Die Gastronomiebetriebe an den Skipisten waren in den letzten Tagen bis auf den letzten Platz gefüllt
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Großevents bekämpfen den "Jännerhänger"

Ausreichend Schnee und schönes Wetter haben  Hotellerie, Gastronomie und Skihandel in den Ferien in die Karten gespielt – eine Zwischenbilanz.

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Aktualisiert am 11.01.2024

Im Schnitt verbringen Urlaubs­gäs­te in der Weihnachtszeit 3,5 Tage in der Steiermark – das sei eine längere Zeitspanne als im restlichen Jahr, sagt Gernot Deutsch, Geschäftsführer der Heiltherme Bad Waltersdorf. Die steirischen Hotels sind laut ihm voll ausgebucht gewesen: „Für den Süden gesprochen, also das Thermen- und Vulkanland und die südlichen Regionen, kann man sagen: Wir sind ganz, ganz stark österreichlastig, haben also hauptsächlich österreichische Urlauber." Anders ist die Situation in den Skigebieten, dort gibt es einen bunten Mix aus Ungarn, Dänemark, Holland bis Deutschland.

Alfred Grabner, Obmann der Fachgruppe Hotellerie der WKO Steiermark, sieht die Situation ganz ähnlich. „Der erste Schnee Anfang Dezember war ein Segen, sowohl für die Skigebiete als auch für Hotellerie und Gastronomie. Die Skigebiete werden von deutschen und niederländischen Gästen nach wie vor sehr gut besucht. Auch der österreichische Gast weiß die Steiermark zu schätzen“, betont Grabner. Einen immer  wichtigeren Part nimmt das Thema Advent ein – Grabner: „Die Städte Wien, Graz oder Salzburg werden im Advent regelrecht gestürmt, aber auch die Hochsteiermark profitiert von den lokalen Adventmärkten. Jetzt zeigt es sich, dass es die richtige Strategie war, zu Winterbeginn stark auf den Advent zu setzen.“

Die Buchungslage sei zwar sensationell, bei dem Umsatz hinkt aber speziell die Gastronomie etwas hinterher. Laut Grabner spielen hier sehr viele Faktoren hinein: „Das beginnt bei verkürzten Urlauben, weniger Restaurantbesuchen, hat aber auch mit reduziertem Gastronomieangebot zu tun, hervorgerufen durch Mangel an Mitarbeitern und dadurch reduzierte Öffnungszeiten.“

Wirtshaus hat weiterhin Tradition

Optimistisch ist man im Tourismus auch für die Entwicklung des restlichen Winters. „Jetzt kommt natürlich der klassische ‚Jännerhänger‘, der aber bei weitem nicht mit dem Jännerloch von früher verglichen werden kann. Uns helfen die beiden Nachtrennen in Schladming und die Skiflug-Weltmeisterschaft in Bad Mitterndorf. Die Buchungslage für die Semes­terferien ist verheißungsvoll, wiewohl die kurzfristigen Buchungen die Hotellerie vor Herausforderungen stellen“, so Grabner.

Eine gute Zwischenbilanz zieht auch Klaus Friedl, Obmann der Fachgruppe Gastronomie der WKO Steiermark. „Das Feiertagses­sen im Wirtshaus hat einfach Tradition, ohne Reservierung hat man da kaum einen Platz bekommen. Auch die Lokale in den Tourismusgebieten waren bestens besucht.“ Weiterhin habe die Branche laut Friedl aber mit einem Mangel an Fach- und Hilfskräften zu kämpfen. Viele Gastronomiebetriebe würden daher verstärkt  auf eingeschränkte Öffnungszeiten und kleinere Speisekarten setzen.