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Bosnien und Herzegowina: Top Business News der Woche

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Lesedauer: 3 Minuten

Bosnien und Herzegowina
25.04.2024

KW 17


1. FBiH: Neue Gesetzesentwürfe zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen in der Handelsbranche, sowie für Studierende und Kleinunternehmen zu verbessern

Das Parlament der Föderation Bosnien und Herzegowina (FBiH) hat kürzlich mehrere bedeutende Gesetzesentwürfe verabschiedet, die sich auf verschiedene Aspekte der Wirtschaft und des Arbeitslebens auswirken. Ein bedeutender Gesetzesentwurf betrifft die Einführung eines Ruhetags am Sonntag, was bedeutet, dass Handelsstätte an diesem Tag geschlossen bleiben. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, eine bessere Work-Life-Balance für Arbeitnehmer zu schaffen und den Wettbewerb zwischen Unternehmen zu regulieren. Zudem hat das Parlament hat eine Ergänzung zum Arbeitsgesetz verabschiedet, die gerechtere Bedingungen für studentische Arbeitnehmer vorsieht. Dies soll nicht nur dazu beitragen, den Studenten eine bessere finanzielle Unterstützung während ihres Studiums zu bieten, sondern auch ihre Fähigkeiten und Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Durch diese Maßnahme wird auch das Phänomen des Schwarzarbeitsmarktes eingedämmt und die Integration von Studenten in die Wirtschaft des Landes gefördert.

Des Weiteren soll die Entwicklung von Kleinunternehmen gefördert werden. Im Gesetzesentwurf zur unternehmerischen Infrastruktur wurde verhandelt, dass die Schaffung eines institutionellen Rahmens für die Unterstützung und Entwicklung von Kleinunternehmen eingeführt werden soll. Dies umfasst die Einrichtung eines Registers für unternehmerische Infrastruktur und die Bereitstellung von Unterstützungsmechanismen für Kleinunternehmen in der Föderation Bosnien und Herzegowina. Durch diese Maßnahmen sollen Kleinunternehmen gestärkt werden, indem ihnen erschwingliche Räumlichkeiten und eine verbesserte Geschäftsinfrastruktur zur Verfügung gestellt werden.


2. Weltbankbericht: Widerstandsfähigkeit und Herausforderungen auf dem Westbalkan

Der Bericht der Weltbank über den Westbalkan für 2023 zeigt, dass die Wirtschaften von Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien trotz verschiedener Herausforderungen die Niveaus vor der Pandemie überschritten haben. Obwohl das BIP-Wachstum bei 2,6 Prozent lag, wurden die Wachstumsfaktoren hauptsächlich durch privaten Konsum, Exporte und öffentliche Investitionen angetrieben. Inflation erreichte 2022 den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten, bleibt aber hoch, insbesondere bei Energie- und Lebensmittelpreisen. Dies belastet Haushalte mit niedrigem Einkommen und erschwert die Armutsbekämpfung trotz staatlicher Unterstützungsprogramme. Die Beschäftigung ist gestiegen, aber die Schaffung neuer Arbeitsplätze hat in der zweiten Hälfte von 2022 an Dynamik verloren. Langfristig sind die Aussichten für den Westbalkan positiv, erfordern jedoch Reformen zur Beschleunigung der grünen Transition und zur Bewältigung struktureller Herausforderungen. Investitionen in die Energieeffizienz könnten bedeutende wirtschaftliche Vorteile bringen und die Region widerstandsfähiger gegen zukünftige Energiepreisschocks machen.


3. EU sichert KMUs in Bosnien und Herzegowina 102 Millionen Euro für Arbeitsplatzschaffung zu 

Die EU hat 102 Millionen Euro für günstige Kredite an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Bosnien und Herzegowina bereitgestellt, was mehr als 26.000 Arbeitsplätze sichern könnte. Die EU-Delegation in Bosnien und Herzegowina gab bekannt, dass diese Mittel die Resilienz und Bereitschaft der KMU stärken werden, um wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Der Europäische Investitionsfonds (EIF) hat Garantieverträge mit 11 Banken und Finanzintermediären in den westlichen Balkanländern unterzeichnet. Diese Verträge ermöglichen es lokalen Banken und Finanzinstitutionen, KMU-Kreditportfolios von über 750 Millionen Euro aufzubauen. In Bosnien und Herzegowina sollen diese Mittel 102 Millionen Euro für rund 1900 KMU bereitstellen und über 26.000 Arbeitsplätze sichern. Bislang haben die Garantien des EIF rund 235 Millionen Euro für etwa 1000 KMU in Bosnien und Herzegowina gesichert. Johann Sattler, Leiter der EU-Delegation in Bosnien und Herzegowina, betonte die Bedeutung dieser Finanzierung für das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen.


4. Bosnien und Herzegowinas Staatsverschuldung im internationalen Vergleich

Die neuesten Daten des Europäischen Statistikamtes Eurostat zeigen, dass das Defizit der öffentlichen Finanzen in der Eurozone und der gesamten EU im Jahr 2023 beträchtlich war. Die meisten EU-Mitgliedstaaten meldeten Defizite und gleichzeitig variierte das Verhältnis der Staatsverschuldung zum BIP erheblich zwischen den Ländern. In Bosnien und Herzegowina betrug die Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP ähnlich wie in Bulgarien und Luxemburg. Laut Daten des Finanz- und Schatzministeriums von Bosnien und Herzegowina betrug die Staatsverschuldung Ende des Jahres 2023 12,95 Milliarden KM, was einem Rückgang von 0,4 % gegenüber 2022 entspricht. Der Anteil der Staatsverschuldung am Bruttoinlandsprodukt betrug rund 27 % für 2023. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Verschuldung des Landes ein wichtiger Aspekt seiner Wirtschaftspolitik.


5. Textilindustrie auf Wachstumskurs trotz Herausforderungen 

Die Textilindustrie in Bosnien und Herzegowina exportierte im Jahr 2023 fast zwei Milliarden KM ins Ausland und verzeichnet einen bemerkenswerten Anstieg der Exporte um mehr als 30 Millionen KM. Mit 464 Unternehmen und über 32.000 Beschäftigten ist dieser Sektor ein wichtiger Arbeitgeber im Land. Was den Export betrifft, verkaufte Bosnien und Herzegowina Textilien, Bekleidung, Leder und Schuhe im Wert von 1,4 Milliarden KM hauptsächlich nach Italien, Kroatien, Deutschland, Österreich und Slowenien. Trotz des Exportwachstums stehen die Unternehmen vor Herausforderungen, insbesondere steigende Rohstoffpreise erschweren den Marktzugang. 

Bei zusätzlichen Fragen kontaktieren Sie bitte das AußenwirtschaftsCenter Sarajevo

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