomen est omen – mit dem geförderten Projekt „Arbeitskräfte(-Rück)-Hol-Aktion“ hat es sich der Verein „Wirtschaftsforum Waldviertel“ in Kooperation mit den Interkomm Gemeinden Waldviertel und NÖ Regional Büro Waldviertel zum Ziel gesetzt, dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken und den Zuzug ins Waldviertel zu fördern.
Mittels gezielter und umfassender Ausschöpfung der diversen Kommunikationskanäle und Kommunikationsformen, wie etwa Podcasts, in denen Erfahrungen geteilt werden und insb. Rückkehrer:innen, Zuzügler:innen und Waldviertler Betriebe zu Wort kommen, einem begleitenden Blog, entsprechender Social-Media-Präsenz und verschiedenen Informationsangeboten in Form von Mailing und regelmäßigen Info-Events wird man(n) und frau auf die Attraktivität der Region hinsichtlich Arbeitsmöglichkeiten, Wohnen und Lebensqualität aufmerksam gemacht.
Ansprechpartner zum Projekt: Ernst Wurz
Zu den aktuellen Podcasts: www.wfwv.at
WERKSTAdT - WALDVIERTEL
Mit diesem Projekt hat sich der Verein „Manufactura Eggenburg“ der Wiederbelebung des Handwerks und des Ortskerns Eggenburg verschrieben. Als „WERKSTAdT – WALDVIERTEL“ soll zu diesem Zweck ein regionales Kompetenzzentrum etabliert werden, welches als lebendige Werkstatt Begeisterung für das Erlernen eines Handwerks fördert; ein regionales Handwerkszentrum, wo eine Reihe von erfahrenen Unternehmer:innen ihr fachliches Knowhow im Bereich Handwerk, Reparatur sowie Up- und Recycling an Interessierte weitergegeben werden.
Ansprechpartnerin zum Projekt: Margarete Jarmer
Startup-Schmiede und Betriebsübergabenetzwerk Bucklige Welt
Als Unterstützungsmechanismus für Unternehmen im Gründungsprozess und für bestehende Betriebe bei der Übergabe plant der Verein „Wirtschaftsplattform Bucklige Welt“ den Aufbau einer regionalen Plattform zur gegenseitigen Vernetzung: Networking zwischen Gründungswilligen und vor der Übergabe stehenden Unternehmen der älteren Generation, etwa in Form von Veranstaltungen oder Vernetzung mit bereits bestehenden Teilprojekten. Begleitet von entsprechenden Marketingmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit, soll das Projekt zudem zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels und zur Standortstärkung beitragen.
Ansprechpartner zum Projekt: Josef Pürer
RAUM für schlummernde Potenziale – Leerstandskonzept Neulengbach
Leerstände und sich verschlechternde Infrastruktur im Zentrum von Neulengbach, schwindende Kaufkraft und Abwanderung sind Themen, denen sich der Verein „Aktive Wirtschaft Neulengbach“ durch die Entwicklung eines Leerstandkonzepts entgegenstellen will. Kernpunkte der Initiative bilden dabei eine großflächige Marketing-Aktion zur Bewerbung des Leerstands, die Öffnung leerstehender Räumlichkeiten zunächst für eine Zwischennutzung sowie der Austausch mit diversen Stakeholdern und Einholung von Fachexpertise zur Beantwortung der Frage nach einem attraktiven Branchenmix.
Ansprechpartnerin zum Projekt: Michaela Schmitz
femH - female empowerment hub: Stärkung von digitalen und technischen Fachkenntnissen & Aufbau eines weiblichen Innovationshubs
Mit diesem Projekt hat sich der Verein „femH – female empowerment hub“ vorgenommen, Frauen beim Erwerb fachlicher Fertigkeiten im technischen und digitalen Bereich durch gezielte Kompetenzerweiterung und Ausbildung zu unterstützen und zu stärken. Im Zuge dessen soll für das effektive (Er-)Lernen zum einen ein bedürfnisorientierter Rahmen, etwa durch individuelle Lehrzeiten, Hands-on-Lernen oder die Möglichkeit einer Kinderbetreuung, geschaffen werden. Zum anderen soll gegenseitigem Austausch, Zukunfts- und Innovationsideen sowie dem Aufbau von Netzwerken im Rahmen der Ausbildung Raum gegeben werden. Wesentlich ist ebenfalls das role-model learning, dass Kinder von klein auf erleben, wie ihre weiblichen Visionärinnen wachsen und gemeinsam etwas schaffen. Der Erfolg soll nach dem pay-it-forward Konzept auch in andere Regionen, speziell in ländliche Peripherie, übertragen werden. #female4future.
Ansprechpartnerin zum Projekt: Marleen Dobrounik | md@reinkult.at
Website: www.reinkult.at/femH
Abteilung Förderservice
Wirtschaftskammer Niederösterreich
Wirtschaftskammer-Platz 1 | 3100 St. Pölten
T 02742 851-16801
E foerderservice@wknoe.at