Nahaufnahme von einem Papier mit Diagrammen und Berechnungen, einem Taschenrechner, einem Kugelschreiber sowie gestapelten Münzen. Über das Bild ist eine Grafik mit einer Statistik gelegt
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Sparte Industrie

Industriekonjunktur Burgenland – 4. Quartal 2023

Burgenländische Industriekonjunktur: keine Anzeichen für Erholung

Lesedauer: 2 Minuten

19.02.2024

Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des 4. Quartals 2023 der Industriellenvereinigung Burgenland und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland lassen weiterhin keine Anzeichen einer Erholung erkennen. 

Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage hat sich weiter verschlechtert und fällt nunmehr bereits seit fünf Quartalen ununterbrochen schwächer aus. Insbesondere die Auftragslage ist in den letzten drei Quartalen deutlich zurückgegangen. Einen großen Anteil haben dabei vor allem die starken Rückgänge bei den Auslandsaufträgen.

Die Entwicklung der Verkaufspreise wird weiterhin eher pessimistisch eingeschätzt. Auch wenn die Inflationsrate leicht gesunken ist, belasten die überdurchschnittliche Teuerung, die hohen Lohnabschlüsse und die mittlerweile fast vier Jahre andauernde Lieferkettenproblematik aufgrund von Pandemie und Krieg die Unternehmen.

Die Konjunkturaussichten bleiben auch weiterhin frostig. Angesichts des anhaltend negativen Konjunkturbildes, vor allem der sinkenden Auftragsbestände, rechnen die burgenländischen Industrieunternehmen für das nächste halbe Jahr nicht mit einer Verbesserung der Geschäftslage.

Dies spiegelt sich auch wider in der Zurückhaltung der Betriebe wenn es darum geht, Mitarbeiter einzustellen, versuchen aber die bestehenden zu halten.

Die burgenländischen Industrieunternehmen schaffen gut bezahlte Arbeitsplätze in der Region und sind wichtig für den Erhalt unseres Wohlstands.

Wenn der Standort wettbewerbsfähig bleiben soll braucht es dringende Maßnahmen und Reformen wie Lohnnebenkostensenkungen, Bürokratieabbau sowie einen sicheren und wettbewerbsfähigen Rahmen für investitionsbereite Betriebe.

Statt Diskussionen über neue Steuern und Abgaben auf Bundes- und Landesebene oder die Verkürzung von Arbeitszeiten braucht es vielmehr Anreize, die die Leistungsbereitschaft stärken.

Die Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2023 im Detail:

Vier Statistikbalken nebeneinander, unterteilt in drei Bereiche in den Farben rot, grün und blau. Darüber steht Geschäftslage derzeit
© WKB

Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich annähernd so angespannt wie im vorigen Quartal. 47 Prozent (47) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 32 Prozent (34) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 21 Prozent (19) beurteilen sie als schlecht.

Bei der Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes ist nach wie vor ein negativer Trend zu erkennen. 19 Prozent (29) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 64 Prozent (51) gesehen und 17 Prozent (20) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.

Ein deutlich negativer Trend zeigt sich bei der Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträgen. Von 8 Prozent (31) werden sie als gut beurteilt. 72 Prozent (59) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 20 Prozent (10) geben schlechte Auslandsaufträge an.

Vorsichtig fällt die Beurteilung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten aus. 15 Prozent (22) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 57 Prozent (45) erwarten stabile Preise und 28 Prozent (33) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.

Negativ fällt die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten in den aktuellen Umfragewerten aus. 3 Prozent (1) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 70 Prozent (84) von gleichbleibenden und 27 Prozent (15) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.

Pessimistisch bewertet ist nach wie vor die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten. 16 Prozent (0) sehen eine gute Geschäftslage, 54 Prozent (85) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 30 Prozent (15) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monaten.

Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 3. Quartals 2023.