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Mobilitätswirtschaft trimmt sich fit für 2025

Bundesspartenobmann Klacska diskutierte mit Verkehrssprechern mehrerer Parteien bei WKÖ-Veranstaltung über die zentralen Herausforderungen der Branche

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Aktualisiert am 26.04.2024

Die Mobilitätswirtschaft steht vor drei großen Herausforderungen, die sich unter den Stichworten Infrastruktur, Energie und Arbeitskräfte zusammenfassen lassen. Diese zentralen Themen standen daher auch im Mittelpunkt der Veranstaltung „Fit for 25: Standortbestimmung & Perspektiven – wie fit sind wir schon in 2025“, die gestern Nachmittag in der WKÖ stattfand.

„2025 ist hier kein spezieller Meilenstein auf dem Weg zu den Klimazielen, sondern es geht darum, wie fit wir nach den Nationalratswahlen ins neue Jahr starten und für welche Rahmenbedingungen eine neue Regierung zu sorgen hat“, erklärte Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), das Ziel des hochkarätig besetzten Branchenevents, bei dem die Praktiker Klacska und Maximilian Gruber, Transportunternehmer und Spartenobmann in Salzburg, mit Experten aus den Reihen der aktuellen Regierungsparteien sowie der größten Oppositionspartei diskutierten.

In Sachen Infrastruktur, hier waren sich alle einig, besteht vor allem Handlungsbedarf auf europäischer Ebene. „Was nützt der Brennerbasistunnel, wenn es keine entsprechenden Zulaufstrecken etwa in Deutschland gibt“, nannte Maximilian Gruber ein anschauliches Beispiel. Aber auch Lukas Hammer von den Grünen bezeichnete den grenzüberschreitenden Schienenverkehr als „eine Zumutung“ – vor allem vor dem Hintergrund, dass die Verlagerung vieler Verkehre auf die Schiene ein wichtiges Ziel sei. SPÖ-Verkehrssprecher Alois Stöger sprach sich im Güterverkehr dafür aus, „die Verkehre verstärkt intelligent zu bündeln“, sodass mehr auf der Schiene transportiert werden kann sowie durch Effizienzsteigerungen insgesamt weniger Verkehr anfällt.

Alexander Klacska stellte allerdings klar, dass die Unternehmen schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen bereits jetzt ihre Verkehre möglichst effizient planen und dort, wo dies möglich ist, auch die Schiene nutzen. „Es fehlt aber ein klares politisches Commitment zum Güterverkehr bzw. ein Plan, wieviel wir hier auf der Schiene wollen. In Österreich wird zwar der Personen-Bahnverkehr massiv ausgebaut, aber es gibt zu wenig Kapazitäten im Güterverkehr. Wir brauchen hier fixe Trassen für den Güterverkehr“, forderte Klacska. Zudem müssten, wenn man vom Schienenausbau spricht, auch die Terminals stets mitgedacht werden. 

Letzte Lückenschlüsse auf der Straße sowie Investitionen in F&E nötig

Im Bereich der Straße, so betonte ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger, „braucht es zwar noch da und dort einen Lückenschluss, etwa in Wien mit dem Lobautunnel, aber dann sind wir im Bereich des hochrangigen Straßennetzes fertig“. Anders sieht er dies im Bereich der Energieinfrastruktur, wo vor allem im Hinblick auf die notwendige Transformation der Verkehrswirtschaft noch viel zu tun sei. „Entscheidend ist hier, dass wir in Forschung und Entwicklung investieren. Alle neuen Ideen sind willkommen, wir müssen sie nur zulassen und fördern“, sagte der ÖVP-Verkehrssprecher.

Lukas Hammer von den Grünen wiederum zeigte sich im Bereich Photovoltaik-Ausbau zufrieden. „Hier haben wir die Kapazität im letzten Jahr vervierfacht. Bei der Windkraft gibt es zwar gute Förderbedingungen vom Bund, allerdings braucht es von allen Bundesländern eine größere Bereitschaft, ausreichend Flächen zur Verfügung zu stellen“, so Hammer. Wichtig sei darüber hinaus vor allem der beschleunigte Ausbau des Stromnetzes.

Mit dem integrierten Österreichischen Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) gebe es erstmals eine Planungsgrundlage für den strategischen Ausbau von Erzeugung, Speicherung und Netzinfrastruktur. Auch werden Gesetze wie das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) und das Erneuerbaren Ausbau Beschleunigungsgesetz (EABG) den Ausbau noch weiter vorantreiben. Ähnlich kritisierte SPÖ-Verkehrssprecher Alois Stöger, dass hier „die Ausbaugeschwindigkeit zu wünschen übriglässt“, und etwa auch Genehmigungen zu beschleunigen seien.

Zusätzliche Arbeitskräfte nötig, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten

Die dritte große Herausforderung, die es zu meistern gilt, um fit für 2025 und die Jahre danach zu sein, ist der gravierende Arbeitskräftemangel in der Branche. Prognosen zufolge werden nur im Bereich der LKW-Lenker:innen europaweit bis 2028 fast eine dreiviertel Million Menschen fehlen. „Wir werden aufgrund der demografischen Entwicklung bzw. durch Pensionierungen rund 20 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren. Wir müssen uns daher international als attraktiver Arbeitsstandort positionieren und gezielte Zuwanderung zulassen“, forderte Bundesspartenobmann Klacska. Maximilian Gruber ärgerte in diesem Zusammenhang, dass zwar der Beruf Buslenker:in auf die Mangelberufsliste gesetzt wurde, Lkw-Lenker:in aber nicht.

Vor allem auf hier lebende Flüchtlinge will Alois Stöger von der SPÖ setzen. „Man sollte gleich, sobald jemand nach Österreich kommt, die Person ausbilden und rasch in den Arbeitsmarkt integrieren“, schlug er vor. Andreas Ottenschläger von der ÖVP sprach sich dafür aus, „Ausbildung zu fördern und danach aber auch Leistung einzufordern“. Einig war sich das Podium jedenfalls, dass es in den nächsten Jahren zusätzliches Personal im Transportbereich brauchen wird. Denn wie Ottenschläger betonte: „Ohne Transportwirtschaft findet vieles nicht statt, es gibt keine Packerl, der Supermarkt wird nicht beliefert und es gibt auch keinen öffentlichen Verkehr. Es ist daher essenziell, dass wir hier genug Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben.“