WK Präsidentin Barbara Thaler und Vize-Präsident Manfred Pletzer präsentieren den ersten und freiwillig erstellten Nachhaltigkeitsbericht 2022 der WK Tirol, der auch den Mitgliedsbetrieben Mut zur eigenen Umsetzung machen soll.
© WK Tirol/ Die Fotografen

Nachhaltigkeit als Chance sehen

Nachhaltiges Handeln ist in der Unternehmenskultur einer wachsenden Zahl von Unternehmen fest verankert. Viele Tiroler Unternehmen – unabhängig von ihrer Größe, geografischen Lage, egal ob Produktions-, Handels-, oder Dienstleistungsbetrieb – haben Nachhaltigkeit als fixen Bestandteil in ihre Unternehmensstrategie integriert. So auch die WK Tirol.

Lesedauer: 4 Minuten

Aktualisiert am 13.12.2023

Die Tiroler Wirtschaftskammer bekennt sich zur Nachhaltigkeit und zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN, den Sustainable Development Goals (SDGs). Seit 2020 ist die Herausforderung „Nachhaltigkeit als Chance“ fix in der Organisationsstrategie verankert und wird ab 2024 mit dem neuen Leitsatz „Die Nachhaltige Transformation begleiten“ strategisch weiterhin konsequent verfolgt. „Tirol ist Produktions- und Industriestandort ebenso wie Tourismusdestination und immer mehr ein Dienstleistungs-Hub und damit ist die Frage des ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Wandels für die zukünftige Ausrichtung von existenzieller Bedeutung“, betont Präsidentin Barbara Thaler und verweist auf den Nachhaltigkeitsbericht der WK Tirol: „Es ist unsere Verpflichtung, unsere Rolle als Interessenvertretung, Bildungseinrichtung und Servicepartner wahrzunehmen.

Durch gezielte Weiterbildungsangebote und umfassende Beratungsleistungen zum Thema Nachhaltigkeit können wir unsere Mitglieder aktiv unterstützen. Wir leiten weitreichende Maßnahmen ein und agieren damit selbst als Vorbild“, bringt Barbara Thaler die Kür der WK Tirol, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, auf den Punkt, denn für viele Unternehmen in Tirol wird dies ab 2025 zur Pflicht. Unter den neuen Richtlinien der Europäischen Union, wie die EU-Taxonomie und die Ökodesign-Richtlinie, ist auch die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive), also die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts für große sowie börsennotierte Unternehmen mit einem Nettoumsatz von mehr als 50 Millionen Euro und mehr als 250 Beschäftigten ab 2025 verpflichtend.

„Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Wort. Es ist vielmehr eine Haltung, die das gesamte Handeln im Unternehmen bestimmt.“


Diese neuen Herausforderungen bieten aber auch bedeutende Chancen. Unternehmen, die sich frühzeitig und proaktiv mit nachhaltigen Themen auseinandersetzen, werden den Wettbewerbsvorteil spätestens dann erleben, wenn andere nachzielen müssen, denn: Österreich hat 2015 verbindlich die „Agenda 2030“ unterzeichnet, welche die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele, die SDGs, umfasst. In diesen sind die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte der nachhaltigen Entwicklung weitestgehend berücksichtigt. Der Schwerpunkt liegt auf Nachhaltigkeit, etwa durch schonenden Umgang mit Ressourcen, Verantwortung für Sozialstandards oder Reduktion von klimaschädlichen Gasen neben gesellschaftspolitischen Zielen wie Gleichheit der Geschlechter, gerechte Steuerpolitik oder die Verringerung der Ungleichheit zwischen und innerhalb Staaten, um nur einige als Beispiele zu nennen. „Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Wort. Es ist vielmehr eine Haltung, die das gesamte Handeln im Unternehmen bestimmt,“ betont die WK-Präsidentin.

Durch nachhaltiges Handeln können Betriebe in mehreren Bereichen profitieren: Im Produktionsbereich eröffnen sich durch innovative, nachhaltige Ideen Geschäftsmöglichkeiten, die Zugang zu neuen Märkten und Kundensegmenten verschaffen. Unternehmen mit nachhaltigem Engagement minimieren ihre ökologischen Risiken. Und nicht zuletzt wachsen die regulatorischen Anforderungen, die eine Nachhaltigkeitsberichterstattung vorschreiben.

