Österreichische Wirtschaftsdelegation unter der Leitung von WKÖ-Vizepräsident Mag. Philipp Gady in die mongolische Hauptstadt Ulan Bator.
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Nachschau Wirtschaftsmission Mongolei

Bestrebungen zur wirtschaftlichen Diversifizierung bringen Chancen

Lesedauer: 2 Minuten

Mongolei
30.04.2024

Anlässlich des 60. Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und der Mongolei reiste von 24. – 28. April eine österreichische Wirtschaftsdelegation unter der Leitung von WKÖ-Vizepräsident Mag. Philipp Gady in die mongolische Hauptstadt Ulan Bator.

Neben den offiziellen Feierlichkeiten standen Meetings mit Ministerien, Behörden und Finanzierungsinstitutionen am Programm. Höhepunkt der Wirtschaftsmission war das österreichisch-mongolische Wirtschaftsforum, bei dem die österreichischen Unternehmen ihr Know-How vor mehr als 100 Teilnehmern präsentieren und B2B-Gespräche führen konnten. WKÖ-Vizepräsident Mag. Philipp Gady und der Präsident der mongolischen Handelskammer (MNCCI), Herr Enkhtuvshin Dashtseren, nutzten die Gelegenheit, um das MoU zwischen der WKÖ und der MNCCI zu verlängern und die Zusammenarbeit zu festigen. 

Während der Reise zeigte sich einmal mehr, dass sich die mongolische Wirtschaft zurzeit äußerst dynamisch entwickelt. Die Bestrebungen zur wirtschaftlichen Diversifizierung des Landes eröffnen neue Geschäftschancen für österreichische Unternehmen. Insbesondere in den folgenden Bereichen:

  • Land- und Forstwirtschaftstechnik (inkl. Milch und Fleischproduktion): Die Mongolei verfügt zwar über 70 Millionen Stück Nutzvieh, muss dennoch den Großteil der Lebensmittel importieren, da es an der grundlegenden Infrastruktur zur Verarbeitung, Kühlung und Transport der Waren fehlt. Ein Hauptziel der Regierung ist es daher die heimische Agrar- und Lebensmittelproduktion auszubauen und die Ernährungssicherheit im Land zu steigern. Bis dahin sind auch weiterhin ausländische Lebensmittel und Getränke gefragt.
  • Infrastruktur: Ebenfalls wird weiterhin kräftig in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Dies reicht vom Straßen- & Schienennetz, Tunnelbau, Beleuchtung und Sicherheitstechnik, bis hin zur weiteren Entwicklung des Hochwasserschutzes, der Kanalisation, Wasserversorgung, Abwasserbehandlung und -entsorgung.
    Vor allem die Hauptstadt Ulan Bator, in der mehr als die Hälfte der Bevölkerung leben, leidet unter einem erhöhten Verkehrsaufkommen und langen Staus. Die Verbesserung des Verkehrsfluss ist daher ein zentrales Ziel der Stadtregierung, dazu sind verschiedenste Lösungen für den öffentlichen Verkehr in Gespräch.
  • Bergbau, Rohstoffabbau: Die mongolische Wirtschaft ist stark vom Bergbau abhängig. Mit der Eröffnung der Untertageproduktion in Oyu Tolgoi, einer der größten Kupfer- und Goldminen weltweit, sind die Kapazitäten beachtlich gestiegen und es wird weiterhin in Technik und Ausrüstung investiert.
  • Energiewirtschaft (konventionelle & erneuerbare Energieformen): Die Mongolei ist nach wie vor sehr abhängig von Kohleenergie. Das Land bietet jedoch die idealen natürlichen Voraussetzungen für nachhaltige Energiequellen, wie Solar-, Wind- und Wasserkraft.
  • Umwelttechnik: Die Abfallwirtschaft und Recycling sind in der Mongolei aufgrund der Urbanisierung, Industrialisierung sowie des zunehmenden Plastikverbrauchs ein zentrales Thema, ebenso wie die Verminderung der Luftverschmutzung, v.a. in der Hauptstadt Ulan Bator, in der über die Hälfte der Bevölkerung des Landes ansässig sind.
  • Gesundheitssektor: Die COVID Pandemie hat die Schwächen des Gesundheitssystems aufgezeigt. Es wird daher weiterhin kräftig in den Ausbau des Gesundheitssektors investiert.
  • Bildungssektor: Ziel der Regierung ist es, das Berufsbildungssystem bedarfsorientierter zu gestalten. Interesse besteht dabei auch am dualen Ausbildungssystem.
  • Tourismusinfrastruktur & Know-How: 2023 – 2025 wurden als die Jahre zum Besuch der Mongolei ausgerufen („Visit Mongolia“). Ziel ist es, mindestens 1 Million ausländische Touristen pro Jahr willkommen zu heißen. Der Ausbau der Tourismusinfrastruktur und die Entwicklung von nachhaltigen Reisekonzepten sind dabei zentral.

Haben Sie noch Fragen?

Um mehr über den Zukunftsmarkt Mongolei und die Chancen und Möglichkeiten Ihres Unternehmens auf dem mongolischen Markt zu erfahren, wenden Sie sich bitte direkt an das AußenwirtschaftsCenter Peking unter peking@wko.at  – unsere Mitarbeiter beraten Sie gerne auch persönlich! 

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