Ein rotes, flaches Rennauto fährt auf einer kurvigen, asphaltierten Rennstraße
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Formel 1 in Italien: nicht nur Leidenschaft, sondern auch Wirtschaftsmotor

Die wirtschaftliche Bedeutung der zweitbeliebtesten Sportart der Italiener:innen

Lesedauer: 2 Minuten

Italien Automotive
14.03.2024

Mit über 27 Millionen Fans, die Formel 1 ist nach dem Fußball die zweitbeliebteste Sportart der Italiener:Innen. Es ist kein Zufall, dass Italien eine der Gründungsnationen der Formel 1 war und hier zwei historische Grands Prix ausgetragen werden: der Große Preis von Italien in Monza und der Große Preis der Emilia Romagna in Imola.

Das Privileg, eines der wenigen Länder zu sein, die zwei Formel-1-Rennen ausrichtet, bringt dem Land zahlreiche wirtschaftliche Vorteile: Der Große Preis von Italien in Monza ist der profitabelste mit durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben für auswärtige Zuschauer:Innen von etwa 1.255 Euro, von denen etwa ein Drittel (431 Euro) für das Gelände der Rennstrecke ausgegeben wird. Die Wertschöpfung, die an einem Wochenende generiert wird, beträgt fast eine halbe Milliarde Euro (473 Millionen Euro).

Neben den direkten Einnahmen aus den unmittelbaren Ticketverkäufen, dem Merchandising und der Gastronomie vor Ort, führt ein Formel 1 Rennen auch zu einer erhöhten Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen im gesamten Umland. So profitiert die Region auch indirekt beispielsweise durch den Ausbau lokaler Infrastrukturen. Nicht zu letzt bringt ein Grand Prix auch Vorteile für den Tourismus und die gesamte regionale Automobilzulieferkette. Im Fall vom GP von Imola wird die gesamte Region des sog. „Motor Valley“ beworben. Selten findet man eine Gegend mit einer so hohen Konzentration an namhaften Auto- und Motorradherstellern (Ferrari, Lamborghini, Maserati, Dallara, Ducati, …), Rennstrecken und Museen wie in Imola und Umgebung.

Formel 1 in Europa: zwischen Tradition und Modernisierung 

In den letzten Jahren hat sich die Gewichtung in der Formel 1 zugunsten neuer Strecken außerhalb Europas geändert; Rennstrecken im Nahen Osten, in Asien und in den Vereinigten Staaten holen demnach auf. Um auf Weltniveau wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen historische Rennstrecken wie Monza und Imola zwangsläufig enorme Investitionen tätigen, so wie das „Autodromo di Monza“: mit einer Gesamtinvestition von 21 Millionen Euro hat man im Jänner 2024 mit Modernisierungsarbeiten begonnen, die am 30. August anlässlich der 95. Ausgabe des "Großen Preises von Italien der Formel 1" abgeschlossen sein werden. Auch auf der Rennstrecke von Imola, die 2023 ihr 70-jähriges Bestehen feiert, sind Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten im Gange. 

„Leidenschaft kann man nicht beschreiben, man muss sie erleben“, sagte einmal Enzo Ferrari. Und er hat wohl recht. Denn nirgends liegt den Menschen die Leidenschaft für Rennen und Motoren so im Blut wie in Italien.

Möchten Sie mehr über die Formel 1 in Italien erfahren? Unser neuestes LOOKAUT-Video Wirtschaftsmotor Formel 1: Geldsegen für Bahrain und Imola (youtube.com) gibt Ihnen interessante Einblicke!

Wir freuen uns auch, wenn Sie das AußenwirtschaftsCenter Mailand direkt kontaktieren. 

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