„Zum Nachhaltigkeitsbericht 2022 haben wir uns freiwillig und aus Überzeugung entschlossen, um unser Engagement für verantwortungsbewusstes Handeln transparent darzustellen“, erklärt Marlene Hopfgartner, Nachhaltigkeitsbeauftragte in der WK Tirol. Gemeinsam mit ihrem Team ist in Zusammenarbeit mit allen Branchen, Service- und internen Abteilungen ein Bericht ohne vorgegebene Standards entstanden, der jenen Unternehmen als Vorlage dienen soll, die auf freiwilliger Basis einen solchen erstellen möchten. „Mit diesem transparenten Instrument können wir Fortschritte und Herausforderungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaft kommunizieren, was eine erste Grundlage und Sammlung unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten darstellt“, so Hopfgartner.

Initiativen der WK Tirol

Neben den vielen Initiativen für Mitglieder treibt die WK Tirol die nachhaltige Entwicklung auch im eigenen Haus permanent an und setzt laufend neue Maßnahmen zum Beispiel im Abfall- und Ressourcenmanagement, bei der Beschaffung, im Veranstaltungsbereich mit der Durchführung von Green Events, durch die Einführung eines Energiemanagementsystems - als erste Wirtschaftskammer Österreichs strebt Tirol die Zertifizierung nach ISO 50001 an. „Es geht darum, für die Mitgliedsbetriebe vorauszugehen und zu zeigen, wie man es schafft, Nachhaltigkeit im Betrieb umzusetzen.“

„Es geht darum, für die Mitgliedsbetriebe vorauszugehen und zu zeigen, wie man es schafft, Nachhaltigkeit im Betrieb umzusetzen.“


Effiziente Ressourcennutzung und entsprechendes Energiemanagement bringen langfristige Kosteneinsparungen. Zum Beispiel spart man durch eine neue Lüftungsanlage im WIFI jährlich 32,52 Tonnen CO² ein. „Der Bereich Gebäudesanierung und -umbau umfasst Photovoltaik-Anlagen, LED-Beleuchtung und Fenstertausch.“, erklärt Vizepräsident Manfred Pletzer und ergänzt: „Auch der Fuhrpark der WK Tirol wurde umgestellt. 2022 waren 11 von 16 Fahrzeugen elektrisch. Bis Ende 2023 ist die vollständige Elektrifizierung des Fuhrparks geplant.“

Und nicht zuletzt ist ein nachhaltig agierender auch ein attraktiver Arbeitgeber, bei dem Mitarbeiter:innen gerne arbeiten und auch bleiben. Zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit werden 2022 umfangreiche Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement gesetzt und weiter ausgebaut. In der hauseigene Kinderkrippe KiWi wurden 2022 insgesamt 24 Kinder betreut, 8 darunter 8 von WK-Mitarbeiter:innen. Die Kapazitäten sollen auf 30 Kinder erhöht werden.


Nachhaltiges Veranstaltungsangebot

Die Veranstaltungen zum Themenkomplex Nachhaltigkeit haben sich bereits zu einer Plattform für Geschäftspartner:innen für Partnerschaften und Synergien entwickelt. Zum Angebot der WK Tirol gehören u.a. Nachhaltigkeitsfrühstücke, Webinare, SDG-Talks, die SDG-Reisen, der CSR-Tag sowie die Funktionärsakademie.
Besonders hervorzuheben ist der TRIGOS Tirol, der alle zwei Jahre veranstaltet wird und Unternehmen mit herausragendem nachhaltigem Engagement prämiert. 

Mehr Infos dazu auch auf der Nachhaltigkeitswebsite der WK Tirol www.wko.at/tirol/nachhaltigkeit

Tiroler Beratungsförderung

Die WK Tirol bietet ihren Mitgliedern geförderte CSR- und Nachhaltigkeitsberatungen an. Die Abwicklung erfolgt über die Tiroler Beratungsförderung: 24 Beratungsstunden (im Ausnahmefall auch 40 Beratungsstunden) können in einem Ausmaß von 80 Prozent gefördert werden. 2022 waren 17 Unternehmensberater:innen mit unterschiedlichen Schwerpunkten als CSR-Berater: innen gelistet, die insgesamt 20 Beratungen tätigten.

Infos unter: www.wko.at/tirol/nachhaltigkeit


Der Nachhaltigkeitsbericht der WK Tirol www.wk-nachhaltigkeitsbericht.tirol